Du gehst in die Buchhandlung, um für deinen Schatz ein schönes Bilderbuch zu kaufen. Doch als du vor dem Bücherregal stehst, bist du überwältigt: Unzählige Bilderbücher rauben dir mit knallbunten Bucheinbänden die Sinne. Da fällt es einem natürlich schwer, sich zu entscheiden. Am liebsten möchte man für seinen Spross das beste Buch. Doch was macht ein gutes Bilderbuch aus? Diese Frage lässt sich nicht immer einfach beantworten, da auch der eigene Geschmack eine wichtige Rolle bei der Auswahl spielt. Allerdings gibt es einige wichtige Kriterien, die ein Bilderbuch erfüllen sollte, damit es möglichst kindgerecht ist. In unserem Artikel erfährst du die wichtigsten Kriterien für ein gutes Bilderbuch.

Welche Bilderbücher gibt es?

Es wird grundlegend zwischen drei großen Bilderbucharten unterschieden, unter denen sich diverse Bilderbuchformen einordnen lassen. Jede Bilderbuchart spricht eine spezifische Altersklasse an. So handelt es sich bei den meisten Bilderbüchern für Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr um realistische Kinderbücher. Diese dienen dazu, dem Kind die Welt um sich herum näher zu bringen. So sind in sogenannten Elementarbilderbüchern – die zu den realistischen Kinderbüchern gehören –  allerlei Gegenstände beschrieben und dargestellt, damit Kinder lernen, diese zu erkennen und zu benennen. Szenenbilderbücher sind in der Regel für Kinder ab dem 3. Lebensjahr geeignet und vermitteln kindliche Erfahrungsbereiche in Bilderbuchform, wie z.B. das Zähneputzen. Für Kinder ab dem 4. bis 7. Lebensjahr sind in realistischen Kinderbüchern fortlaufende Handlungen in Bild und Text gegeben, diese bieten eine komplexere Beschreibung und Darstellung von Gegenständen und Szenen aus der Erfahrungswelt von Kindern.

Fantastische Bilderbücher unterhalten die kleinen Leserinnen und Leser mit fantasievollen Themen und sind für Kinder ab dem 4. Lebensjahr geeignet. Zu dieser Bilderbuchgattung gehören z.B. Märchenbilderbücher, die Kinder in fantastische Welten entführen. Diese Bücher regen die Fantasie an, was was wiederum eine wichtige kognitive Fähigkeit ist, die unter anderem die Kreativität stärkt.

Sachbilderbücher werden meist ab dem 3. Lebensjahr empfohlen und erzählen keine Geschichte. Stattdessen erklären diese Sachzusammenhänge und Sachverhalte aus unterschiedlichen Wissensgebieten wie beispielsweise technische Abläufe oder Merkmale diverser Kulturen.

Ein Baby blättert im Bilderbuch.
Bilderbücher regen die Fantasie an und eignen sich gut für die erste Wortschatzentwicklung. © Sasenki – stock.adobe.com

Was macht ein gutes Bilderbuch aus?

Es gibt drei Bereiche, die gute und vor allem kindgerechte Lektüren erfüllen sollten. Sowohl Handlung, Sprache bzw. Text als auch Illustrationen müssen altersgerecht und komplementär zueinander sein, um so spannend genug für den Leser bzw. die Leserin zu sein.

Handlung

Ein gutes Bilderbuch überzeugt mit einer altersgerecht spannend gestalteten Handlung, die im besten Fall zum Mit- und Weiterdenken anregt. Ob ein Buch allerdings handlungstechnisch gut für dein Kind ist, lässt sich schwer sagen. Denn jedes Kind hat seine eigenen Vorlieben und Interessen. Grenze bei der Suche nach einem guten Bilderbuch die Auswahl zunächst auf die Bücher ein, von denen du weißt, dass sie thematisch für deinen Schatz interessant sind und die kindliche Erfahrungswelt berücksichtigen. Wenn du dir nicht sicher bist, welche Themen dein Kind interessieren, kannst du auch dein Kleines bei der Bücherauswahl mitentscheiden lassen. Führe in diesem Fall allerdings am besten eine Vorselektion, damit es zu keiner Überforderung deines Kindes kommt.

Sprache

Die Handlung sollte in einer altersgerechten Sprache dem Leser bzw. der Leserin vermittelt werden und im Einklang mit den Bildern sein – das heißt, der Text sollte auch die Abbildungen ansprechen. Für ganz kleine Kinder eignen sich beispielsweise Bilderbücher, die kaum bis gar keinen Text haben. Am besten ist es, wenn nur einzelne Wörter enthalten sind. So kann die Entwicklung eines ersten Wortschatzes unterstützt werden. Bei älteren Kindern ab dem Kindergartenalter eignen sich Bilderbücher, die kurze, einfache Sätze beinhalten. Achte hierbei allerdings darauf, dass der Text keine komplizierten Schachtelsätze enthält, da es sonst dein Kind überfordern kann. Sobald dein Kleines ausreichend geübt im Lesen ist, kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen und Bilderbücher mit langen Texten und einer komplexeren Sprache zum Lesen geben, um die Sprachentwicklung stärker zu fördern.

Illustrationen

Vor allem junge Kinder haben sich in ihrem eigenen Kunstgeschmack noch nicht festgelegt, daher solltest du – was die Illustrationen angeht – Bilderbücher auswählen, die im besten Fall möglichst viele unterschiedliche Kunststile abdecken. Dabei müssen es nicht immer knallbunte Illustrationen sein, es können auch schwarz-weiße Illustrationen die Neugier wecken und Fantasie anregen. Die Bilder sollten zudem ansprechend sein. Ob eine Abbildung ansprechend ist, lässt sich pauschal nicht sagen, da das Interesse von Kind zu Kind unterschiedlich ist. Allerdings sollten die Abbildungen nicht abstoßend oder angsteinflößend sein.

Quellen: Lesezentrum Steiermark | Kindererziehung.com | Kinderbuch.eu

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Über den Autor

Ahmet Dönmez

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