Welche Medienkonsum-Empfehlung ist die Richtige? Diese Frage stellen sich viele Eltern, die ihren Kindern ihre Lieblingsserien oder -Filme nicht vorenthalten wollen. Doch was ist kindgerecht? Was kann man Kindern zumuten und mit welchen Inhalten über- oder unterfordert man sie? Die Antworten auf die Fragen bekommst du hier.

Medienkonsum-Empfehlung: Alterseinstufung durch die FSK

In Deutschland ist die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH (FSK) dafür zuständig, bei Filmen und Serien die Alterseinstufung vorzunehmen. Die sogenannte FSK-Alterskennzeichnung auf Medienträgern sagt aus, ab welcher Altersgruppe ein Film oder eine Serie zum Anschauen geeignet ist. Bei der Vergabe von Altersfreigaben richtet sich die FSK dabei nach dem Jugendschutzgesetz. Die Regelungen des Jugendschutzes sollen vor allem Kinder wirksam vor Entwicklungsbeeinträchtigungen schützen. Bei der Alterseinstufung vergibt die FSK sechs Freigaben, die mit Altersbeschränkungen verbunden sind.

FSK: Ab 0 JahrenFreigegeben ohne eine Altersbeschränkung.
FSK: Ab 6 JahrenFreigegeben ab sechs Jahren.
FSK: Ab 12 JahrenFreigegeben ab zwölf Jahren.
FSK: Ab 16 JahrenFreigegeben ab 16 Jahren.
FSK: Ab 18 JahrenKeine Jugendfreigabe, das heißt man muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Jugendfreigaben der FSK

Die Problematik der Alterseinstufung durch die FSK

Obwohl die FSK-Kennzeichnung darüber entscheidet, ab welchem Alter ein Film angeschaut werden darf, lässt sich aus dem Prüfsiegel nur schwer ableiten, ob ein Film tatsächlich für ein Kind einer bestimmten Altersgruppe empfehlenswert ist. Sie sagen nämlich nicht aus, ob der Inhalt pädagogisch unbedenklich für den Nachwuchs ist. Dennoch können Eltern aus medienpädagogischer Sicht die FSK-Kennzeichnungen bei der Filmauswahl als Leitplanken nutzen.

Pädagogische Altersempfehlungen bei Filmkritiken

Um weitergehende und transparente Informationen über die Filmmedien zu bekommen, bieten sich pädagogische Altersempfehlungen an. Diese lassen sich häufig aus Filmkritiken herauslesen. Die ExpertInnen befassen sich nicht nur mit der Thematik und den inhaltlichen Faktoren der Medien, sondern berücksichtigen dabei auch die kognitiven Voraussetzungen, die Kinder in den jeweiligen Altersstufen besitzen. Filmkritiken, die speziell für Kinder geschrieben sind, besitzen eine präzisere Altersempfehlung als die FSK. Zu der eigentlichen Filmkritik ergänzen die KritikerInnen ihre pädagogische Altersempfehlung. Das wird dann mit Kennzeichnungen wie „optimal ab“ oder „empfohlen ab“ deutlich gemacht. Eltern bekommen so direkt eine bessere Einschätzung, ob der Film oder die Serie für den eigenen Nachwuchs geeignet ist. Welcher Film tatsächlich passt, solltest du als Elternteil allerdings selbst herausfinden. Es ist am besten, wenn du dir vorher selbst ein Bild von dem Film oder der Serie machst, bevor dein Kind oder deine Kinder damit in Kontakt kommen. So kannst du auch Inhalte auswählen, die zu den Vorlieben deines Nachwuchses passen.

Filmkritiken mit einer pädagogischen Alterseinstufung findet man unter anderem auf flimmo.de und auf kinderfilmwelt.de.

Wann sind Kinder unter- oder überfordert mit Medieninhalten?

Das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum hat sich mit der Frage befasst, ab welchem Alter ein Kind von bestimmten Medieninhalten unter- oder überfordert ist. Aufgrund von wissenschaftlichen Grundlagen und bisheriger Beratungsarbeit hat die KJF ein Kriterienraster entwickelt, das dabei hilft, eine Medienkonsum-Empfehlung auszusprechen.

  • 0 – 4 Jahre: Besonders bei Kleinkindern unter vier Jahren soll man möglichst auf lange Filme verzichten, da sie aufgrund der vermittelten Informationsmenge schnell überfordert sind. Kurze Filme mit einem einfachen Handlungsstrang sind empfehlenswert.
  • 4 – 5 Jahre: Kinder in diesem Alter können besser das Handeln und Denken der Figuren im Film verstehen. Dennoch steht das emotionale Erleben des Filmes im Vordergrund. Auch hier empfiehlt das KJF einen Film, der maximal 30 Minuten dauert, eine einfache Geschichte erzählt und in sich abgeschlossen ist.
  • 6 – 7 Jahre: In diesem Alter sind Kinder noch mehr in der Lage, die Handlungen der verschiedenen Filmfiguren nachzuvollziehen. In dieser Altersklasse kann man Kindern auch bereits Spielfilme mit einer Länge von 90 Minuten zumuten und sie so nicht zu stark unterfordern. Empfohlen werden Filme, die auf nachvollziehbare Weise Bezug auf die Erlebnis- und Alltagswelt von Kindern dieser Altersgruppe nehmen und möglichst ein Happy End bieten.

Mehr Informationen über die pädagogische Alterseinstufung von Medieninhalten hat die KJF in ihrem Expertise-Heft veröffentlicht.

Quellen: Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum | Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH

Über den Autor

Ahmet Dönmez

Hi! Ich bin Ahmet und als Medien-Experte informiere ich dich zu allerlei Themen im Bereich der Unterhaltung und Medienerziehung. Mit meinen Ratgeber-Artikeln zeige ich dir zudem, wie du dich im Medienkosmos zurechtfinden kannst.

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