Kinder haben eine natürliche Neugierde und erkunden gerne ihre Umgebung. Da sie jedoch noch nicht in der Lage sind, Risiken und Gefahren richtig einzuschätzen, können kritische Situationen immer wieder auftreten. Daher ist es wichtig, immer auf den Notfall vorbereitet zu sein.

Wichtige Voraussetzungen für eine schnelle Hilfe 

Kenntnis der häufigsten Notfälle bei Kindern: Eltern sollten sich über die gängigsten Notfallsituationen informieren, denen ihre Kinder ausgesetzt sein können. Dazu gehören beispielsweise Stürze, Verbrennungen, Vergiftungen, Atemwegsobstruktion oder allergische Reaktionen.  Wenn du über die Anzeichen und Symptome dieser Notfälle Bescheid weißt, kannst du diese schneller erkennen und somit schneller reagieren.

Erste-Hilfe-Kenntnisse erwerben: Eltern sollten eine Erste-Hilfe-Schulung absolvieren, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet ist. Hier lernst du lebensrettende Maßnahmen wie die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung und das Stoppen von Blutungen. Durch das Erlernen dieser Fähigkeiten gewinnst du das notwendige Vertrauen, um in Notfällen richtig zu handeln.

Notfallnummern griffbereit haben: Es ist wichtig, die Notfallnummern wie die lokale Rettungsleitstelle, den Kinderarzt oder die Vergiftungszentrale griffbereit zu haben. Im Notfall kann wertvolle Zeit gespart werden, indem du sofort die richtige Stelle kontaktierst.

Notfallausrüstung und Medikamente vorrätig halten: Ein gut ausgestatteter Erste-Hilfe-Kasten ist ein Muss für jeden Haushalt mit Kindern. Er sollte Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Kühlpackungen und andere grundlegende Hilfsmittel enthalten. Wenn dein Kind regelmäßig Medikamente benötigt, solltest du diese immer vorrätig haben.

Kinder über Notfallsituationen aufklären: Du solltest deine Kinder altersgerecht über potenzielle Notfallsituationen informieren und ihnen erklären, wie sie im Notfall Hilfe holen können. Deine Kinder sollten wissen, wie sie dich erreichen oder einen Notruf absetzen können, wenn sie sich in Gefahr befinden.

Sicherheitsvorkehrungen treffen: Die beste Vorbereitung auf Notfälle ist oft die Vermeidung von Unfällen. Du solltest dein Zuhause kindersicher gestalten, indem du scharfe Gegenstände außer Reichweite aufbewahrst, giftige Substanzen sicher aufbewahrst, Treppen absicherst und Rauchmelder installierst. Zusätzlich sollten deine Kinder über grundlegende Sicherheitsregeln aufgeklärt werden, beispielsweise im Straßenverkehr oder beim Spielen im Freien.

Grundausstattung eines Erste-Hilfe-Koffers

Eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Ausrüstung ist ein wichtiger Bestandteil jeder Haushaltsapotheke. Hier sind einige grundlegende Gegenstände, die in einem Erste-Hilfe-Koffer enthalten sein sollten:

Verbandsmaterial: Verschiedene Größen von sterilen Wundverbänden, Pflaster, sterile Kompressen, Verbandklammern und elastische Binden zur Fixierung von Verbänden.

Desinfektionsmittel: Zur Reinigung und Desinfektion von Wunden sollten Desinfektionstücher oder -sprays vorhanden sein.

Einweghandschuhe: Zum Schutz vor Infektionen und zur Vermeidung von direktem Kontakt mit Körperflüssigkeiten.

Schere und Pinzette: Eine scharfe Schere zum Zuschneiden von Verbandsmaterial und eine Pinzette zum Entfernen von Fremdkörpern.

Dreiecktuch: Kann als Armschlinge oder zur Fixierung von Verbänden verwendet werden.

Rettungsdecke: Eine isolierende Folie, die bei Unterkühlung oder Schock zur Wärmeregulierung eingesetzt werden kann.

Beatmungsmaske: Zur sicheren Mund-zu-Mund-Beatmung in Notfallsituationen.

Einweg-Kältepacks: Zur Kühlung von Verletzungen wie Prellungen, Schwellungen oder Verbrennungen.

Medikamente: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen, Antihistaminika gegen allergische Reaktionen und eventuell verschriebene Medikamente für spezifische Bedürfnisse.

Erste-Hilfe-Anleitung: Eine detaillierte Anleitung oder ein Erste-Hilfe-Handbuch mit Anweisungen zur Durchführung von lebensrettenden Maßnahmen.

Was der Notarzt von dir wissen muss

Wenn du den Notarzt oder den Rettungsdienst kontaktierst, ist es wichtig, der Person am anderen Ende der Leitung klare und präzise Informationen zu geben. Hier sind einige wichtige Informationen, die der Notarzt von dir wissen muss:

Art des Notfalls: Beschreibe kurz, welches medizinische Problem oder welche Verletzung aufgetreten ist. Gib an, ob es sich um einen medizinischen Notfall wie einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine Atemnot handelt, oder ob es sich um eine Verletzung durch einen Unfall oder einen Sturz handelt.

Symptome und Zustand der betroffenen Person: Beschreibe die Symptome oder den Zustand der Person so genau wie möglich. Gib Informationen über Bewusstsein, Atmung, Blutungen, Schmerzen oder andere Anzeichen, die für den Notarzt wichtig sein könnten.

Standort: Nenne deinen genauen Standort, einschließlich Straße, Hausnummer, Stockwerk und besondere Anhaltspunkte, um den Rettungsdienst zu dir zu führen. Wenn du dich an einem öffentlichen Ort oder einer bestimmten Adresse befindest, gib diese Informationen ebenfalls weiter.

Eventuelle Besonderheiten: Falls bekannt, teile dem Notarzt mit, ob die betroffene Person bestimmte Allergien oder Vorerkrankungen hat, oder ob sie Medikamente einnimmt, die für die Behandlung relevant sein könnten.

Die Vorbereitung auf Notfallsituationen bei Kindern ist von entscheidender Bedeutung, um im Ernstfall schnell und angemessen reagieren zu können. Durch das Wissen um die häufigsten Notfälle, das Erlernen von Erste-Hilfe-Maßnahmen, das Vorhandensein von Notfallausrüstung und die Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen können Eltern dazu beitragen, dass ihren Kindern im Notfall schnell geholfen wird. Eine schnelle Reaktion kann Leben retten und die Auswirkungen von Notfällen minimieren. Hier erfahrt ihr noch mehr darüber, wie ihr mit eurem Kind im Krankenhaus umgehen solltet.

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Über den Autor

Antonia Weber

Hi, ich bin Antonia und studiere Journalismus. Für dich recherchiere ich nach Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, den Alltag zu meistern.

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