Stillen ist das Beste für dein Baby, da die Muttermilch wertvolle Nährstoffe und Antikörper enthält und die Zusammensetzung genau auf dein Baby abgestimmt ist. Wenn du jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht stillen kannst oder möchtest, bietet Milchpulver als Babynahrung einen hochwertigen Ersatz. Welches Milchpulver als Babynahrung am besten ist und worauf du beim Kauf achten solltest, erfährst du hier.

Babynahrung: Welche Milchpulver-Sorten gibt es?

Wenn du vor dem Regal im Drogerie- oder Supermarkt stehst, kann die Auswahl an verschiedenen Milchpulvern überwältigend sein. Damit du einen guten Überblick erhältst, welche Babynahrung sich für dein Baby eignet, stellen wir dir die verschiedenen Sorten vor.

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Pre-Nahrung von Geburt an

Pre-Nahrung ist als Ersatznahrung der Muttermilch am ähnlichsten und kann von Geburt an bis zum vollendeten ersten Lebensjahr gefüttert werden, bei Bedarf sogar bis zum Ende des Flaschenalters. Als Kohlenhydrat enthält Pre-Säuglingsmilch nur Laktose (Milchzucker) und kann daher – wie Muttermilch – frei nach Bedarf so oft wie nötig und zusätzlich zur Beikosteinführung gefüttert werden.

1er-Nahrung oder auch Anfangsmilch

Die 1er-Nahrung für Babys – auch als Anfangsnahrung bezeichnet – enthält im Vergleich zur Pre-Nahrung zusätzlich Stärke. Diese macht die Milch sämiger und kann dein Baby länger sättigen. Der Kaloriengehalt entspricht allerdings der Pre-Milch. Wenn du das Gefühl hast, dass die Pre-Milch nicht ausreicht, ist die 1er-Milch eine gute Alternative. Sie kann ebenfalls direkt ab Geburt gefüttert werden.

Wir würden dir allerdings empfehlen, erst mit der Pre-Nahrung zu beginnen und bei Bedarf auf die 1er-Milch umzustellen.

2er-Nahrung oder auch Folgemilch

2er-Nahrung oder Folgemilch ähnelt der Zusammensetzung der Muttermilch nicht mehr so stark wie Anfangsmilch. Daher solltest du dein Baby – wenn Bedarf besteht – erst ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat damit füttern. 2er-Nahrung kann neben mehr Eiweiß auch andere Zuckerarten und Geschmacksaromen enthalten.

3er-Nahrung oder auch Folgemilch

Für Babys ab zehn Monaten findet sich im Milchpulver-Sortiment die 3er-Nahrung, die ebenfalls eine Folgemilch ist. Die Kalorienzahl ist hier erhöht und es befinden sich weitere Zusätze wie Geschmacksaromen in der Milch.

Hinweis: Viele Hersteller werben damit, dass Folgemilchen besser auf die Bedürfnisse von Babys abgestimmt sind. Wie die Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Mathilde Kersting Baby&Familie erklärt, gibt es dafür jedoch keinen wissenschaftlichen Beleg. So seien Zusatzstoffe wie Glukose und Maltose unnötig und der Umstieg auf Folgemilch nicht sinnvoll.

Viele Eltern erhoffen sich angenehmere Nächte durch eine sämigere Milch, die das Baby länger sättigt. Doch eine kalorienreichere Babynahrung ist keine Garantie für ruhige Nächte.

HA-Nahrung

Wenn du eine oder mehrere Allergien hast, könnte auch dein Baby eine höhere Tendenz haben, welche zu entwickeln. Wenn du dein Baby nicht stillen kannst oder möchtest, könnte HA-Milch sinnvoll für dein Kind sein. HA steht für hypoallergen: Das enthaltene Kuhmilcheiweiß, das verantwortlich für das Auslösen von Allergien sein kann, ist hydrolisiert; das heißt, es wurde in kleine Einzelteile aufgespalten. Auf diese Weise ist es leichter zu verdauen und der Darm reagiert nicht auf das Eiweiß. HA-Nahrung gibt es als Pre-, 1er- und 2er-Milch. Kläre am besten mit deinem Kinderarzt, ob dein Baby HA-Milch benötigt.

Spezial-Nahrung: Nahrung mit Prä- und Probiotika, Anti-Reflux

In besonderen Fällen ist es nötig, dass das Baby eine Spezial-Nahrung erhält, die besondere Präbiotika oder Probiotika enthält. Zudem findest du im Drogeriemarkt von vielen Herstellern eine Anti-Reflux-Milch (AR-Milch), die gefüttert werden kann, wenn das Baby oft aufstoßen muss oder häufig spucken sollte.

