Ob Adventskranz, Krippenspiel oder Weihnachtssingen: Fast jedes Kind kennt hierzulande diese Weihnachtsbräuche. Sie gehören zu einem typisch deutschen Weihnachtsfest dazu und sind kaum wegzudenken. Auch in anderen Ländern sind Bräuche zum Fest der Liebe üblich. Die meisten von ihnen ähneln unseren Bräuchen sehr. Doch manche stechen ziemlich aus der Masse heraus und wirken für uns sogar ein wenig kurios. Wir stellen dir hier neun skurrile Weihnachtsbräuche aus aller Welt vor.

Weihnachtsbräuche weltweit: So weihnachtet die Welt

Überall auf der Welt bereiten sich zahlreiche Menschen auf das Weihnachtsfest mit ihren Liebsten vor. Treu dem Sprichwort „andere Länder, andere Sitten“ hat jedes Land dabei seine ganz eigenen Bräuche und Traditionen. Im Folgenden bekommst du einen Überblick über einzigartige und zugleich skurrile Weihnachtsbräuche aus aller Welt. Los geht’s mit Mexiko!

Mexiko: Die Nacht der Radieschen

Am 23. Dezember findet in der mexikanischen Region Oaxaca das Noche de Rábanos statt, was auf Deutsch die Nacht der Radieschen heißt. Diese vorweihnachtliche Tradition bildet sozusagen den Höhepunkt der Adventszeit in der Region. Dabei werden unter anderem komplette Krippenszenen, Heiligenfiguren und Nachbildungen von Gebäuden komplett aus übergroßen Radieschen geschnitzt. Ursprünglich begannen die Bauern damit, um die Aufmerksamkeit der Kunden auf dem Weihnachtsmarkt zu erregen. Dieser skurrile Weihnachtsbrauch ist seit 1897 üblich in der Region und es finden dazu mittlerweile jährlich Wettbewerbe statt.

Slowakei: Pudding fliegt an die Decke

Pudding ist eine ziemlich leckere Nachspeise, doch in der Slowakei und in Teilen der Ukraine wird die Nachspeise in der Weihnachtszeit nicht gegessen, sondern an die Decke geworfen. Dem Pudding werden nämlich wahrsagerische Fähigkeiten nachgesagt. Der sogenannte Loksa-Pudding wird traditionell vom ältesten Familienmitglied mit einem Löffel an die Decke geworfen und je mehr Pudding an der Decke kleben bleibt, desto mehr Glück soll die Familie im nächsten Jahr haben.

Island: Die böse Weihnachtskatze

In Island haben Kinder Angst vor der kinderfressenden Weihnachtskatze. Laut einer Sage erscheint die Weihnachtskatze Jólakötturinn nämlich immer an Weihnachten und sucht nach Kindern, die im Jahr nicht fleißig waren und frisst sie auf. Das erkennt sie an der Kleidung der Kinder. Waren sie fleißig, tragen sie an Weihnachten neue Kleidung. Aus diesem Grund schenken Eltern in Island ihren Kindern jedes Jahr an Weihnachten neue Kleidung.

Ungarn: Ein Stuhl gegen Hexen

In Ungarn hat der 13. Dezember eine ganz besondere Bedeutung. In der ungarischen Vorweihnachtszeit ist dies der Luca-Tag. Ab diesem Tag fangen einige Menschen in Ungarn an, einen Stuhl, den sogenannten Luca-Stuhl, zu bauen. Dieser soll nämlich vor Hexen schützen. Ab dem 13. Dezember darf täglich nur ein Holzstück hinzugefügt werden und der Stuhl muss genau an Heiligabend fertiggestellt sein. Der Stuhl wird dann zur Christmette mitgenommen. Dort stellt man sich auf den Stuhl und hält nach Hexen Ausschau, die nach mittelalterlicher Tradition während des Gottesdienstes Hörner tragen. Glaubt man, eine entdeckt zu haben, rennt man schnell mit dem Stuhl schnell nach Hause und verbrennt diesen. Nach diesem skurrilen Weihnachtsbrauch sei man dann ein Jahr lang vor Hexen sicher.

