Kreuz und quer verteilt über den ganzen Raum liegen zahlreiche Spielsachen auf dem Boden: Puppen, Bauklötze, Spielzeugautos, kleine Figuren und noch vieles mehr. Ein Blick in das Kinderzimmer reicht und man ist meist überwältigt vom Chaos im Raum. Auch wenn man es dem eigenen Nachwuchs ungern antut, sollte man in solch einem Fall das Kinderzimmer ausmisten und sich von überflüssigem Spielzeug trennen. Wir verraten dir, warum und geben dir Tipps, wie du es am besten schaffst, ohne dein Kind zu verärgern.

Untersuchung: Zu viel Spielzeug kann Kindern schaden

Geschenke zu besonderen Anlässen, Lernspielzeug oder Impulskäufe: Im Laufe der Zeit sammelt sich immer mehr Spielzeug im Kinderzimmer an. Man bietet durch eine Vielzahl an Spielsachen dem Kind zwar mehr Auswahlmöglichkeiten, jedoch ist das nicht wirklich gut für den Nachwuchs. Und wer denkt, durch eine große Auswahl wird das Kind in der Entwicklung gefördert, liegt falsch. Wissenschaftler der University of Toledo in Ohio haben sich mit dem Einfluss der Spielzeuganzahl auf Kleinkinder beschäftigt und die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Infant Behavior and Development“ veröffentlicht. Tatsächlich hat zu viel Spielzeug eine Reihe von negativen Auswirkungen auf Kinder.

Ein Mädchen spielt mit einer Puppe und einem Teespielset
Manchmal ist weniger mehr – auch bei Spielzeug. © Family Veldman – stock.adobe.com

Wie bei der Untersuchung festgestellt wurde, neigen Kinder, die zu viele Spielsachen besitzen dazu, leichter abgelenkt zu werden. Wegen der Fülle an Spielzeug leidet außerdem die Kreativität und die Spielqualität beim Nachwuchs. Im Umkehrschluss heißt das, dass Kinder mit weniger Spielzeug viel kreativer sind. In der Studie spielten die Kleinkinder, die weniger Auswahl hatten, auch viel länger mit dem Spielzeug und dachten sich dabei immer mehr Nutzungsmöglichkeiten aus, um ihr Spielvergnügen zu verlängern.

Spielzeug-Detox: Das Kinderzimmer ausmisten

Wie die Studie zeigt, fördert weniger Spielzeug die Kreativität von Kleinkindern, verbessert zudem die Aufmerksamkeitsspanne und sorgt dafür, dass sie langfristig lernen ihre Spielsachen mehr wertzuschätzen. Das spricht doch alles für einen Spielzeug-Detox, oder?! Besonders weil ein Kind im Durchschnitt 238 Spielsachen haben soll, könnte man es in Betracht ziehen. Doch was soll weg? Was darf bleiben? Und wie schafft man es, ohne dass es Ärger vom Kind gibt?

Darauf solltest du beim Ausmisten des Kinderzimmers achten

Bevor du mit dem Ausmisten beginnst, solltest du erst einmal dein Kleinkind beobachten. Welches Spielzeug wird viel genutzt? Welches wird kaum und welches überhaupt nicht genutzt? Bei welchem zeigt das Kind besonders viel Freude? Hast du einen guten Überblick bekommen, kannst du langsam mit dem Aussortieren beginnen. Wie die deutschen Forscher Elke Schubert und Rainer Strick bereits in den 1990er Jahren zeigten, passen sich Kinder schon nach weniger Zeit an die neue Situation mit weniger Spielzeug an. Also hab keine Angst, dass dein Kind lange sauer auf dich sein könnte.

Kinderzimmer ausmisten: Was darf bleiben und was nicht?

Neben der Beliebtheit des Spielzeugs, spielen auch weitere Faktoren beim Ausmisten eine Rolle. Besonders in den ersten Jahren sind viele Spielsachen nur für Kinder eines bestimmten Alters relevant. Eine Babyrassel ist zum Beispiel für ein zweijähriges Kind eher uninteressant und kann daher aussortiert werden. Auch sichtlich altes, abgenutztes Spielzeug kann natürlich weg. Außerdem solltest du darauf achten, dass dein Nachwuchs nach dem Ausmisten des Kinderzimmers noch genug Spielzeug-Arten zur Auswahl hat. Denn je nachdem, was für ein Spielzeug es ist, kann es zum Beispiel die Motorik, Kreativität oder Reflexe fördern. Diese und weitere Tipps haben wir hier für dich in der Übersicht noch einmal zusammengefasst.

Übersicht: Kinderzimmer ausmisten – nützliche Tipps

  • Das Kind beim Spielen beobachten und eine Vorauswahl treffen
  • Das Ausmisten ohne Kind beginnen
  • Dem Kind erklären und begründen, warum es gut ist, Ordnung zu schaffen und Dinge auszusortieren
    • z.B. „mehr Platz zum Spielen“ sagen
  • Stück für Stück aussortieren und nicht alles auf einmal entfernen
  • Spielzeug nicht in den Mülleimer des Kinderzimmers werfen (es könnte leicht von Kinderhand wieder rausgeholt werden)
  • Spielzeug, dass nicht mehr dem Alter des Kindes entspricht, aussortieren
  • Dem Kind nach dem Ausmisten trotzdem noch genug Spielzeug-Arten bieten
Ein Foto eines aufgeräumten Kinderzimmers. Im Vordergrund steht ein Tisch mit sortiertem Spielzeug.
Ein geordnetes Kinderzimmer sieht nicht nur schöner aus, sondern birgt auch weniger Gefahren. © New Africa – stock.adobe.com

Nach dem Ausmisten: Wohin mit dem Spielzeug?

Juhu, es ist endlich vollbracht: Das Kinderzimmer erstrahlt nach stundenlangem Ausmisten und Aufräumen in nahezu neuem Glanz. Alles ist geordnet, nichts liegt mehr kreuz und quer auf dem Boden herum und es ist wieder mehr (Spiel)Platz verfügbar. Das heißt natürlich auch, dass Müllsäcke und Kisten vollgepackt sind mit altem, ungenutztem oder kaputtem Spielzeug. Jetzt heißt es: Wohin mit dem ganzen Kram? Kaputte oder zu stark abgenutzte Spielsachen können in den Müll wandern. Mit dem Rest könntest du dir wieder etwas Geld dazuverdienen. Spielzeug wird nämlich gerne „Second-Hand“ verkauft und gekauft. Auf unserem Marktplatz bieten wir dir die Möglichkeit, das überflüssige Spielzeug deines Nachwuchses für einen guten Preis loszuwerden. Falls du auf der Suche nach neuen Spielsachen für dein Kind oder Baby bist, wirst du natürlich auch dort fündig. Sowohl neues, als auch kaum gebrauchtes Spielzeug findest du dort. Es lohnt sich definitiv, einen Blick darauf zu werfen.

Quellen: Infant Behavior and Development (Fachzeitschrift) | Spielzeugfreier Kindergarten | Express.de

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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