Ab wann können Kinder Laufrad fahren? Was solltest du beim Kauf beachten? Lieber ein Laufrad mit Bremse oder das Basis-Modell? Fragen über Fragen, aber keine Panik: Unser Mini-Guide rundum das Laufrad hilft dir jetzt weiter.

4 Gründe, warum wir Laufräder für unsere Kinder lieben

  1. Wer viel Laufrad fährt, schult Gleichgewichtssinn, Koordination und Reaktionsvermögen. Dein Kind lernt erstes Lenken und Ausweichen. Und es entwickelt ein Gefühl für Geschwindigkeit. All das ist die perfekte Vorbereitung fürs spätere Fahrradfahren.
  2. Ihr macht (endlich) Tempo. Wer mit Kleinkind zu Fuß unterwegs ist, braucht selbst für kurze Strecken eine EWIGKEIT. Denn nicht nur sind die Minis einfach etwas langsamer, auch jeder Kieselstein muss unterwegs bestaunt werden. Mit dem Laufrad seid ihr ratzfatz am Ziel.
  3. Mit dem Laufrad kannst du mit deinem Kind erste Verkehrsregeln einüben. Was muss man an einer Straße beachten? Wie ist das nochmal mit dem roten und dem grünen Ampelmännchen? Die Kleinen tanken hier eine ordentliche Ladung Grundwissen über Sicherheit im Straßenverkehr.
  4. Laufrad fahren macht glücklich. Die meisten Kinder haben ganz schnell verstanden, wie sie das Fahrzeug steuern müssen. Sie können selbst das Tempo bestimmen, mal gemütlich „schlendern“, mal losfetzen und die Füße anheben. Was ist das für ein fantastisches Gefühl, schon so groß zu sein!

Laufräder gebraucht oder neu kaufen – das musst du beachten

Egal, ob du dich für einen Neukauf oder ein gebrauchtes Laufrad entscheidest, das Angebot ist riesig – genauso wie die Preisspanne. Neue Modelle starten bei einem Preis von ca. 40 Euro. Dabei handelt es sich aber meist um kleine und leichte Laufräder ab einem Alter von 1 ½ bis 2 Jahren. Denen sind die Kids schnell entwachsen. Auch Material, Design, Zubehör und Markenname spielen natürlich in den Preis mit rein. Schau dir also immer das Gesamtpaket an, bevor du dich entscheidest. Hier die wichtigsten Tipps.

Hat das Laufrad die passende Größe?

Entscheidend ist die passende Größe des Laufrads. Dein Kind sollte auf dem Sattel sitzen und dabei beide Füße auf den Boden stellen können (ohne die Beine ganz auszustrecken).

AlterKörpergrößeSchrittlängeSattelhöhe
1 bis 1,5 Jahre70 bis 78 cm 21 bis 26 cm 19 bis 24 cm
1,5 bis 2 Jahre78 bis 85 cm 26 bis 32 cm24 bis 30 cm
2 bis 3 Jahre85 bis 95 cm 32 bis 38 cm 30 bis 36 cm
3 bis 4 Jahre 95 bis 105 cm 38 bis 45 cm 36 bis 43 cm
ab 4 Jahreab 105 cm ab 45 cmab 43 cm
Die passende Sattelhöhe ist beim Laufrad entscheiden.

Viele Hersteller machen zu ihren Modellen Altersangaben. Unsere Tabelle zeigt dir, welche Sattelhöhe ab welchem Alter passend sein könnte. Wichtiger ist aber die Schrittlänge (Das ist die Innenbeinlänge deines Kindes gemessen vom Boden bis zum Schritt). Die solltest du bei deinem Kind ausmessen – dir bringen allgemeine Angaben nämlich nichts, wenn dein Kind besonders lange oder kurze Beine hat. Wenn möglich, könnt ihr auch einfach eine kleine Probefahrt machen.

Sind Lenker und Sattel verstellbar?

Sind Sattelhöhe und Lenker verstellbar, wächst das Laufrad mit und macht länger Freude. Lass dir wenn möglich zeigen, wie sich beides anpassen lässt. Sind die Handgriffe einfach? Sitzt beides anschließend wieder sicher und fest? Super, das spricht für das Modell.

Ein Lenkstopp verhindert übrigens, dass sich der Lenker zu weit drehen lässt. Die Griffe sollten gepolstert und rutschfest sein. Beides ist wichtig für die Fahrsicherheit, aber auch einfach bequemer für dein Kind.

Wie schwer ist das Laufrad?

Je schwerer das Laufrad, desto mehr Kraft muss dein Mini beim Lenken aufbringen. Leichte Laufräder bringen mehr Fahrspaß und lassen sich sicher kontrollieren. Je kleiner die Modelle, desto geringer auch das Gewicht – Einsteiger haben also meistens leichtes Spiel. Wichtig: Das Laufrad sollte trotz Leichtgewicht aus hochwertigem Material bestehen.

Aus welchem Material ist das Laufrad?

Die meisten Modelle sind aus Holz, Aluminium oder Stahl gefertigt. Modelle aus Plastik gibt es vereinzelt auch, allerdings primär für Laufrad-Einsteiger.

