Juhu, du bist schwanger! Neben der Freude über das positive Testergebnis wachsen sogleich die Sorgen: Wie kann ich sicherstellen, dass es meinem Baby gut geht? Was schadet in der frühen Schwangerschaft? Wir erklären, worauf du in den ersten Schwangerschaftswochen unbedingt achten musst.

Risiken in Frühschwangerschaft: Warum sind die ersten Schwangerschaftswochen so kritisch?

Nachdem eine Eizelle erfolgreich befruchtet wurde, beginnt bereits nach wenigen Wochen die Entwicklung überlebenswichtiger Organe. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) bilden sich alle Organe des ungeborenen Kindes. Augen, Augenlider und Ohren werden ebenso in dieser Zeit bereits geformt. Nur wenige Wochen nach Einnistung beginnt das Herz zu schlagen, was ca. ab der 6. SSW auch auf dem Ultraschall erkennbar ist.

In kürzester Zeit leistet dein Körper und der sich entwickelnde Embryo Höchstleistungen. Damit nichts diese wichtige Entwicklungsphase stört, solltest du deshalb besonders gut auf dich und deinen Körper achten und alles vermeiden, was in der frühen Schwangerschaft schadet, um die optimale Entwicklung des Babys zu unterstützen.

Was schadet in der frühen Schwangerschaft?

Wenn du gesund lebst, dich ausgewogen ernährst und regelmäßig bewegst, sollte es deinem Baby höchstwahrscheinlich an nichts fehlen und es wächst und gedeiht im Mutterleib. Wenn du Veganerin oder Vegetarierin bist und das in der Schwangerschaft bleiben möchtest, achte unbedingt auf die richtige Nährstoffzufuhr.

Um sicherzustellen, dass sich dein Baby bestens entwickelt, solltest du auf diese Dinge in der frühen Schwangerschaft in jedem Fall verzichten:

Alkohol

Verzichte auf Alkohol in der Frühschwangerschaft sowie darüber hinaus. Es ist seit langer Zeit bewiesen, dass Alkohol eine verheerende Wirkung auf das ungeborene Baby in der frühen Schwangerschaft hat. Alkohol kann zu Schädigungen des zentralen Nervensystems, intellektuellen Störungen und Missbildungen führen. Zudem wird bereits im Mutterleib das Suchtverhalten gefördert: Über die Nabelschnur nimmt das Ungeborene den Alkohol ungehindert auf. Innerhalb kürzester Zeit ist der Alkoholspiegel derselbe, den die Mutter erfährt – das Kind ist dem jedoch wesentlich länger ausgesetzt, da es den Alkohol langsamer abbaut.

Rauchen

Rauchen in der frühen Schwangerschaft kann zu Fehlgeburten führen und den normalen Wachstums- und Entwicklungsprozess des ungeborenen Kindes stören. Außerdem werden durch den hohen Nikotingehalt Fehlbildungen wie eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte begünstigt.

Röteln-Erkrankung

Eine Infektion mit dem Rötelnvirus schadet gerade in der frühen Schwangerschaft sehr und kann zu Komplikationen führen. Wenn eine schwangere Frau im ersten Trimester an Röteln erkrankt, kann die Krankheit über die Plazenta auf das ungeborene Kind übergehen. Eine Störung der Zellteilung ist die Folge, was zu Fehlbildungen oder zu einer Fehlgeburt führen kann. Überprüfe daher, ob du über einen vollständigen Impfschutz gegen Röteln verfügst.

Toxoplasmose-Erkrankung

Toxoplasmose ist eine durch den Parasiten Toxoplasma gondii übertragene Infektionskrankheit, die zu neurologischen Fehlbildungen, Missbildungen sowie zu einer Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft führen kann, wenn sich die Mutter in den ersten Schwangerschaftswochen infiziert. Toxoplasmose-Parasiten finden sich häufig in rohem Fleisch, in der Erde und im Katzenkot. Der Frauenarzt kann testen, ob du bereits Antikörper gegen den Parasiten hast. Wenn dem so ist, musst du dir keine Sorgen um eine Infektion machen. Hast du keine Antikörper, solltest du stets auf eine ausreichende Hygiene achten und Handschuhe tragen, wenn du im Garten arbeitest oder das Katzenklo säuberst.

Listerien-Infektion

Listerien sind Bakterien, die häufig auf verunreinigtem rohem Fleisch und Wurst sowie Rohmilchprodukten, Weichkäse, Ziegenkäse, Schafskäse und Räucherfisch zu finden sind. Infiziert sich eine Schwangere im ersten Trimester mit Listerien, kann es zu einer Fehlgeburt kommen. Achte daher auf die richtige Lagerung von Lebensmitteln sowie auf eine gute Hygiene und verzichte auf rohe tierische Produkte.

