Ein neuer Job, mehr Platz, eine neue Liebe: Die Gründe für einen Umzug können vielfältig sein. Für uns gehört ein Ortswechsel zum Leben einfach dazu, jedoch ist es für unsere Kinder oft schwer zu begreifen. Sie verstehen nicht richtig, wieso sie ihre vertraute Umgebung für etwas Unbekanntes aufgeben müssen. Die Folge sind viele gemischte Gefühle: sie bekommen Angst, werden traurig und wollen nicht umziehen. Es ist daher wichtig, dass vor allem bei kleinen Kindern der Umzug sorgsam vorbereitet wird. So kann sich der Nachwuchs schneller an die neue Lebensumgebung gewöhnen. Wir verraten dir, wie dein Kleines sich gleich zu Beginn im neuen Zuhause schnell wohlfühlen kann.

Umzug mit Kindern: Die Vorbereitungsphase

Die wichtigste Phase bei einem geplanten Umzug mit Kindern ist die Vorbereitungsphase. Hier sollte man sich die Zeit nehmen, um sich um seinen Nachwuchs zu kümmern. Vor allem vor dem eigentlichen Umzug brauchen Kinder besonders viel Aufmerksamkeit.

Umzug den Kindern erklären

Eine plötzliche Trennung von der gewohnten Umgebung kann für Kinder weitreichende emotionale Folgen haben. Denn wie Forscher von der University of Manchester im „American Journal of Preventive Medicine“ berichten, erhöht sich mit jedem Umzug im Kindesalter das Risiko, als Erwachsener gewalttätig, psychisch krank oder drogenabhängig zu werden. Daher ist es besonders wichtig, die Kinder beim Umzug nicht zu vernachlässigen. Es ist zudem wichtig, mit dem Nachwuchs nicht zu früh über den Ortswechsel zu reden, denn mit Ungewissheit können Kinder sehr schlecht umgehen. Erst wenn die Wohnungssuche erfolgreich war und der Umzug fest eingeplant ist, kann man es den Kindern erklären.

Wenn es so weit ist, versuche deinem Nachwuchs die Gründe des Wohnortwechsels möglichst kindgerecht zu erklären. Bleibe dabei stets positiv hinsichtlich des neuen Wohnortes. So kannst du zum Beispiel sagen, dass euer neuer Wohnort noch größer und schöner ist. Gehe zudem auf seine Sorgen ein und nimm dir die Zeit für mögliche Fragen.

Oftmals helfen auch Kinderbücher weiter und veranschaulichen dir und deinem Kleinkind viele Umzugssituationen. Bilderbücher zu dem Thema gibt es bereits für Zweijährige. Eine Auswahl von Kinderbüchern findest du gebraucht auf unserem Familienmarktplatz.

Die neue Umgebung erkunden

Um Kindern die Angst vor dem Umzug zu nehmen, ist es hilfreich, mit ihnen gemeinsam die neue Umgebung zu erkunden. Du kannst gemeinsam mit deinem Nachwuchs eine kleine Besichtigungstour machen, sodass er ein erstes Bild von der Wohnumgebung bekommt. Zeige deinem Nachwuchs den neuen Wohnort und die Schule bzw. den Kindergarten. Zudem kannst du versuchen, für etwas Vorfreude zu sorgen, indem du die dortigen Spiel- und Sportmöglichkeiten vorstellst.

Der Umzug mit Kindern

Je näher der Umzugstag kommt, desto aufgeregter wird man. Jedoch sollte man auch kurz vor dem Umzug seine Kinder nicht vernachlässigen.

Kinder helfen beim Umzug
Schon die Kleinsten können beim Umzug mithelfen. © Oksana Kuzmina – stock.adobe.com

Vertrautes schafft Geborgenheit

Oftmals nutzt man den Umzug auch als Gelegenheit, um sich von alten, obsoleten Dingen zu trennen. Bei Spielsachen oder anderen Gegenständen, die von den eigenen Kleinkindern geliebt werden, sollte man hier allerdings eine Ausnahme machen.

Vertraute Gegenstände, wie beispielsweise das Lieblingsstofftier deines Kleinen, schaffen Geborgenheit beim Nachwuchs. Sorge daher dafür, dass die Lieblingssachen deines Nachwuchses möglichst griffbereit sind, und verstaue sie nicht irgendwo tief in einer Umzugskiste. Möbelstücke aus dem alten Kinderzimmer können zudem dabei helfen, dein Kind schneller an die neue Lebenssituation zu gewöhnen. Mit den Möbelstücken kannst du beispielsweise versuchen, die vertraute Umgebung im neuen Kinderzimmer etwas zu rekonstruieren.

Kind beim Umzug mithelfen lassen

Auch wenn es am Umzugstag sehr stressig sein kann, sollte man versuchen, Kinder möglichst gut darin zu integrieren. Kinder mögen es nämlich, wenn sie am Umzugsgeschehen teilhaben dürfen und sind umso mehr stolz auf sich, wenn sie etwas in Eigenregie machen.

Lass dir daher gerne von deinem Kind helfen: Leite es zum Beispiel dazu an, selbstständig die Spielsachen zu packen. So hast du nicht nur weniger Arbeit, sondern dein Nachwuchs fühlt sich dadurch nützlich und wird nicht außen vorgelassen.

Nach dem Umzug: Kindern seelische Unterstützung bieten

Nach dem Umzug sollte man den Kindern auch viel Zeit widmen. Denn schlechte Laune, Schlafstörungen, Bettnässen und Co. sind nach einem Umzug nicht ungewöhnlich.

Nimm dir daher genug Zeit, um für deinen Nachwuchs zu sorgen, ihn zu trösten und aufzumuntern. Hier können übliche Rituale (wie z.B. Gute-Nacht-Rituale), feste Essens- und Schlafenszeiten, Ausflüge und Ähnliches hilfreich sein.

Alte Kontakte stärken und neue knüpfen

Auch Krippen- oder Kindergartenkinder sorgen sich um ihre Freundschaften. Bereits in diesem Altersabschnitt ist eine plötzliche Trennung von ihren Freunden daher mit großer Trauer verbunden. Ein Umzug muss allerdings kein endgültiger Abschied von den Freunden sein.

Wenn es möglich ist, versuche alte Freunde deines Nachwuchses zu euch einzuladen oder besuche sie von Zeit zu Zeit. Denn in einer komplett neuen Lebenssituation kann es für Kinder ein besonderer Trost sein, ihre alten Spielgefährten regelmäßig zu sehen.

Ein neuer Wohnort bietet zudem die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen – und das nicht nur in der Kita oder der Schule. Auch du kannst dein Kind dabei unterstützen, neue Freunde zu bekommen. So kannst du es beispielsweise in einem Verein anmelden oder regelmäßig auf einen Spielplatz gehen. Bei Letzterem knüpft dein Kind mit etwas Glück mehr als nur reine Spielplatzfreundschaften.

Nach dem Umzug: Eine Party mit den Kindern feiern

Eine Abschieds- oder Willkommensparty kann Kindern dabei helfen, die Situation auf emotionaler Ebene besser zu bewältigen. Damit bereitet man den Kleinen auch nicht nur eine enorme Freude, sondern kann so auch ihre Verbindung zu alten Kontakten stärken oder die von neuen festigen.

Quellen: WELT | Moveria | Umziehen.de

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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