Das Elterngeld soll Mütter und Väter in der Elternzeit nach der Geburt ihres Kindes finanziell unterstützen. Doch nicht selten kommt es vor, dass man weniger Elterngeld bekommt, als man hätte kriegen können. Denn je nachdem, was im Antrag steht, fällt das Elterngeld höher oder niedriger aus. Wir geben Tipps und Tricks und verraten dir, was du machen kannst, um mehr Elterngeld zu bekommen.

Tricks für mehr Elterngeld: Das kannst du tun

Elterngeld ist eine Entgeltersatzleistung für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern. Es soll einen finanziellen Ausgleich schaffen, falls die Eltern nach der Geburt weniger Einkommen haben. Entweder weil sie zeitweise weniger oder aufgrund der Elternzeit gar nicht mehr arbeiten können.

Wie viel Elterngeld man bekommt, hängt vom bisherigen Nettoverdienst im Bemessungszeitraum ab. Hat man in den letzten zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes bzw. vor Beginn des Mutterschutzes viel verdient, bekommt man auch dementsprechend mehr Elterngeld, um für einen finanziellen Ausgleich sorgen zu können (bis zu einer Obergrenze von 1800 Euro). Mit unseren Tipps und Tricks kannst du im besten Fall den vollen Umfang an Elterngeld bekommen – auch wenn du kein Besserverdiener bist.

1. Trick für mehr Elterngeld: Der Besserverdienende geht länger in Elternzeit

Wenn es darum geht, möglichst viel finanzielle Unterstützung durch Elterngeld zu bekommen, sollte der Besserverdiener beim Kind bleiben. Du und dein/e Partner*in könnt also mehr Elterngeld bekommen, wenn der Besserverdienende von euch Elterngeld beantragt. Natürlich könnt ihr beide auch Elterngeld beantragen. Hier solltet ihr euch aber am besten so absprechen, dass der Besserverdienende länger in Elternzeit geht, damit ihr mehr Elterngeld bekommen könnt.

Aber Achtung: Beim Elterngeld gibt es eine Obergrenze von maximal 1800 Euro pro Monat.

2. Trick für mehr Elterngeld: Erhöhe die Berechnungsgrundlage

Auch wenn du kein Gutverdiener bist, kannst du mehr Elterngeld bekommen. Versuche dafür die Berechnungsgrundlage im Bemessungszeitraum zu erhöhen. Das kannst du zum Beispiel machen, indem du deinen Arbeitgeber bittest, Weihnachts- oder Urlaubsgeld in monatliche Zahlungen umzuwandeln. Normalerweise werden diese bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt, aber mit diesem Trick funktioniert es. Dadurch hat man eine höhere Berechnungsgrundlage, was wiederum zu mehr Elterngeld führt.

Tricks für mehr Elterngeld
Dank einer höheren Berechnungsgrundlage kannst du mehr Elterngeld kassieren. © adragan – stock.adobe.com

3. Trick für mehr Elterngeld: Wechsle die Lohnsteuerklasse

Verheiratete Paare haben eine weitere Möglichkeit, mehr Elterngeld zu bekommen. Wenn du verheiratet oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft bist, kannst du die Lohnsteuerklasse wechseln. Mit dem Wechsel in die richtige Steuerklasse kannst du dein Elterngeld erhöhen.

Bei Ehepaaren und Paaren in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft hat eine Person Steuerklasse III und die andere Steuerklasse V. Es kann auch sein, dass beide Steuerklasse IV haben. Steuerklasse III lohnt sich am meisten für ein höheres Elterngeld. Hier werden weniger Steuern vom Lohn abgezogen, was zu einem höheren Nettoverdienst führt.

Wenn du später den Großteil des Elterngeldes beziehst, solltest du also in die Steuerklasse III wechseln – und das am besten früh genug. Denn für die Berechnung des Elterngeldes wird die Steuerklasse angewendet, die im Bemessungszeitraum überwiegend gültig war. Damit der Wechsel der Steuerklasse überhaupt Einfluss auf das Elterngeld hat, solltest du mindestens sieben Monate vor Beginn des Mutterschutzes bzw. vor Beginn der Geburt in der neuen Steuerklasse sein.

Hier ein Beispiel, das für den Steuerklassenwechsel spricht:

Marias Gehalt beläuft sich auf 3000 Euro brutto monatlich. Sie ist in der Steuerklasse V und erhält monatlich 1627 Euro Nettogehalt . Sie würde in dieser Steuerklasse 1057 Euro Elterngeld monatlich bekommen. Wenn sie in Steuerklasse III wechselt, bekommt sie 2245 Euro netto. Das führt wiederum zu einem Elterngeld in Höhe von 1459 Euro. Damit hätte sie jeden Monat 402 Euro mehr Elterngeld.

Doch Achtung: Es kann sein, dass ihr durch den Steuerklassenwechsel insgesamt mehr Steuern zahlen müsst, als zuvor. Beim Wechsel in die Steuerklasse III, muss der/die Partner*in zur Steuerklasse V wechseln, wodurch die Nettoeinkünfte reduziert werden.

Kein Trick, aber dennoch wichtig: ElterngeldPlus und Partnermonate richtig nutzen

Beim Elterngeld-Antrag kann man auch ElterngeldPlus beantragen. ElterngeldPlus richtet sich an Eltern, die während des Bezuges von Elterngeld in Teilzeit arbeiten möchten. Das ElterngeldPlus ist zwar nur halb so hoch wie das Basis-Elterngeld, dafür wird es aber doppelt so lange gezahlt. Man erhält also die gleiche Summe wie beim Basis-Elterngeld, nur auf einen längeren Zeitraum verteilt. Bei einer Teilzeittätigkeit gibt es den Vorteil, dass diese nicht auf das Elterngeld angerechnet wird. Dadurch steht einem am Ende mehr Geld zur Verfügung. Zudem gibt es die sogenannten „Partnermonate“, womit man zwei Monate länger Elterngeld bekommen kann (Vier Monate bei ElterngeldPlus). Die Partnermonate bekommt man gutgeschrieben, wenn beide Partner Elterngeld beantragen und mindestens einer von ihnen nach der Geburt weniger Einkommen hat als davor.

Mehr Informationen über ElterngeldPlus, Partnermonate und weitere Boni findest du in unserem Elterngeld-Info-Artikel. Dort ist auch alles andere erklärt, was du über das Elterngeld und die Antragstellung wissen musst.

Quellen: RP-Online |Test.de | Elterngeld.de

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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