Stillen tust du nicht nur um dein Baby zu ernähren, sondern du gibst deinem Schatz über die Muttermilch auch wertvolle Nährstoffe und Antikörper weiter, die er für das Leben braucht. Daher ist vor allem in der Stillzeit eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährung besonders wichtig. Es gibt allerdings einige Lebensmittel, auf die du in der Zeit des Stillens verzichten solltest. Sie können negative Auswirkungen auf die Qualität deiner Muttermilch haben, wodurch im schlimmsten Fall Schadstoffe zum Baby gelangen. Dies kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit deines Babys haben. Welche Lebensmittel du in der Stillzeit lieber meiden solltest, verraten wir hier.

Ernährung in der Stillzeit: Diese Lebensmittel solltest du meiden

Bestimmt hast du in der Schwangerschaft eine Liste an Lebensmitteln bekommen, auf die du verzichten solltest. Oft fragen sich junge Mütter auch, ob es Lebensmittel gibt, die man auch in der Stillzeit meiden sollte. Tatsächlich gibt es Lebensmittel, die sich negativ auf die Qualität deiner Muttermilch und auf die Gesundheit deines Babys auswirken können. Während einige bereits in geringen Mengen schädlich sind, zeigen andere ihre Wirkung erst nach einem hohen Konsum.

Bauchschmerzen durch Kohlgemüse, Hülsenfrüchte und andere blähende Lebensmittel

Wenn du in der Stillzeit blähende Lebensmittel zu dir nimmst, kann es beim Stillen Auswirkungen auf dein Baby haben. Denn über die Muttermilch werden blähende Stoffe von Kohlgemüsen, Hülsenfrüchten, Obst wie Pflaumen, Zwiebeln und anderen blähenden Lebensmitteln an das Kind weitergegeben. Als Folge haben Babys oft Bauchschmerzen und werden unruhig. Allerdings leidet nicht jedes Kind unter Blähungen nach dem Stillen. Es ist von Baby zu Baby unterschiedlich und die verzehrte Menge an blähenden Lebensmitteln spielt auch eine Rolle bei der Wirksamkeit. Hast du nach einer ordentlichen Portion Linseneintopf oder gebratenem Rosenkohl einen großen Blähbauch, dann wird sich das auch wahrscheinlich bei deinem Baby zeigen. In diesem Fall solltest du versuchen, weniger davon zu essen. Komplett auf blähende Lebensmittel musst du in der Stillzeit allerdings nicht verzichten.

Diese Lebensmittel können eine blähende Wirkung haben:

  • Kohlgemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Vollkornprodukte
  • Fettreiches Fleisch
  • Diverse Milchprodukte (Käse, Joghurt, Milch etc.)
  • Zwiebelgewächse (Zwiebel, Knoblauch etc.)
  • Diverses Obst (Feigen, Weintrauben, Äpfel)
  • Hefe

Stillstreik durch Spargel und Knoblauch

Hurra, endlich ist die Spargelzeit da! Doch so sehr wir die weißen, grünen oder violetten Stangen lieben, sollte man in der Stillzeit mit dem Verzehr aufpassen. Denn Spargel kann sowohl den Geruch als auch den Geschmack deiner Muttermilch beeinflussen. Dies kann wiederum dafür sorgen, dass dein Baby plötzlich überhaupt kein Interesse hat, gestillt zu werden. Auch Knoblauch kann aufgrund seiner geschmacks- und geruchsverändernden Eigenschaft zu einem Stillstreik bei deinem Baby führen.

Wunder Po durch Zitrusfrüchte

Sauer macht nicht nur glücklich, sondern kann auch für einen wunden Po sorgen. Denn wenn du nämlich Zitrusfrüchte oder Früchte mit hohem Säuregehalt gegessen hast und daraufhin dein Baby stillst, kann der Urin deines Kindes sauer werden. Grund dafür ist die Säure in den Früchten. Wenn der Po durch die Windel mit dem Urin in Kontakt kommt, wird er gereizt. Dadurch kann ein wunder Po entstehen. Allerdings bekommt nicht jedes Baby einen wunden Po. Daher solltest du bei Unsicherheit einfach ausprobieren, ob der Verzehr von Zitrusfrüchten bei deinem Baby zu einem wunden Po führt.