Japan: Fast Food von KFC an Weihnachten

Für die meisten klingt es merkwürdig, an Heiligabend Fast Food zu essen, doch in Japan gehört es zum Weihnachtsessen dazu. Genauer gesagt, essen die Japaner an Weihnachten Fast Food von Kentucky Fried Chicken. Das geht auf eine Werbekampagne des Fast-Food-Riesen aus den 1970ern zurück. Da Weihnachten offiziell in Japan nicht gefeiert wird, entschied man sich, eine Werbekampagne mit dem Slogan „Kentucky zu Weihnachten“ zu starten und ein spezielles Angebot an Heiligabend anzubieten. Die Kampagne war ein voller Erfolg und es entwickelte sich zur japanischen Tradition, an Weihnachten Fast Food von KFC zu essen. Ein ziemlich skurriler Weihnachtsbrauch, der sich seit den 1970ern großer Beliebtheit erfreut.

Schweden: Ein Ziegenbock aus Stroh

In Schweden feiert man an Weihnachten den Julbock. Bei ihm handelt es sich um einen Ziegenbock, der laut Erzählungen in Schweden – statt dem Christkind – für die Verteilung der Geschenke zuständig sein. Seinen Ursprung hat der Julbock in der nordischen Mythologie, wo er als ein Symbol für Macht und Fruchtbarkeit gilt. Zur Feier des Julbocks hängen zahlreiche Familien kleine Ziegenbockfiguren aus Stroh an den Weihnachtsbaum. In einigen Städten stehen zur Feier des Tages auch riesengroße Figuren des Julbocks.

USA: Gurken als Weihnachtsbaumschmuck

In einigen Bundesstaaten der USA wird eine Gurke bzw. ein Gurken-Ornament aus Glas am Weihnachtsbaum versteckt. Auch dieser skurrile Weihnachtsbrauch hat einen Grund: Wer die Gurke am Weihnachtsmorgen findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk und soll im nächsten Jahr besonders viel Glück haben. In den Vereinigten Staaten wird dieser Weihnachtsbrauch als eine alte Tradition deutscher Einwanderer beschrieben. Die genauen Wurzeln dieses Weihnachtsbrauchs sind allerdings unklar.

Ukraine: Heu an Heiligabend

In der Ukraine gibt es an Heiligabend einen besonderen Weihnachtsbrauch. Beim gemeinsamen Essen an Heiligabend verteilt man dort Heu unter der Tischdecke und auf dem Boden, um an die Geburt Jesu im Stall zu erinnern. In der Ukraine ist Heiligabend übrigens am 6. Januar, da die orthodoxe Kirche den julianischen Kalender verwendet. Das heißt auch, dass man dort Weihnachten erst am 7. Januar feiert.

Katalonien (Spanien): Tió de Nadal

Im spanischen Katalonien gibt es einen ziemlich skurrilen Brauch zu Weihnachten: Den sogenannten “Tió de Nadal“. Dabei verziert man einen Baumstamm auf eine ganz besondere Art. Man schmückt den Baumstamm mit zwei Beinen, einer roten Mütze, einem aufgemalten, lächelnden Gesicht und deckt ihn mit einer Decke zu (damit der Stamm nicht “friert”). In der Adventszeit “ernähren” Kinder den geschmückten Baumstamm mit Obst und Brot, während die Eltern in der zwischenzeit Süßigkeiten und kleine Geschenke unter der Decke verstecken. An Heiligabend besingen die Kinder dann den Baumstamm mit dem katalanischen Lied “caga tió” – was grob auf deutsch übersetzt “Scheiß, Kumpel” heißt – und schlagen ihn mit Stöckchen, damit er die Süßigkeiten und Geschenke “ausscheidet“, die die Eltern zuvor unter der Decke versteckt haben.

Kennst du noch weitere skurrile Weihnachtsbräuche aus aller Welt? Wenn ja, dann teile sie uns doch gerne im Kommentar-Bereich mit! Wir freuen uns auf deine Nachricht!

Quellen: Elchburger.de | inreykjavik.is | rove.me | ZDF

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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