Modelle aus Stahl sind günstiger als Alu-Laufräder, aber auch schwerer. Schicke Flitzer aus Holz sind sicherlich nachhaltiger und gefallen optisch vielen Eltern. Doch Sattel und Lenker lassen sich oft nicht stufenlos verstellen und somit auch nicht richtig an die Größe deines Kindes anpassen.

Bei den Reifen kannst du in der Regel zwischen Luftreifen und Vollgummireifen entscheiden. Reifen aus Vollgummi sind leichter, dämpfen Stöße aber nicht so gut wie die Luftreifen.

Laufrad fahren schult Gleichgewicht und Koordination
Größe, Gewicht, Material – finde das beste Laufrad für euch © JenkoAtaman – stock.adobe.com

Ein Laufrad mit Bremse oder ohne?

Dein Kind bremst wahrscheinlich ganz klassisch mit seinen Füßen. Die Bremse am Laufrad bietet ein Plus an Sicherheit und bereitet aufs erste Fahrrad vor, wenn dein Kind sie sicher bedienen kann.

Welche weiteren Extras braucht ihr wirklich?

  • Fußstütze & Trittbrett: Die Kinder können zwischendurch ihre Füße abstellen. Entscheidender Vorteil ist aber, dass Modelle mit Fußstütze oder Trittbrett einen niedrigen Rahmen haben. Die Kids können also leichter auf- und absteigen.
  • Klingel: Auch mit einem Laufrad kann dein Kind ein ganz schönes Tempo aufnehmen. Umso wichtiger, dass es sich mit der Klingel bemerkbar machen kann.
  • Ständer: So wird das Laufrad stehend geparkt. Ganz bequem und spart den ein oder anderen Kratzer im Rahmen. Aber kein Muss.
  • Korb oder Anhänger: Ein nettes Goodie, aber beim Fahren ggf. sogar hinderlich. Und wenn wir mal ehrlich sind: Das meiste Zeug unserer Kinder schleppen wir sowieso selbst.

Alternativen zum Laufrad – Dreirad, Roller & Co.

Auf den Spielstraßen der Nachbarschaft scheint das Laufrad wie der King unter den Kinderfahrzeugen. Aber natürlich gibt es für die Kleinen auch coole Alternativen:

  • Das Rutschauto oder Rutschrad eignet sich für die Kleinsten ab ca. 12 Monaten. Viele bekannte Modelle kommen mit 4 Rädern daher; es gibt sie aber auch mit 3 Rädern. Kleiner Tipp für alle, die das Teil auch Indoor nutzen möchten: Gummierte „Flüsterräder“ schonen den Boden und machen weniger Krach!
  • Das Dreirad eignet sich – je nach Modell – ab 18 Monaten. Die klassischen Modelle sind sehr robust und dein Kind kann sich mit ersten Lenk- und Tretbewegungen vertraut machen. Meistens kommt der Spaß mit Lenkstange für Mama und Papa, sodass Mini sich bequem auch mal schieben lassen kann.
  • Der Tretroller mit 2 Rädern eignet sich ab ca. 3 Jahren. Wie das Laufrad bereitet er super aufs Fahrradfahren vor, denn auch hier müssen die Kids Gleichgewicht, Lenkbewegung und Kraft koordinieren. Für Jüngere gibt es übrigens auch Modelle mit 3 Rädern, die leichter zu steuern sind.

Sicher mit Laufrad und Co. unterwegs

Was auch immer in deinen Fuhrpark aufgenommen wird, wichtig ist, dass du von Anfang an auf Sicherheit setzt und (einfache) Verkehrsregeln einführst:

  • Laufrad fahren nur mit Helm.
  • Stopp heißt Stopp!
  • Am Gehwegrand wird immer angehalten.
  • Nie bei roter Ampel die Kreuzung überqueren.
  • Wir gehen am Zebrastreifen oder einer Ampel über die Straße und schauen dabei erst links – dann rechts – dann nochmal links.
  • Auf dem Gehweg fahren Kinder auf der „Häuser“-Seite. Also von der Straße abgewandt.
  • Im Winter tragen sie helle Kleidung und Reflektoren.

Noch mehr Infos zur Sicherheit mit Kindern im Straßenverkehr findest du auch in diesem Artikel.

Wir haben unserer Kleinen zum 2. Geburtstag ein Laufrad geschenkt und uns für ein gebrauchtes Modell entschieden. Der stattliche Fuhrpark der Minimadame zeigt wieso: Roller 1, Roller 2, Rutschauto, Dreirad … irgendwie hat sich mit der Zeit jede Menge Zeug angesammelt. Doch nicht alles davon wird wirklich geliebt und genutzt. Das Laufrad war ein echter Schnapper und hat sich seither (zum Glück) richtig bewährt. Schau dich doch mal auf unserem Familienmarktplatz nach einem gebrauchten Laufrad oder anderen Kinderfahrzeugen um.

Quellen

kindergesundheit-info.de: Sicherheitsregeln für die Straße

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Über den Autor

Tanja Silber

Hi! Ich bin Tanja. Seit 2018 bin ich Mama einer kleinen Tochter, die für jede Menge Randale und Hurra in unserer Familie sorgt. Gesunde Kinderernährung, neue Spielideen und einfach nur Überleben im Familienwahnsinn machen gerade meinen Alltag aus. Deinen auch? Dann bist du bei mir genau richtig.

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