Dein kleiner Spatz trinkt tagsüber problemlos aus dem Becher, besteht aber zum Einschlafen und nachts weiterhin auf seine geliebte Milchflasche? Hier findest du Tipps und Tricks, die du anwenden kannst, um das Abgewöhnen der nächtlichen Milchflasche so sanft wie möglich für deinen Sprössling zu gestalten.

Wann sollte ich mein Kind von der Milchflasche entwöhnen?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, ein Baby spätestens ab dem ersten Geburtstag an das Trinken aus einem Becher zu gewöhnen und die Flasche mit Silikonnuckel nach und nach auszuschleichen – je nachdem, wie schnell oder langsam dein Kind damit zurechtkommt. Bis Babys aus dem Becher eine ausreichende Menge Flüssigkeit zu sich nehmen, kann es eine Weile dauern – deswegen solltest du viel Zeit und Geduld für die neue Situation aufbringen.

Biete deinem Baby ausschließlich Wasser zum Trinken an. Auf gesüßte Tees und andere zucker- oder säurehaltigen Getränke solltest du verzichten.

Damit nicht die Hälfte der Flüssigkeit neben oder auf deinem Schatz landet, sind auslaufsichere Trinklernbecher mit Silikonaufsatz eine tolle Übergangslösung, die du auch unterwegs gut mitnehmen kannst.

Warum ist das Nuckeln an der Milchflasche schädlich?

Die Milchflasche kann zur Kariesfalle werden. Wenn Babys auch über das erste Lebensjahr hinaus regelmäßig an der Flasche nuckeln und sie auch zum Einschlafen und nachts bekommen, kann das langfristig den Zähnen schaden. Ähnlich wie beim Schnuller kann das Dauernuckeln am Sauger zu Zahn- und Kieferfehlstellungen führen.

Bekommt das Baby auch nach dem Zähneputzen zum Einschlafen und nachts oft eine Milchflasche, begünstigt das die Bildung von Karies. Denn die Zähne werden so kontinuierlich mit der süßen Flüssigkeit umspült.

Wie lange kann ich nachts noch die Flasche geben?

Zunächst einmal: Klasse, dass dein Kind bereits nur noch abends oder nachts ein Fläschchen benötigt. Vermutlich trinkt es tagsüber jegliche Getränke aus einem Becher oder Trinklernbecher. Je nachdem, wie alt es ist, ist ein abendliches Fläschchen auch noch völlig in Ordnung. Im zweiten Lebensjahr sind ein bis zwei Milchflaschen kein Problem. Dann solltest du deinen Schatz allerdings allmählich von der Milchflasche entwöhnen, sodass er sie im besten Fall im dritten Lebensjahr schon gar nicht mehr braucht und nach ihr verlangt.

Kinder im Alter von einem bis drei Jahren benötigen eine tägliche Milchmenge von 350 bis 400 ml. Durch Molkereiprodukte wie Käse und Joghurt wird schon ein großer Teil des Bedarfs gedeckt. Wenn dein Baby tagsüber gut isst, ist eine Milchflasche dann also meist gar nicht mehr nötig.

Nächtliche Milchflasche abgewöhnen: Tipps und Tricks

Erfahrungsgemäß ist die Umstellung auf einen Becher tagsüber wesentlich einfacher als abends. Babys sind sehr am Becher interessiert und freuen sich, neue Dinge auszuprobieren und ihren Forschungsdrang zu stillen. Wenn dein Schatz tagsüber mit Milch versorgt ist und auch abends gut isst, dann ist die Milchflasche vielleicht einfach zu einem gemütlichen Abendritual geworden. Dann kann das Fläschchen einen größeren emotionalen Wert haben und sich das Abgewöhnen als ähnlich schwierig gestalten, wie das Entwöhnen vom Schnuller.

Wenn der Milchbedarf tagsüber durch die Mahlzeiten gedeckt wird, kannst du Folgendes ausprobieren, um die nächtliche Milchflasche abzugewöhnen:

  • Milch verdünnen: Verdünne die Milch nach und nach mit immer mehr Wasser. Auf diese Weise gewöhnt sich dein Kind allmählich an den Geschmack und gibt sich auf kurz oder lang nur mit Wasser zufrieden. Oder ihm schmeckt das Milchwasser nicht und es möchte ganz auf das Fläschchen verzichten. Fange damit am besten zeitig – vielleicht schon nach dem ersten Geburtstag – an, damit die Umstellung auch sehr sanft erfolgt.
  • Trinkmenge reduzieren: Zusätzlich zum Verdünnen der Milch kannst du die Trinkmenge in der nächtlichen Flasche etwas reduzieren. Auch daran wird sich dein Schatz schnell gewöhnen, wenn du das schrittweise umsetzt.
  • Flasche VOR dem Einschlafen geben: Theoretisch spricht nicht viel gegen ein Fläschchen als Abendritual, sofern dein Schatz nicht ewig daran nuckelt oder die Milchflasche regelmäßig NACH dem Zähneputzen bekommt. Denn Dauernuckeln und das ständige Umspülen der Zähne mit Milch kann zu Karies führen. Stelle also sicher, dass dein Schatz die letzte Milch am besten beim Abendessen trinkt und putze danach gründlich die kleinen Milchzähne.
  • Flaschenfee: Ist dein Kind bereits etwas älter, kannst du ihm von der Flaschenfee erzählen. Wie die Schnullerfee nimmt sie die Flaschen für Babys mit, die sie eher benötigen und lässt dafür ein kleines Geschenk zurück.
  • Neue Rituale schaffen: Führt anstelle der abendlichen Milchflasche ein neues Ritual ein, das das Fläschchen langfristig ersetzt. Das kann eine Extrarunde Kuscheln sein, das Suchen unterschiedlicher Dinge in einem Wimmelbuch oder eine zusätzliche Gute-Nacht-Geschichte.

Mit Liebe und Geduld die Milchflasche abgewöhnen

Es kann für dein Kind einen großen Verlust bedeuten, sich vom Fläschchen zu trennen. Deshalb solltest du dich auf unruhige Nächte einstellen und ganz für deinen kleinen Schatz da sein. So wird er sich nach und nach an die neue Situation gewöhnen und die geliebte nächtliche Milchflasche schnell vergessen.

Wie hat das Abgewöhnen der nächtlichen Milchflasche bei deinem Sprössling geklappt? Hast du Tipps, die wir nicht erwähnt haben? Dann schreib sie uns gerne in die Kommentare! ?

Quellen

Baby&Familie: Schluss mit dem Fläschchen! So klappt’s
Kindergesundheit-info.de: Wie Zahnkaries entsteht
Elternwissen.com: Milch für Kinder: Wie viel und welche ist die richtige?

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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