Das Baby macht große Augen und schmatzt laut, wenn es seinen Eltern beim Essen zusieht: Wird das Interesse an fester Nahrung größer, stellt sich die Frage, ab wann du die Beikost einführen kannst. Breie aus Gemüse und Fleisch oder Getreide, Milch und Obst bieten deinem Säugling dann ein neues Geschmackserlebnis, erweitern seinen Speiseplan und ersetzen schrittweise die Milchmahlzeiten.

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Was ist Beikost?

Beikost bezeichnet alle festen und flüssigen Lebensmittel außer Muttermilch, Säuglingsanfangsnahrung und Wasser. Es ist wichtig, dass du bei der Einführung neuer Lebensmittel das Wort „Beikost“ als solches verstehst: Muttermilch oder Flaschennahrung bleiben zunächst als Hauptmahlzeiten bestehen, Breie fütterst du zur Erweiterung des bisher bekannten Speiseplans zu und sollen die Milchmahlzeiten nicht direkt ersetzen.

Die Beikosteinführung erfolgt entweder durch frisch gekochte Breie oder Gläschen, oder du lässt dein Kind mit kleinen, mundgerecht geschnittenen Lebensmitteln experimentieren, was als Baby Led Weaning (BLW) bezeichnet wird – die „babygesteuerte Entwöhnung“ der Milchmahlzeiten. Erlaubt ist, was schmeckt und Freude bereitet.

Ab wann kann ich mit der Beikost beginnen?

Ärzte schlagen den Zeitraum zwischen dem vollendetem 4. Monat und beginnendem 7. Monat als optimalen Start für die Beikost vor, denn Studien zufolge entwickeln Säuglinge in diesem Zeitfenster eine immunologische Toleranz gegenüber den ihnen zugefütterten Lebensmitteln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hingegen empfiehlt, nicht vor dem 6. Lebensmonat mit der Beikost zu starten.

Ist mein Baby bereit für feste Nahrung?

Ab wann ein Baby bereit für die Beikost ist, lässt sich nicht an einem bestimmten Alter oder einer Monatszahl festmachen – manche Babys essen mit 5 Monaten bereits gerne Brei, andere bevorzugen über den 7. Monat hinaus Milchmahlzeiten.

Es gibt Anzeichen, die ein Anhaltspunkt sein können, ob dein Säugling bereit für feste Nahrung ist – die sogenannten Beikostreifezeichen:

  1. Das Baby kann seinen Kopf alleine halten und mit wenig Hilfe aufrecht sitzen.
  2. Es zeigt Interesse an Lebensmitteln, greift danach und führt diese zum Mund.
  3. Sein Zungenstoßreflex, mit dem es Nahrung automatisch aus dem Mund schiebt, nimmt ab oder ist verschwunden.

Beobachtest du ein solches Verhalten bei deinem Nachwuchs, kannst du mit dem Zufüttern von Brei beginnen. Eine Garantie gibt es jedoch nicht – selbst wenn alle Reifezeichen da sind, kann es zu früh für dein Baby sein und es spuckt den Löffel Brei aus. Dann solltest du es einfach zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren.

Wie beginne ich die Beikosteinführung?

Wenn dein Baby Interesse an fester Nahrung zeigt, stellt sich die Frage: Wie beginne ich mit der Beikosteinführung? Welche Lebensmittel eignen sich am besten? Und wann soll ich diese zufüttern?

1. Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei als Mittagsbrei

Hierzulande wird empfohlen, im ersten Monat der Beikosteinführung am besten mit einem Mittagsbrei bestehend aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch zu beginnen. Als vollwertige Hauptspeise ersetzt dieser langfristig die Milchmahlzeit am Mittag.

