Man kennt es: Jemand muss auf die Kinder aufpassen, während man arbeitet oder anderweitig beschäftigt ist. Doch nicht immer lässt sich ein Betreuer finden, vor allem nicht, wenn es kurzfristig ist oder es wegen anderer unvorhergesehener Notlagen wie beispielsweise Schul- und Kitaschließungen wegen Corona nicht klappt. Für solche Fälle bieten mittlerweile einige Startups Hilfen an – und zwar per Laptop, Kamera und Mikrofon. Angebote für eine digitale Kinderbetreuung sind spätestens seit der Corona-Krise und den damit einhergegangenen Schul- und Kitaschließungen sowie der vielen Homeoffice- und Quarantänesituationen bei der Mehrheit angekommen. Wir geben dir einen Überblick über verschiedene Anbieter und erklären dir, wie die Kinderbetreuung aus der Ferne funktioniert.

Wegen Lockdown-Phase: Digitale Kinderbetreuung erlebt einen Boom

Im Bereich der digitalen Kinderbetreuung gibt es einige Anbieter wie Kidscircle oder Voiio. Wie Sprecher der beiden Startups gegenüber RTL verrieten, war die Kinderbetreuung in digitaler Form bei ihnen anfänglich überhaupt nicht geplant. Erst nach dem Einzug der Corona-Pandemie und den Lockdowns gab es ein Umdenken. Aus dieser Notlage entstand bei beiden Anbietern dann schnell das Geschäftsmodell digitaler Kinderbetreuung. Inzwischen sollen bereits zahlreiche Familien und Unternehmen Angebote digitaler Kinderbetreuung wahrgenommen haben. Voiio hatte laut eigener Angabe allein im Januar 2021 bereits 50.000 Betreuungsstunden durchgeführt. Das Geschäft mit digitaler Kinderbetreuung scheint also einen kleinen Boom zu erleben.

Wie sehen die digitalen Angebote von Kidscircle, Voiio und Co. aus?

Kidscircle, Voiio und andere Unternehmen im digitalen Betreuungsbereich bieten sowohl Privatleuten als auch Unternehmen unterschiedliche Angebote, wenn es darum geht, die Kinder zu beschäftigen. Je nach Alter und Interessen gibt es andere Angebote, um die Kinder zu beschäftigen und dabei zu bespaßen. So gibt es neben reinen Beschäftigungsmöglichkeiten wie beispielsweise Mal- und Bastelstunden auch Lernkurse für Schulfächer. Darüber hinaus bieten einige Anbieter auch spezielle Lernkurse an, in denen Kinder zum Beispiel lernen können, wie man bestimmte Tanzarten ausführt, mit dem PC umgeht oder auch, wie man diverse Zaubertricks durchführt.

Um an den Kursen teilnehmen zu können, benötigt man einen PC, Laptop, Tablet oder Smartphone mit Kamerafunktion und Mikrofon sowie einen Internetanschluss. Nach Buchung eines Kurses bekommt man Einwahl-Daten per Mail mitgeteilt, womit man über eine entsprechende Software per Videoanruf am Kurs teilnimmt.

Preislich gestalten sich die Betreuungsstunden je nach Anbieter und angebotenem Kurs unterschiedlich. Für Eltern gibt es bereits ab 16,80 pro Stunde Betreuungsangebote. Bei Anbietern, die auch im B2B (Business-to-Business) tätig sind, können Unternehmen für ihre Mitarbeiter Betreuungspakete zu einem Pauschalbetrag buchen.

Digitale Kinderbetreuung: Eine gute Entlastung für Eltern?

Das Angebot an digitalen Betreuungsprogrammen der verschiedenen Anbieter sieht vielfältig aus. Und nach den Rezensionen auf Google und Co., scheinen Kinder bei der digitalen Kinderbetreuung auch ihren Spaß zu haben. Es scheint also, dass digitale Betreuungsangebote eine willkommene Abwechslung darstellen, wenn es um das Betreuen vom Nachwuchs geht. Allerdings ist die digitale Kinderbetreuung meist auf wenige Stunden pro Tag begrenzt. Daher lohnt es sich eher, wenn man beispielsweise konzentriert Arbeitseinheiten im Homeoffice erledigen oder ungestört einer anderen Beschäftigung nachgehen möchte.

Positiv hingegen ist, dass man je nach Anbieter bis zu drei Stunden vor Start einen Kurs für seinen Nachwuchs buchen kann. So kann man, auch wenn es kurzfristig ist, eine betreute Beschäftigung für die Kinder arrangieren. Einzige Voraussetzung: Man hat die für den Kurs benötigten Utensilien parat, um teilnehmen zu können. Dabei handelt es sich meist allerdings um Kleinigkeiten wie Buntstifte und Papier, die man in der Regel sowieso zu Hause hat.

Was hältst du von der Idee, deine Kinder aus der Ferne betreuen zu lassen? Findest du, es hat Zukunftspotenzial? Oder konntest du bereits ein digitales Betreuungsangebot ausprobieren und möchtest deine Erfahrung mit anderen Eltern teilen? Dann würden wir uns freuen, wenn du unserer Community einen Kommentar hinterlässt!

Quellen: RTL.de: Entlastung für Eltern im Homeoffice | KidsCircle | Voiio | Weinberg, Helge: Wie wichtig wird digitale Kinderbetreuung?

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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