Schnarchen kommt bei Kindern recht häufig vor und kindliches Schnarchen kann für Eltern süß wirken. Doch sobald ungewöhnliche Geräusche während des Schnarchens auftreten, werden Eltern besorgt und fragen sich, es überhaupt noch gesund ist. Hier erfährst du alles, was du über das Schnarchen deines Kindes wissen musst und wann genau du zum Arzt musst, wenn dein Kind schnarcht.

Jedes zweite Kind schnarcht

Studien haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Kinder schnarcht und fast 9 % sogar jede Nacht. Bei Säuglingen bis zum ersten Lebensjahr tritt Schnarchen bei circa 6 % auf. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind schnarcht. In vielen Fällen ist das Schnarchen bei Kindern harmlos und nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild. Doch in seltenen Fällen können ernstzunehmende gesundheitliche Probleme auftreten.

Wie entsteht Schnarchen?

Schnarchen entsteht durch eine Verengung der Atemwege. Die Luft kann dabei nicht mehr frei durch die Atemwege in den hinteren Teil des Rachens strömen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. So können beispielsweise eine vergrößerte Rachenmandel (Polypen) oder Gaumenmandeln dies hervorrufen. Aber auch Übergewicht, Passivrauchen, Allergien oder Kieferfehlstellungen können die Atmung negativ beeinträchtigen und das Schnarchrisiko erhöhen.

Folgen von Schnarchen

Schnarchen kann auf Dauer das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für Krankheiten machen. Zudem wird die Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst, wenn das Kind regelmäßig schnarcht. Wie Studien belegen, ist der Anteil der Kinder mit schlechten Schulleistungen in der Gruppe der Schnarchenden mit 28 Prozent fast doppelt so hoch wie bei nicht schnarchenden Kindern mit 16 Prozent. Durch den fehlenden Schlaf kann es auch vermehrt zu Verhaltensproblemen wie erhöhte Reizbarkeit und Hyperaktivität kommen. Darüber hinaus kann sich regelmäßiges oder starkes Schnarchen negativ auf die weitere Entwicklung des Kindes auswirken und so beispielsweise zu einer Beeinträchtigung der aufgenommenen Sauerstoffmenge während des Schlafs führen – insbesondere dann, wenn das Schnarchen den Grad einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) erreicht hat. Durch diese  entsteht ein Sauerstoffmangel, welcher zu kardiovaskulären Problemen wie Bluthochdruck, verändertem Stoffwechsel und verminderter Gehirnentwicklung führen kann.

Ein Junge macht einen Mittagsschlaf im Bett.
Schnarchen kann ein Indiz für gesundheitliche Probleme sein. © Dragana Gordic – stock.adobe.com

Mein Kind schnarcht: Wann sollte ich zum Arzt?

Wie du bereits gelesen hast, ist Schnarchen grundsätzlich eher harmlos, allerdings kann es anders als bei Erwachsenen ein Indiz für gesundheitliche Probleme sein und unabhängig der Ursache die Schlafqualität, das Tagesbefinden sowie die Kindesentwicklung beeinträchtigen. Deshalb gilt: Schnarchen medizinisch abklären – auch wenn es nur in seltenen Fällen wirklich gefährlich sein kann. Insbesondere dann, wenn das Schnarchen regelmäßig und stark auftritt.

Je nach Ursache und Ausprägung des Schnarchens kommen – nach der entsprechenden Diagnose – unterschiedliche Therapien infrage. So können beispielsweise kortisonhaltige Sprays oder Antibiotika gegen Entzündungen und Schwellungen verschrieben werden. In einigen Fällen helfen auch kieferorthopädische Behandlungen oder logopädisches Training. In seltenen Fällen muss operiert werden.

Um die Ursache und die richtige Behandlungsmethode für dein Kind zu erhalten, solltest du zunächst deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin konsultieren. Nach einer ersten Untersuchung wird dein Kind ggf. zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) bzw. -Ärztin überwiesen. Hier kann das Schnarchproblem noch genauer untersucht und eine entsprechende Therapie in die Wege geleitet werden.

 Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | Ihre HNO-Ärzte | Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V.

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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