Zunächst führst du dein Kind an einen reinen Gemüsebrei heran. Kürbis und Pastinake sind Gemüsesorten, die sich gut eignen, ebenso wie Karotte, denn sie schmecken süßlich und sind bekömmlich. Wenn das Füttern klappt und dein Baby die neuen Lebensmittel ohne Auffälligkeiten gut verdaut, fügst du nach ungefähr einer Woche Kartoffel und ein hochwertiges, neutrales Speiseöl – wie Bio-Rapsöl – zum Gemüsebrei hinzu. Durch das Öl wird der Brei reichhaltiger und es unterstützt die Verwertung wichtiger Vitamine. Nimmt dein Baby den Gemüse-Kartoffel-Brei über eine Woche hinweg gut an, folgt als letzter Schritt die Zugabe von Fleisch.

2. Getreide-Milch-Brei als Abendbrei

Als Ergänzung zur abendlichen Milchmahlzeit führst du im zweiten Monat des Beikoststarts den Getreide-Milch-Brei ein. Zur Zubereitung empfiehlt sich ultrahocherhitzte, pasteurisierte Vollmilch oder H-Milch, da sie weitestgehend keimfrei ist. Als bekömmliche und vitaminreiche Getreidesorten eignen sich Hafer, Weizen, Hirse, Reis und Dinkel.

3. Getreide-Obst-Brei als Nachmittagsbrei

Hat dein Schatz auch den Abendbrei erfolgreich angenommen, folgt im dritten Monat der milchfreie Nachmittagsbrei aus Getreide und Obst. Getreideflocken mit Wasser anrühren, aufkochen und je nach Sorte Obst dazugegeben und dünsten. Weiches Obst wie Banane kannst du einfach zerdrücken und mit den aufgequollenen Getreideflocken verrühren.

Wichtig: Am Anfang der Beikosteinführung geht es ums Ausprobieren und das Gewöhnen an neue Geschmacksrichtungen und Konsistenzen, darum reichen ein paar Löffel Brei bereits aus. Auch wenn es deinem Baby direkt gut schmeckt, solltest du davon absehen, eine ganze Portion zu füttern, da sich der Magen erst an die neuen Lebensmittel gewöhnen muss.

Beikost selbst zubereiten oder zu Gläschen greifen?

In Supermarktregalen stehen sie in verschiedensten Geschmacksrichtungen und Zusammensetzungen zur Verfügung, doch eignen sich Fertig-Breie in Gläschen auch zur Einführung der Beikost?

Baby bekommt zur Beikosteinführung Brei aus dem Gläschen.
Brei aus Gläschen ist besonders praktisch für unterwegs. © Andrea Piacquadio // Pexels

Baby-Gläschen werden strengen Qualitätskontrollen unterzogen und gerade reine Gemüse- und Obstbreie kannst du weitestgehend bedenkenlos füttern. Anders sieht es beim Gemüse-Kartoffel-Fleisch- und beim Getreide-Milch-Brei aus: Oftmals ist der Fleischanteil beim Mittagsbrei zu gering und im Abendbrei sind unnötige Zuckerzusätze enthalten. Wenn du zu Gläschen greifst, solltest du darauf achten, dass die Zutatenliste den Zutaten der selbstgemachten Breie entspricht.

Wenn du selbst schon einmal Babybrei aus Gläschen probiert hast, weißt du bestimmt, dass er sich geschmacklich stark von frisch gekochten Lebensmitteln unterscheidet. Es könnte sein, dass sich dein Baby an den Möhrengeschmack aus dem Glas gewöhnt und frische Möhre ablehnt.

Unser Tipp: Für unterwegs, wenn es schnell gehen muss, oder als Obstergänzung im Brei sind Gläschen absolut praktisch. Wenn möglich, solltest du den Brei allerdings frisch zubereiten. Es ist sinnvoll, gerade beim Start der Beikost geringe Mengen zu kochen, die du deinem Kind direkt fütterst. Wenn eine Gemüsesorte schmeckt, kannst du sie vorkochen und portionsweise einfrieren.

Wir wünschen dir und deinem Baby viel Freude bei der Beikosteinführung!

Quellen

Gesund ins Leben: Reif für die Beikost
Klinikum Bochum: Ernährungsplan für das erste Lebensjahr

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Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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