Auswahl an Zitrusfrüchten oder Früchten mit hohem Säuregehalt:

  • Zitronen
  • Orangen
  • Mandarinen
  • Grapefruit
  • Limette
  • Ananas
  • Kiwi
  • Pampelmuse
  • Sauerkirschen

Tees mit abstillender Wirkung

Ein paar Tassen Tee in der Stillzeit können nicht schaden, oder?! Oh doch, das können sie: Es gibt eine Reihe an Teesorten, deren Inhaltsstoffe eine abstillende Wirkung haben und deshalb in der Stillzeit nicht konsumiert werden sollten. In der Stillzeit solltest du auf jeden Fall Tees mit Salbei und/oder Pfefferminz meiden. Weitere Kräuter und Pflanzenteile, die in der Stillzeit tabu sind, findest du in diesem Artikel.

EIne Mutter Trinkt einen Tee und stillt ihr Baby.
Nicht jeder Tee ist für die Stillzeit geeignet. © Iryna – stock.adobe.com

Schädigung des Nervensystems durch Fischarten mit hohem Quecksilbergehalt

Fisch kann deinen Körper mit zahlreichen Nährstoffen bereichern, die du in der Stillzeit benötigst. Allerdings ist nicht jeder Fisch für die Zeit des Stillens geeignet. Es gibt einige Fischarten, die eine hohe Menge an Quecksilber beinhalten. Das Schwermetall kann das Nervensystem von Babys schädigen.

Folgende Fische solltest du in der Stillzeit nicht essen:

  • Haifisch
  • Thunfisch
  • Rotbarsch
  • Schwertfisch
  • Königsmakrele
  • Ziegelfisch
  • Hecht
  • Aal
  • Seeteufel
  • Steinbeißer
  • Stör
  • Heilbutt
  • Bonito

Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit und Co. durch Koffein

Auch wenn es dir schwerfallen sollte: Versuche möglichst auf Kaffee sowie schwarzen-, grünen- und weißen Tee in der Stillzeit zu verzichten. Das in den Lebensmitteln enthaltene Koffein geht in die Muttermilch über und wird von deinem Baby aufgenommen. Da Babys Koffein nur sehr langsam abbauen können, kann es schnell zu einer Überdosierung kommen. Die Folgen der Überdosierung können Bauchschmerzen, Blähungen, Schlaflosigkeit, Unruhe und ein erhöhter Puls sein.

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In der Stillzeit ein absolutes Tabu: Alkohol

Genauso wie Koffein geht auch Alkohol in die Muttermilch über. Zu 95 Prozent entspricht die Konzentration von Alkohol in der Muttermilch der Konzentration im Blut der Mutter. Daher solltest du in der Stillzeit nie Alkohol trinken. Es wird im Körper des Babys nur sehr langsam abgebaut und es kann dadurch zu Gesundheitsschäden und Entwicklungsverzögerungen kommen.

Fazit: Bei vielen Lebensmitteln spielt die Menge eine Rolle

Wie du lesen konntest, solltest du nur bei wenigen Lebensmitteln komplett auf den Verzehr verzichten. Bei den meisten Lebensmitteln reicht es, wenn du darauf achtest, wie viel du davon isst – aber auch nur, wenn du die Vermutung hast, dass dein Baby genau wegen dieser Lebensmittel so reagiert. Denn es gibt für die meisten Fälle keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die diese bestätigen. Es gilt also: ausprobieren. Bei Unsicherheit kannst du immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin zurate ziehen.

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Ernährung in der Stillzeit | Pöpperl, Tanja; Gaub, Larissa: Stillzeit: Was darf ich essen?

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Über den Autor

Ahmet Dönmez

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