Zarte Babyhaut ist so sanft und so weich – aber auch sehr verletzlich. So kann es schnell passieren, dass sie auf äußere Einflüsse mit Entzündungen reagiert. Gerade im Windelbereich ist das keine Seltenheit: Die Haut ist gereizt, gerötet, und bildet in manchen Fällen sogar kleine Bläschen. Viele Babys sind von der sogenannten Windeldermatitis betroffen. Welche Ursachen es dafür gibt und was du tun kannst, wenn dein Baby einen wunden Po hat, erklären wir dir hier.

Ursachen für einen wunden Po beim Baby

Die Windeldermatitis kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Eine häufige Ursache für einen wunden Po sind Stuhlgang und Urin des Babys, die die zarte Haut reizen. Besonders das Ammoniak, dass sich aus dem Urin bildet, kann die Haut stark angreifen. Ist die Haut bereits entzündet, können sich dort schnell Pilze und Bakterien ansiedeln, die durch das feucht-warme Klima in der Windel optimale Lebensbedingungen haben und sich schnell vermehren. In diesem Fall spricht man von einem Windelsoor.

Auch zu wenig Hautpflege kann einen wunden Po begünstigen – vor allem bei Babys, die zu trockener Haut neigen. Ihre Hautbarriere ist bereits sehr empfindlich und lässt Krankheitserreger daher schneller ansiedeln.

Zu viel oder die falsche Hautpflege kann ebenfalls Ursache für einen wunden Po sein. Ständiges Eincremen und häufiges Waschen mit Waschgelen kann der Hautbarriere schaden und sie reagiert mit Rötungen und Reizungen.

Ob das Zahnen ebenfalls ein Grund für einen wunden Babypo ist, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Oft stellen Eltern jedoch genau zu diesem Zeitpunkt einen geröteten Po bei ihrem Schatz fest. Das könnte an dem erhöhten Speichelfluss liegen, der wiederum zu einem aggressiveren Urin führt. Wenn der Mund schmerzt, kann es zudem sein, dass dein Baby weniger trinken möchte, wodurch der Urin konzentrierter ist und die Haut schneller reizt.

Mit dem Durchbruch der neuen Beißerchen ist der Körper sehr beschäftigt und kann daher anfälliger für Infekte, Ausschlag und Fieber sein.

Hausmittel und Co.: Das hilft deinem Baby bei einem wunden Po

Ein wunder Po bei deinem Baby fühlt sich genauso an, wie er aussieht. Er juckt, schmerzt und dein kleiner Schatz leidet sehr unter den geröteten Stellen. Zum Glück gibt es einiges, was du beachten kannst, damit der Po schnell abheilt oder es erst gar nicht zu einer Windeldermatitis kommt. Außerdem stellen wir dir Hausmittel vor, die die Rötungen schnell abklingen lassen.

Häufig Windeln wechseln

Achte darauf, dass dein Baby nicht lange in einer nassen Windel sitzt und wechsle die Windeln mehrmals am Tag, mindestens sechs Mal und alle zwei bis drei Stunden, um einem wunden Po vorzubeugen. Wechsle die Windel sofort nach jedem Stuhlgang und lass zwischen jedem Wickelvorgang etwas Luft an die Haut deines Babys. Bestimmt freut es sich, wenn es nackig etwas herumstrampeln kann.

Nach dem Wickeln und Baden gut abtrocknen

Ein Baby mit einem Handtuch auf dem Kopf, das nach dem Baden und Wickeln gut abgetrocknet wird.
Nach jedem Wickeln – wie auch nach dem Baden – solltest du dein Baby gut abtrocknen. © Tomsickova – stock.adobe.com

Damit der Po deines Babys erst gar nicht wund wird, solltest du ihn nach dem Säubern mit Feuchttüchern oder mit einem feuchten Waschlappen stets gut abtrocknen. Wenn du Feuchttücher verwendest, solltest du außerdem welche mit einer überschaubaren Liste an Inhaltsstoffen wählen, ohne reizende und allergieverdächtige Duftstoffe oder Parfum.

