Sie krabbeln auf dem Kopf und sind sehr lästig: Kopfläuse! Bei vielen Eltern läuten die Alarmglocken, wenn ihr Kind mit den kleinen Blutsaugern nach Hause kommt. Denn Läuse können sehr nervenaufreibend sein. Doch mit einer raschen und sorgfältigen Behandlung ist man die Parasiten schnell wieder los. Wir zeigen dir hier, wie du Kopfläuse erkennen und effektiv bekämpfen kannst.

Läuse bei Kindern: Wie sehen die Parasiten aus?

Kopfläuse sind zwei bis 3,5 Millimeter große flügellose Insekten, die eine braun-gräuliche Farbe haben. Sobald sie Blut gesaugt haben, bekommen sie einen rötlichen Farbton. Die Läuseweibchen legen am Tag mehrere Eier (Nissen). Auch diese Eier haben zunächst eine ähnliche Färbung. Nachdem eine Laus aber ausgeschlüpft ist, werden die Nissen weiß.

Kopfläuse haben nichts mit der persönlichen Hygiene zu tun – es kann jeden erwischen. Die Parasiten lassen sich ziemlich schnell von Mensch zu Mensch übertragen. Kommt man sich beispielsweise beim Spielen zu Nahe, kann schon ein kurzer Kontakt der Haare für eine Übertragung ausreichen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) hat jedes dritte Kind bis zum Erreichen der Volljährigkeit mindestens einmal Kopfläuse.

Woran erkennt man einen Kopflausbefall?

Ein Kopflausbefall macht sich nicht direkt bemerkbar. Der Prozess ist schleichend und bis die Parasiten bemerkt werden, können Wochen vergehen. Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf Läuse hindeuten können.

Mögliche Symptome eines Kopflausbefalls:

  • Starker Juckreiz
  • Gerötete Pünktchen
  • (eitriger) Hautausschlag

In der Regel sind es die Eier, die man gut mit dem bloßen Auge erkennen kann. Die Läuse selbst sind sehr scheu und lassen sich schwer erwischen. Die Nissen erkennt man gut, weil sie nach dem Schlüpfen einer Larve weiß werden. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Schuppen, allerdings kann man sie leicht voneinander unterscheiden: Nissen lassen sich im Gegensatz zu Schuppen nicht abstreifen. Sie haften an den Haaren fest.

Hast du den Verdacht auf einen Lausbefall bei deinem Kleinen, solltest du ihn gründlich untersuchen. Dabei kann neben einer Lupe insbesondere ein Läusekamm (Nissenkamm) sehr hilfreich sein. Der Kamm besitzt sehr eng stehende Zinken, sodass die Eier der Läuse gut daran hängen bleiben. Feuchte die Haare etwas an und durchkämme sie sorgfältig Strähne für Strähne. Achte dabei darauf, dass die Zinken bei jedem Streichen die Kopfhaut leicht berühren. Streiche danach den Kamm auf einem Tuch oder Küchenpapier aus. Findest du darauf Kopfläuse, Nissen oder Larven, dann hat sich dein Verdacht bestätigt.

Wenn du diesen Spezialkamm nicht parat hast, kannst du es auf die Schnelle mithilfe einer Lupe überprüfen. Die Eier der Parasiten findet man nämlich auch oft im Nacken- und Schläfenbereich sowie hinter den Ohren. Läuse legen gerne dort Eier, weil diese Stellen oft eine optimale Temperatur für die Entwicklung ihrer Nissen bieten.

So kann man Läuse bei Kindern bekämpfen

Bei Kopflausbefall sollte schnell gehandelt werden. Hat dein Kind tatsächlich Kopfläuse, solltest du sofort deinen Kinderarzt informieren, denn durch bloßes Haarewaschen kann man sich von den Läusen nicht befreien. Der Arzt verschreibt geeignete Mittel in Form von Gels oder Emulsionen, mit denen die Läuse bekämpft werden können. Halte dich bei diesen Mitteln genau an die Gebrauchsanleitung, um mögliche Nebenwirkungen und Gefahren zu vermeiden. So sollte man beispielsweise Mittel mit dem Wirkstoff Dimeticon von Zündquellen fernhalten, da er leicht entflammbar ist.

Es gibt auch Anti-Läuse-Mittel, die man rezeptfrei in der Apotheke erhalten kann. Diese werden in Form von Shampoos, Spülungen oder Sprays verkauft. Auch hier ist es wichtig, dass man sich an die Gebrauchsanleitung hält.

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Läuse bei Kindern: Behandlungsdauer bei Kopfläusen

Die Behandlungsdauer hängt vom verwendeten Mittel ab. Um komplett Läusefrei zu werden, müssen in der Regel zwei Anwendungen durchgeführt werden. Die zweite Anwendung sollte erst acht bis zehn Tage nach der Erstbehandlung erfolgen. Grund dafür ist, dass einige Tage nach der ersten Anwendung trotzdem noch Larven nachschlüpfen können. Diesen werden dann mit der Zweitbehandlung abgetötet.

Tipp: Die besten Ergebnisse erzielst du, indem du ein Anti-Läuse-Mittel gemeinsam mit einem Läusekamm verwendest. Mit dem Kamm kannst du nach der Anwendung effektiv übrig gebliebene tote Läuse und Nissen entfernen.

Haushaltsmittel gegen Läuse bei Kindern

Es gibt auch Haushaltsmittel, die bei der Bekämpfung gegen Läuse helfen sollen. Oft wird beispielsweise mit Wasser verdünnter Apfelessig ins Haar einmassiert und nach kurzer Einwirkzeit ausgewaschen. Auch sollen ätherische Öle wie Lavendel- oder Teebaumöl in verdünnter Form helfen. Auch wenn viele Eltern auf diverse Haushaltsmittel zurückgreifen, ist bis heute nicht bewiesen, dass diese eine einhundertprozentige Erfolgsquote haben. Daher raten wir dir davon ab.

Bei Kopfläusen besteht Meldepflicht

Kopflausbefall ist gemäß § 34 Abs. 5 des Infektionsschutzgesetztes (IfSG) meldepflichtig. Das heißt, dass Eltern die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung des Kindes (Kita, Schule etc.) darüber informieren müssen. Diese wiederum benachrichtigt das Gesundheitsamt darüber und leitet Maßnahmen ein, um eine Verbreitung der Kopfläuse zu verhindern bzw. dieser vorzubeugen.

Kinder mit Kopflausbefall müssen – solange sie ansteckend sind – zu Hause bleiben. Erst nachdem sie nachweislich Läusefrei sind, dürfen sie wieder ihre Gemeinschaftseinrichtung besuchen.

Übrigens: Zum Thema Kopfläuse gibt es auf unserem Marktplatz kindgerechtes Aufklärmaterial in Form von Bilderbüchern. Dort erhalten sie neben wichtigen Informationen auch Tipps für den richtigen Umgang mit Kopfläusen.

Quellen: Kindergesundheit-Info (Diagnose) | Netdoktor | RKI | Kindergesundheit-Info (Behandlung)

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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