Hitzefalle Auto: So gefährlich kann Hitze für dein Kind sein

Immer wieder unterschätzen Eltern im Sommer die Hitzeentwicklung und lassen ihr Kind oder Baby im Auto warten. Doch das kann fatale Folgen haben, denn ein Auto kann sich bei den warmen Sommertemperaturen schnell zu einer Hitzefalle entwickeln. Wir erklären dir, wie gefährlich es für Kinder und Babys sein kann.

Kind im Auto gelassen: Tod durch Hitze

Jedes Jahr müssen Kinder vor dem Hitzetod aus Autos gerettet werden. Wie eine Statistik von „NoHeatStroke.org“ zeigt, sterben allein in den USA durchschnittlich fast 40 Kinder pro Jahr durch Überhitzung im Auto. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu solchen tragischen Fällen. Zuletzt ging ein Fall auf der Insel Rügen durch die Medien. Eine Mutter soll ihre vier und fünf Jahre alten Kinder unter der prallen Sonne fast eine Stunde im geschlossenen Auto zurückgelassen haben. In diesem Fall konnten die Kinder glücklicherweise durch Passanten und Rettungskräfte gerettet werden. Eine Analyse von fast 800 Medienberichten zu Hitzetod-Fällen zwischen 1998 und 2020 hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Kinder im Alltagsstress im Auto vergessen wurden. Was noch erschreckender ist: Rund 20 Prozent der Eltern hatten ihr Kind bewusst im Auto gelassen und unterschätzten offenbar die Gefahren.

Hitzeentwicklung im Auto: So schnell kann es lebensgefährlich werden

Kinder kommen mit Hitze schwerer zurecht als Erwachsene. Sie haben im Vergleich zum Körpervolumen eine größere Körperoberfläche als Erwachsene. Dadurch nehmen Kinder und besonders Babys mehr Wärme auf und sind stärker gefährdet in der Sonne auszutrocknen. Daher kann es schon nach wenigen Minuten im Auto lebensgefährlich für sie werden. Wie Forscher der University of Georgia in Tests festgestellt haben, erhöht sich die Innentemperatur eines Autos unter der prallen Sonne bereits bei 24 °C Außentemperatur nach 10 Minuten auf 31 °C. Wird das Kind noch länger im geschlossenen Auto gelassen, kann schnell Lebensgefahr bestehen. Denn ab 46 °C soll es kritisch werden. Unsere Tabelle zeigt, wie schnell sich ein Auto für ein Kind oder Baby zu einer Hitzefalle entwickeln kann.

Innentemperatur im Auto

Je heißer es ist, desto mehr versucht der Körper die Wärme auszugleichen. Der Körper schwitzt, um sich abzukühlen. Allerdings verliert der Körper durch das Schwitzen viel Flüssigkeit und Sauerstoff, sodass es bei extremer Hitze ohne Flüssigkeitszufuhr schnell zu einem Hitzetod kommen kann. Schon ab einer Körpertemperatur von 42 °C fängt der menschliche Organismus an zu versagen. Die Organe können nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden, sodass Herz- und Kreislauf schlapp machen.

Hitze und Kälte vermeiden: Das optimale Klima für dein Kind im Auto

Wenn an heißen Sommertagen eine Reise im Auto gemeinsam mit Baby oder Kind ansteht, solltest du für das passende Klima im Wagen sorgen. Experten erklären, dass eine Temperatur von 22 °C bis 24 °C optimal für die Kleinsten ist. Zudem soll darauf geachtet werden, dass die Klimaanlage nicht auf Hochtouren läuft, denn dadurch kann ein Erkältungsrisiko entstehen.

Auch wenn du für ein gutes Klima gesorgt hast, lass dennoch niemals dein Kind allein im Wagen zurück – auch nicht mit offenem Fenster und vor allem nicht unter der prallen Sonne (das gilt auch für deinen tierischen Freund). Ehe du dich versiehst, kann sich das Auto schon bei einer moderaten Außentemperatur zu einer Hitzefalle entwickeln.

Übrigens kann nicht nur die Hitze gefährlich für dein Baby oder Kind sein. Auch die Sonne an sich kann gefährlich sein. Tipps für den idealen Sonnenschutz findest du in unserem Sonnenschutz-Guide.

Quellen: Studie: Quantifying the Heat-Related Hazard for Children in Motor Vehicles | Tagesspiegel | Kinderärzte im Netz | Morgenpost | SWR | T-Online