Röntgenstrahlen

Die Belastung durch Röntgenstrahlen kann dem ungeborenen Kind in der Frühschwangerschaft schaden und zu einer Fehlgeburt oder zu Fehlbildungen der Organe führen. Daher ist es sehr wichtig, dass dein Arzt von deiner Schwangerschaft weiß. Je nachdem wird er Nutzen und Risiko einer Röntgenuntersuchung abschätzen.

Hoher Vitamin-A-Gehalt in Ernährung und Hautpflege

Verzichte in der Schwangerschaft auf den übermäßigen Genuss von Lebensmitteln mit einem hohen Vitamin-A-Gehalt wie Leber. Eine Überdosierung von Vitamin A kann dem Baby in der frühen Schwangerschaft schaden und zu Missbildungen führen. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du ebenfalls die Wirkstoffe deiner Hautpflegeprodukte überprüfen. Produkte mit hohem Retinol-Anteil sollten über die Dauer der Schwangerschaft aus deinem Badezimmer verschwinden.

Behandlungen mit dem Retinoid Isotretinoin – ein natürliches Vitamin-A-Derivat – die oral erfolgen und gegen Akne helfen sollen, sind in der ganzen Schwangerschaft tabu.

Hoher Koffeinkonsum

Der tägliche Kaffee ist für viele ein Muss. Nicht nur wegen der Wirkung: Es ist ein morgendliches Ritual, für das man sich gerne Zeit nimmt. In der Schwangerschaft solltest du deinen Kaffeekonsum allerdingst stark einschränken, denn zu viel Koffein kann deinem Kind in der frühen Schwangerschaft schaden. Forscher haben festgestellt, dass zu viel Koffein die Leberentwicklung des Ungeborenen beeinträchtigen könnte. Reduziere daher deinen Kaffeekonsum oder wechsle zu koffeinfreien Kaffee. Dasselbe gilt für schwarzen Tee und Matcha-Tee.

Verzichte in der Schwangerschaft selbstverständlich auch auf jegliche Drogen und setze dich keinen giftigen Chemikalien aus.

Risiko: Medikamente in der Frühschwangerschaft

Eine Frau hält beispielhaft eine Tablette (Medikament) in der Hand, die ein Risiko in der Frühschwangerschaft darstellen kann.
Medikamente sollten in der Schwangerschaft immer mit dem Arzt abgesprochen sein. © fotoduets – stock.adobe.com

Viele Medikamente können deinem Baby in der Frühschwangerschaft schaden und bleibende Schäden verursachen. Lass dich daher in jedem Fall von deinem Arzt über Medikamente in der Schwangerschaft aufklären.

Schadet Haare färben in der frühen Schwangerschaft?

Ob das Haare färben dem ungeborenen Kind schadet, ist wissenschaftlich nicht belegt. Fakt ist, dass es sich bei Haarfarben um Chemikalien handelt, mit welchen du in der Schwangerschaft grundsätzlich vorsichtig sein solltest. Verzichte daher gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft lieber auf das Haare färben.

Wenn dich deine Haarfarbe oder graue Haare sehr stören, solltest du nach dem ersten Trimester besser zum Friseur gehen, als dir zu Hause selbst die Haare zu färben.

Frühschwangerschaft: Was bedeutet das „Alles-oder-nichts“-Prinzip?

Was ist aber nun, wenn du schwanger bist, es in den ersten Wochen allerdings noch nicht wusstest und vielleicht etwas getan hast, das dem Baby geschadet haben könnte?

Ungefähr bis zum zehnten Tag nach Empfängnis, kurz vor Einnistung in die Gebärmutter, greift dann das sogenannte „Alles-oder-nichts“-Prinzip. Das bedeutet, dass der Embryo entweder so stark durch äußere Einflüsse geschädigt wurde, dass es zu einer Fehlgeburt kommt und die Keimblase über die Periode aus dem Körper geschwemmt wird, oder es hat in keiner Weise geschadet und die Schwangerschaft bleibt ohne bleibende Schäden bestehen.

Ab dem zehnten Tag, in der vierten SSW, wenn sich die Organe beginnen zu bilden, sollten jegliche schädlichen Einflüsse vermieden werden, da sie dann den Embryo in der Frühschwangerschaft beeinträchtigen und schaden können.

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Quellen

Thäle, V., Schlitt, A. Folgen von Alkohol und Rauchen in der Schwangerschaft.
Cochrane: Pränatale Aufklärung über angeborene Toxoplasmose
BVKJ: Zu viel Koffein während der Schwangerschaft kann die Leber des Kindes schädigen
Frauenärzte im Netz: Kindliche und mütterliche Entwicklung in den Schwangerschaftsdritteln
Frauenärzte im Netz: Röteln in der Schwangerschaft: Was sind Röteln?
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen:  Schwangerschaft und Röntgenuntersuchungen
Pharmazeutische Zeitung online: Retinoide in der Schwangerschaft

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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