Neugeborene schlafen den ganzen Tag – darüber können viele Eltern nur müde lächeln. Denn sie kennen den chronischen Schlafmangel mit Baby nur zu gut. Rund 16 Stunden schlafen Babys in den ersten drei Monaten durchschnittlich. Lass dich davon allerdings nicht beirren: Gerade am Anfang verteilt sich das auf mehrere kleine Schläfchen von zwei bis vier Stunden und heißt keineswegs, dass dein Baby die Nacht durchschläft.

Im Gegenteil: Das häufige Aufwachen, sichergehen, dass Mama und Papa da sind sowie nächtliche Fütterungen sind wichtige Urinstinkte, die tief in uns verankert sind. In früheren Zeiten konnten Babys nur so ihr Überleben sichern. Deswegen solltest du Schlafunterbrechungen möglichst locker nehmen.

Leichter gesagt als getan: Wenn das Baby jede Stunde nachts trinken will oder wenn es hellwach ist und mitten in der Nacht ein paar Stunden spielen möchte, kann der Schlafmangel durch das Baby den Alltag erschweren.

Tipps bei Schlafmangel mit Baby

„Schlaf, wenn das Baby schläft“: Den Rat kennen viele Eltern. Doch wie sollst du dich hinlegen, wenn das Kind nur unter Bewegung oder in der Babytrage schläft? Oder wenn viele Dinge erledigt und Geschwisterkinder bespaßt werden müssen?

Wir haben einige Tipps für dich zusammengetragen, die dir durch anstrengende Schlafmangelphasen helfen.

Lange im Bett liegen bleiben

Wenn die Nacht durch viele Unterbrechungen unruhig war, bleibe so lange wie möglich im Bett liegen. Nach einer kurzen Wachphase könnte es sein, dass dein Baby noch einmal für ein, zwei Stündchen einschläft und du etwas Schlaf nachholen kannst.

Ruhepausen einlegen

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Du kannst nicht immer dann schlafen, wenn dein Baby schläft. Versuche daher, so gut es geht, zumindest kurze Ruhephasen einzuholen. Und sei es, dass ein älteres Geschwisterkind eine kurze, kindergerechte Serie sehen darf und du für zehn Minuten entspannst und abschaltest, während das Baby schläft.

Matcha statt Kaffee

Kaffee ist der Wachmacher schlechthin. Nach einer kurzen Nacht kommen zwei bis drei Tassen des braunen Goldes gerade recht. Doch hast du schon einmal Matcha probiert? Der Grüntee gilt nicht nur als Superfood mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften, sondern verfügt ebenso über einen hohen Koffeingehalt, der für einen Energiekick sorgt. Anders als Koffein im Kaffee, der schnell, aber kurz wirkt, hat die Kombination aus der Aminosäure L-Theanin und Koffein im Matcha-Tee einen zwar verzögerten, aber nachhaltigeren Effekt. Also, ausprobieren!

Raus an die frische Luft

Frische Luft belebt. Wenn dein Kopf durch den Schlafmangel benebelt ist, dann mache einen Spaziergang mit deinem kleinen Schatz. Vielleicht schläft er dabei im Kinderwagen ein und du kannst dich für ein paar Minuten auf einer Bank ausruhen.

Mutter ruht sich bei Spaziergang mit Baby aus.
Du kannst nicht immer schlafen, wenn dein Baby schläft. Bei einem Spaziergang kannst du dich allerdings etwas erholen. © motortion – stock.adobe.com

Ausreichend Wasser trinken

Flüssigkeitsmangel fördert Müdigkeit. Trinke daher am besten direkt nach dem Aufstehen ein großes Glas Wasser, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Achte auch tagsüber auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Am Wochenende ausschlafen

Nächtliche Schichtwechsel mit dem Partner funktionieren nicht immer, gerade wenn das Baby noch gestillt wird. Wechsle dich mit deinem Partner daher beim Ausschlafen am Wochenende ab und hole Schlaf nach. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich dadurch ein Schlafdefizit ausgleichen lässt.

Mit dem Baby schlafen gehen

Wenn du dein Baby abends ins Bett bringst, lege dich ebenfalls schlafen. Bestimmt würdest du lieber sämtliche Dinge erledigen, die liegen geblieben sind oder Zeit mit dem Partner verbringen. Doch erlaube es dir an Tagen, an denen der Schlafmangel besonders an dir gezehrt hat, früher ins Bett zu gehen und nimm dadurch mehrere Schlafzyklen mit.

Weniger Ansprüche haben

Schraube deine Ansprüche an harten, von Schlafmangel geprägten Tagen zurück und mache nur das Nötigste: Dich voll und ganz um dein Baby kümmern. Lass den Haushalt liegen, bestell etwas vom Lieferdienst und verschiebe bürokratische Dinge, so gut es geht. 

Nicht auf die Uhr sehen

Wenn du nachts wegen deines Babys aufwachst, vermeide es, auf die Uhr zu sehen. Es kann frustrierend sein, wenn zwischen den Stillzeiten kaum Zeit vergeht oder du mit Erschrecken feststellst, dass es eigentlich schon fast wieder Zeit zum Aufstehen ist. Wenn du den Blick auf die Uhr bleiben lässt, entsteht weniger Stress und du bist automatisch etwas gelassener.

Gesicht erfrischen

Für eine Dusche bleibt mit Säugling oder Baby am Morgen oftmals keine Zeit, doch du kannst dein Gesicht mit einem Schwung kaltem Wasser erfrischen. Das tut besonders müden, geschwollenen Augen gut und sorgt direkt für einen wacheren Blick.

Folgen von Schlafmangel

Schlafmangel darf nicht unterschätzt werden: Er führt zu eingeschränkter Aufnahmefähigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und Vergesslichkeit. Die bekannte Schwangerschaftsdemenz wandelt sich nach Geburt des Babys oft in eine Stilldemenz. Um wichtige Sachen nicht zu vergessen, kann daher eine To-Do-Liste hilfreich sein.

Vorsicht: Lass dein Auto stehen, wenn du dich sehr müde fühlst und mache Erledigungen an einem anderen Tag.

Wenn’s gar nicht geht: Hilfe holen

Denk nicht, dass du rund um die Uhr funktionieren und ausschließlich den Bedürfnissen deines Babys nachgehen musst. Deine Bedürfnisse sind ebenso wichtig. Wenn du dich durch den Schlafmangel sehr überfordert fühlst, frag Verwandte oder Freunde um Hilfe und gönne dir einen Moment Ruhe, während sie mit deinem Nachwuchs spielen oder spazieren gehen.

Quellen

Dr. med. Herbert Renz-Polster: Schlafprobleme aus Sicht der Evolution
BR Wissen: Schlafmangel lässt sich am Wochenende ausgleichen
Essen & Trinken: Matcha: Wissenswertes, Infos und Rezepte

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Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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