Auch nach dem Baden solltest du dein Baby gut abtrocknen und keine Hautfalte auslassen.

Wundcreme mit Zink oder Dexpanthenol verwenden

Eine Wundcreme mit Zink, oder besser noch eine Zinkpaste, hilft bei einem wunden Po, indem sie der Haut überschüssige Feuchtigkeit entzieht. Zudem bildet sie eine Schicht, die vor neuer Feuchtigkeit schützt.

Dexpanthenol hilft dem wunden Babypo ebenfalls und unterstützt den Heilungsprozess der Haut. Es wirkt entzündungshemmend und lindert Rötungen.

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Heilwolle gegen wunden Po

Die Heilwolle, auch als Fettwolle bezeichnet, ist naturbelassene Schafswolle und kann durch ihren hohen Anteil an Lanolin Flüssigkeit binden und die geröteten Hautstellen des wunden Babypos pflegen. Dazu legst du die Heilwolle einfach direkt auf die Rötungen und fixierst sie, wenn nötig, mit einem kleinen Verband. Tausche die Wolle nach jedem Mal Wickeln aus. Bei offenen Wunden solltest du die Heilwolle nicht direkt auf die Haut legen, sondern zuvor eine netzförmige Wundkompresse auflegen. Bei Neurodermitis solltest du Heilwolle nicht verwenden.

Schwarzer Tee unterstützt die Wundheilung

Viele Eltern behandeln den wunden Po ihres Babys mit schwarzem Tee. Er enthält viele Gerbstoffe, die die Hautregeneration unterstützen. Der Tee kann die Haut jedoch auch austrocknen, daher solltest du ihn nur einsetzen, wenn der Po sehr wund ist. Gib dazu einen Beutel schwarzen Tee – ohne Aroma und Zusatzstoffe – in eine Tasse und fülle sie mit kochendem Wasser auf. Lass den Tee lange ziehen – mindestens zehn Minuten – bis er eine kräftige Farbe erhält. Dann lässt du ihn abkühlen und tunkst Mullkompressen oder ein weiches Tuch hinein, mit denen du die wunden Hautstellen deines Babys abtupfst. Das kannst du mehrmals täglich wiederholen.

Kamillenbad beruhigt die Haut

Kamillentee hat eine beruhigende Wirkung auf die verletzte Babyhaut. Daher kann ein Sitzbad oder ein Vollbad mit Kamille deinem Schatz Linderung von den Schmerzen schaffen und die Heilung unterstützen. Für ein Bad kannst du entweder einen Liter Kamillentee kochen und ins Badewasser geben oder du besorgst eine spezielle Kamillenlösung aus der Apotheke und dosierst sie der Packungsbeilage entsprechend.

Muttermilch bei leichten Rötungen

Auch Muttermilch kann Linderung schaffen, sofern es sich bei dem wunden Po deines Babys nur um leichte Rötungen handelt. Dazu einfach ein paar Tropfen auf die wunden Stellen tupfen.

Wunder Po beim Baby: Wann solltest du zum Arzt gehen?

Wenn du die wunden Stellen weder durch häufiges Wickeln noch durch Salben nach ein paar Tagen in den Griff bekommst oder wenn sich die Windeldermatitis verschlimmert, solltest du den Kinderarzt konsultieren. Das solltest du auch, wenn sich bei deinem Baby eitrige Pusteln im Windelbereich bilden, es Fieber bekommt oder der Stuhl verändert aussieht. Dann kann es sich um Windelsoor oder einen Infekt handeln, den der Kinderarzt behandeln sollte.

Quellen

Baby&Familie: Wunder Po: Was hilft?
Kinderärzte im Netz: Windeldermatitis/Windelsoor

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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