Wichtig: Gib deinem Kind keine Spezialnahrung, ohne es vorher mit dem Kinderarzt abzuklären!

Darauf musst du bei Milchpulver als Babynahrung achten

Ein süßes Baby trinkt Säuglingsnahrung aus einer Babyflasche.
Für dein Baby darf es nur die beste Säuglingsnahrung sein. © dinaphoto – stock.adobe.com

Milchpulver für Säuglingsnahrung wird in Deutschland streng kontrolliert. Damit dein Baby ein sicheres Nahrungsmittel erhält, sind hier regelmäßige Tests und Qualitätskontrollen vorgeschrieben. Dennoch enthalten gerade Milchpulver als Folgenahrung oftmals Zusatzstoffe wie Aromen, die eigentlich nicht nötig wären. Im Folgenden erfährst du, worauf du bei Milchpulver achten solltest.

Auf Inhaltsstoffe in Milchpulver achten

Um sicherzugehen, dass die Säuglingsnahrung von höchster Qualität ist, solltest du stets auf das zertifizierte Qualitätssiegel achten. Wenn du Pre-Nahrung kaufst, beachte, dass nur Laktose als Kohlenhydrat enthalten sein darf und keine weiteren Konservierungsstoffe, Aromen oder Farbstoffe. Außerdem muss seit Anfang 2020 Docosahexaensäure (DHA) in Anfangsmilch enthalten sein.

Wie bereits erwähnt, befinden sich besonders in Folgemilchpulvern oftmals zusätzliche Inhaltsstoffe wie Geschmacksaromen und Zuckerarten, die eigentlich überflüssig sind. Maltose und Glukose süßen die Milch unnötigerweise und haben keine besondere Funktion für dein Kind.

Am besten informierst du dich auch über aktuelle Testergebnisse der Stiftung Warentest, was Milchpulver betrifft. Manchmal finden sich aufgrund von Produktionsfehlern Spuren von gefährlichen Schadstoffen in der Säuglingsnahrung, die deinem Baby langfristig schaden können.

Die richtige Zubereitung der Säuglingsnahrung

Eine Person dosiert das Milchpulver zur Zubereitung der Babynahrung mit einem Messlöffel.
Keine gehäuften Löffel: Streiche den Messlöffel stets mit dem Messerrücken ab. © Dragana Gordic – stock.adobe.com

Wenn du Säuglingsnahrung zubereitest, solltest du dich streng an die Hygieneregeln halten – besonders, wenn du deinem Baby ab Geburt die Flasche gibst.

  • Vor der ersten Benutzung solltest du Babyflaschen gründlich auskochen. Wasche deine Hände zudem gründlich, bevor du das Fläschchen zubereitest.
    Die Babynahrung sollte immer direkt vor dem Füttern in einem sauberen Fläschchen frisch zubereitet werden.
  • Am besten ist es, wenn du für die Zubereitung Leitungswasser abkochst. Deutsches Leitungswasser hat grundsätzlich eine gute Qualität und durch das Abkochen kannst du Keime, die sich in den Leitungen oder am Wasserhahn befinden können, abtöten.
  • Danach lässt du das Wasser etwas abkühlen. Meist lautet die Herstellerangabe ungefähr 40°C.
  • Dann rührst du das Milchpulver ein: Zum Einrühren des Pulvers nimmst du den Messlöffel, der sich in der Babynahrung befindet. Nimm keine gehäuften Löffel, sondern streiche überschüssiges Pulver mit dem Messerrücken vom Messlöffel ab. Orientiere dich bei der Menge an den Angaben auf der Babynahrung.
  • Dann schließt du das Fläschchen und schüttelst es, bis sich das Pulver vollständig aufgelöst hat.
  • Bevor du deinem Baby die Flasche gibst, prüfe, ob die Babynahrung Trinktemperatur hat. Am besten gibst du dafür ein paar Tropfen auf die Innenseite deines Unterarms: Fühlt es sich warm, aber nicht heiß an, kannst du deinem Baby die Flasche geben.
  • Übriggebliebene Reste schüttest du weg.

Quellen

Baby&Familie: Säuglingsnahrung richtig zubereiten
Baby&Familie: Reicht die Pre-Milch?
BLE: Wenn Sie nicht stillen: Flaschenmilch
SZ.de: Pre-Nahrung Test bzw. Vergleich 2021: Mit unserer Kaufberatung sowie 10 Tipps & Tricks zu Ihrer besten Pre-Nahrung

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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