Die kalte Jahreszeit ist momentan wieder voll im Gange und bringt erneut viel Schnupfen, Husten und Co. mit sich. Die Kleinsten sind während dieser Zeit besonders anfällig für eine Erkältung. Um einer Erkältung beim Baby entgegenzuwirken, wird häufig in Erkältungsbad empfohlen. Doch ein Erkältungsbad ist für Babys nicht so wohltuend, wie für Erwachsene. Statt den Säuglingen damit zu helfen, kann man das genaue Gegenteil bewirken. Ein Erkältungsbad kann für Babys sogar lebensgefährlich werden! Wir zeigen dir hier, was du unbedingt beachten solltest, wenn du für dein Baby ein Erkältungsbad machen möchtest.

Erkältungsbad für Babys: Ab welchem Alter?

Im Handel gibt es unterschiedliche Zusätze für Erkältungsbäder für Babys. Für Säuglinge sind diese – je nach Produkt – ab einem alter von drei bis sechs Monaten geeignet. Die Altersangaben auf den Verpackungen solltest du unbedingt einhalten. Denn viele Erkältungsbad-Zusätze enthalten Inhaltsstoffe, die nicht für Kinder geeignet sind. Kinder vor Vollendung des dritten Lebensmonats sollten nur mit warmem Wasser gebadet werden. Die Idealtemperatur bei einem Erkältungsbad für Babys liegt zwischen 35 und 38 Grad Celsius.

Wie lange darf mein Baby im Erkältungsbad sein?

Wie lange dein Baby im Erkältungsbad sein darf, hängt sowohl vom Alter als auch von den verwendeten Erkältungsbad-Zusätzen ab. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt generell eine Badezeit von bis zu zehn Minuten. Wenn du dir unsicher bist, wie lange du dein Baby im Erkältungsbad lassen darfst, schau auf die Packung. Dort steht in der Regel die empfohlene Einwirkzeit für Babys.

Übrigens: Wenn dein Baby unter einem Jahr alt ist, solltest du es nur maximal ein- bis zweimal die Woche baden.

Darum kann ein Erkältungsbad für dein Baby gefährlich sein

Viele schwören bei einer Erkältung auf Zusätze für Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen. Die ätherischen Öle in den Zusätzen können einige Erkältungssymptome wie bspw. eine verstopfte Nase lindern und haben zudem einen wohltuenden Effekt auf den Körper. Doch bestimmte ätherische Öle können für Kinder besonders gefährlich werden. Laut der BZgA sollte man bei Babys und Kindern unter drei Jahren auf Mittel mit bestimmten ätherischen Ölen verzichten. Besonders Öle wie Kampfer, Menthol und Eukalyptus können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. 

Erkältungsbad für Babys und Kinder: Diese ätherischen Öle sollten vermieden werden

  • Kampfer
  • Eukalyptus
  • Pfefferminzöl
  • Latschenkiefer
  • Kiefernnadelöl
  • Fichtennadelöl
  • Edeltannenöl
  • Terpentinöl

Diese Stoffe enthalten entweder starke Allergene, die zu allergischen Reaktionen bzw. Hautreizungen führen können oder sind beim Einatmen sehr gefährlich für Babys. Beim Einatmen der Öldämpfe besteht vor allem bei Babys die Gefahr des Stimmritzenkrampfs. Dabei handelt es sich um eine Verkrampfung der sogenannten Stimmritze, die sich im Kehlkopf befindet. Ein Stimmritzenkrampf führt zu akuter Atemnot und kann für das Baby lebensgefährlich sein.

Welchen Badezusatz darf ich verwenden?

Es gibt einige Baby-Erkältungsbäder, die für Kinder geeignete Inhaltsstoffe bzw. ätherische Öle enthalten. So haben beispielsweise das „Kleine Helfer“ Erkältungsbad von Penaten oder das „Thymian Myrte Bad“ der Bahnhof-Apotheke Thymianöl als Wirkstoff. Dieser ist für Babys ab dem sechsten Lebensmonat geeignet. Laut Herstellerangaben sind diese Erkältungsbäder bereits für Kinder unter sechs Monaten geeignet. Allerdings solltest du dann die Erkältungsbad-Zusätze sehr sparsam bzw. stark verdünnt anwenden. Zudem solltest du darauf achten, dass das Badewasser nicht in Nase, Augen und Mund deines Schatzes kommt.

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Wann sollte man von einem Erkältungsbad absehen?

Falls dein Baby starke Erkältungssymptome zeigt, solltest du generell von einem Erkältungsbad absehen. Das Bad an sich stellt schon eine Herausforderung für den Kreislauf und das Immunsystem deines Schatzes dar. Im stark geschwächten Zustand kann ein Erkältungsbad daher eher mehr schaden als helfen.

Du solltest auf ein Erkältungsbad für dein Baby verzichten bei:

  • Starker Erkältung
  • hohem Fieber
  • hohem Blutdruck
  • Asthma
  • Allergien
  • Ekzemen
  • Herzinsuffizienz

Erkältungsbad: Badezusatz selber herstellen

Wenn du keinen geeigneten Badezusatz für dein Baby zu Hause hast, kannst du ihn auch einfach selbst herstellen. Gib drei Beutel Kräutertee (am besten Bio-Qualität) in ein großes Gefäß und übergieße sie mit kochendem Wasser. Nach zehn Minuten Ziehzeit kannst du den Sud abseihen und ins Badewasser geben. Für Babys eignen sich beispielsweise Thymian und Fencheltee. Damit die Haut nicht austrocknet, kannst du dem Badewasser auch einen Esslöffel Olivenöl hinzufügen.

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Bei Unsicherheit ärztlichen Rat einholen

Wenn du dir unsicher bist, ob ein Badezusatz für deinen Schatz geeignet ist oder du nicht weißt, ob die Anwendung richtig ist, solltest du unbedingt vorher mit deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin sprechen. Durch eine ärztliche Untersuchung deines Babys wird zudem klar, ob sich ein Erkältungsbad überhaupt für deinen Sprössling lohnt und du erfährst auch, welche weiteren Behandlungsmöglichkeiten es in deinem Fall gibt.

Quellen: Stiftung Ökotest | Pharmazeutische Zeitung | Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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Über den Autor

Ahmet Dönmez

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