Das Baby zieht sich hoch, rappelt sich auf und steht auf den eigenen Beinen. Dann geschieht es: Schritt für Schritt bewegt sich der kleine Nachwuchs vorwärts. Die ersten Schritte sind ein Meilenstein im Babyleben und wohl der erste rührende Moment, in dem die Eltern stolz auf ihr Kleines sind. Das Laufen lernen gehört zu den wichtigsten Entwicklungsschritten eines Kindes und stellt einen Übergangspunkt vom Baby zum Kleinkind dar. Wir zeigen dir, wie du dein Baby dabei unterstützen kannst Laufen zu lernen und geben Tipps.

Laufen lernen: Ein Kraftakt für Babys

Eigenständig auf den Beinen zu stehen und die ersten Schritte zu laufen stellt für Babys einen ziemlich großen Kraftakt dar. Für diese motorische Fähigkeit muss der Körper der Kleinen kräftig genug sein: Muskeln, Sehnen, Bänder und weitere Körperteile müssen perfekt zusammenarbeiten, damit es zu einem reibungslosen Bewegungsablauf kommen kann. Wann dein Nachwuchs anfängt seine ersten Schritte zu gehen ist bei jedem Kind unterschiedlich. Denn die motorische Entwicklung verläuft bei jedem Menschen anders. Bei manchen verläuft dieser Reifungsprozess schneller und bei anderen etwas langsamer. In der Regel versuchen die meisten Babys im Alter von 12 bis 14 Monaten ihre ersten Schritte zu gehen. Mit ungefähr 16 Monaten können etwa 90 Prozent aller Kinder laufen.

Die ersten Gehversuche: Babys beim Laufen lernen unterstützen

Der Laufstart von Babys verläuft individuell und ist genetisch veranlagt. Dennoch können Eltern ihren Kindern bei diesem Reifungsprozess helfen. Wir geben dir Tipps, mit denen du dein Baby beim Laufen lernen unterstützen kannst. Schnelle Fortschritte sollte man sich dabei allerdings nicht erhoffen. Denn auch beim Laufen lernen gilt: Übung macht den Meister.

1. Tipp: Sorge für ein kindersicheres zu Hause

Stürze gehören beim Laufen lernen dazu. Damit dein Kind seine ersten Schritte ungefährdet üben kann, solltest du die Wohnumgebung kindersicher gestalten. Besonders anfangs ziehen sich Kinder gerne an Möbeln und anderen Gegenständen hoch, um aufrecht stehen zu können. Hier solltest du darauf achten, dass diese Gegenstände möglichst kippsicher sind und keine scharfen Kanten oder Ecken haben. Zudem solltest du während der ersten Gehversuche darauf achten, dass keine Stolperfallen wie Kabel oder Spielzeug dein Baby gefährden. Was du für ein kindersicheres zu Hause machen kannst, haben wir auch detailliert in unserem Kindersicherheit-Ratgeber-Artikel erklärt. Schau doch mal rein!

Ein Kind zieht sich an einem Tisch hoch.
Mit einem Eckenschutz bzw. Kantenschutz kannst du Möbel kindersicher machen. © very_ulissa – stock.adobe.com

2. Tipp: Barfuß laufen ist am besten

Lass dein Baby so viel wie möglich barfuß oder mit Socken laufen. Das stärkt die Fußmuskulatur und fördert die Balance- sowie Koordinationsfähigkeiten. Falls Schuhe dennoch zur Verwendung kommen, solltest du darauf achten, dass sie keine festen Sohlen besitzen. Kinderfüße bestehen aus sehr weichem Gewebe. Schuhe mit festen Sohlen würden die kleinen Füße einengen und beim Abrollen stören. Auf unserem Familienmarktplatz findest du für dein Baby geeignete Schuhe zum Laufenlernen.

3. Tipp: Spiele mit deinem Baby

Spielerisch lernt es sich am besten – auch beim Laufen lernen. Du kannst den natürlichen Bewegungsdrang deines Babys fördern, indem du auf den Boden runter gehst und mit ihm regelmäßig spielst. Am besten eignen sich hierfür Bälle, Luftballons und Nachziehspielzeug.

4. Tipp: Trainiere den Gleichgewichtssinn mit Gegenständen

Kann dein Baby sich selbständig an Möbelstücken hochziehen und dabei aufrecht stehen, hat es schon viel geschafft! Oft steht dein Nachwuchs allerdings noch relativ unsicher auf den eigenen Beinen und hält sich am Möbelstück stark fest. Du kannst deinem Nachwuchs dabei helfen, seinen Gleichgewichtssinn zu trainieren, sodass er mit der Zeit sicherer stehen und gehen kann. Halte ihm etwas Interessantes zum Greifen hin. Dein Baby wird versuchen den Gegenstand zu ergreifen und lässt eine Hand und später beide Hände vom Möbelstück los, sodass es am Ende komplett auf seinen eigenen Beinen steht. Das trainiert die Beinmuskulatur und den Gleichgewichtssinn.

Eine Mutter hilft ihrem Baby beim Laufen lernen.
Ziehe die Arme deines Babys beim Laufen lernen üben nicht nach oben! Das ist nicht gut für die Gelenke deines Nachwuchses. © Kawee – stock.adobe.com

5. Tipp: Biete deinem Kind eine helfende Hand auf Augenhöhe

Sobald dein Kind anfängt zu laufen, will es immer mehr und weitere Strecken gehen. Du kannst deinem Nachwuchs dabei eine helfende Hand bieten und ihn führen. Gehe dabei allerdings runter auf seine Höhe. Es ist nicht gut für die Gelenke, wenn das Kind seine Arme nach oben reißen muss, um deine Hand zu ergreifen.

6. Tipp: Tröste und Lobe dein Kind

Kleine Rückschläge kommen beim Laufen lernen immer vor. Tröste dein Kind bei gescheiterten Gehversuchen. Sage deinem Nachwuchs, dass es beim nächsten Mal definitiv klappt. Gleichzeitig sollte es auch an Lob nicht fehlen. Es motiviert Kinder, neue Gehversuche zu starten und spornt sie gleichzeitig an, bei Schwierigkeiten nicht zu schnell aufzugeben.

7. Tipp: Vermeide Lauflernhilfen für Babys

Bei Lauflernhilfen handelt es sich unter anderem um Gehfrei-Geräte, in denen die Babys sitzen und dabei ihre Beine frei bewegen können. Diese Geräte und andere Lauflernhilfen suggerieren, dass sie Kindern beim Laufen lernen fördern können. Nach der Auffassung der Experten ist allerdings das Gegenteil der Fall. Studien zeigen, dass sich die motorische Entwicklung durch diese Lauflernhilfen sogar verzögert, weil Kinder dadurch unter anderem in ihrem natürlichen Bewegungsdrang gebremst werden. Denn durch Lauflernhilfen wird der Körperschwerpunkt in eine falsche Position gerückt und die Muskulatur wird dadurch falsch belastet. Zudem besteht eine hohe Verletzungsgefahr bei Lauflernhilfen. Daher solltest du lieber auf eine Lauflernhilfe zurückgreifen. Dein Baby freut es, wenn es etwas selbstständig tun kann.

Quellen: Kinderärzte im Netz | BR | Netdoktor | Test.de

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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