Dem Baby ein Bäuerchen entlocken: Hilfreiche Tipps und Tricks

Erst das Baby füttern, dann auf die Schulter legen und sanft auf den Rücken klopfen – schon kommt das erwartete Bäuerchen. Naja, ganz so leicht ist es dann doch nicht immer: Manchmal kommt es gar nicht oder das Baby spuckt sogar dabei. Doch muss dein Baby überhaupt jedes Mal ein Bäuerchen machen, wenn es getrunken hat? Was, wenn du es danach einfach hinlegst, ist es dann gefährlich für das Kind? In unserem Beitrag geben wir dir die Antworten auf diese Fragen sowie hilfreiche Tipps, die bei Problemen beim Bäuerchen machen helfen.

Müssen Babys Bäuerchen machen?

Dein Baby muss nicht nach jeder Mahlzeit ein Bäuerchen machen. Es ist in erster Linie sinnvoll, wenn dein Sprössling beim Stillen oder beim Trinken an der Flasche Luft geschluckt hat. Durch ein Bäuerchen kann die Luft aus dem Bauch entweichen und dein kleiner Schatz bekommt keine Magenschmerzen und Blähungen.

Wie merke ich, ob mein Baby Luft geschluckt hat?

Einige Verhaltensweisen deines Babys können ein Indiz dafür sein, dass es beim Trinken Luft geschluckt haben könnte:

• Es war vor dem Füttern sehr hungrig und aufgeregt.
• An der Brust oder an der Flasche hat es sehr hastig getrunken.
• Dein Baby hat sich beim Trinken verschluckt.
• Es hat immer wieder von der Brust bzw. der Flasche abgelassen und neu angedockt.
• Dein Säugling macht viele Pausen, während er trinkt.

Ist dir das aufgefallen, solltest du auf sanfte Weise versuchen, dein Baby nach der Mahlzeit ein Bäuerchen machen zu lassen.

Und wenn mein Baby beim Trinken eingeschlafen ist?

Dann lässt du es am besten weiterschlafen. Wenn dein Baby nach dem Trinken so entspannt ist, dass es friedlich einschlummert, hat es womöglich keine oder nicht allzu viel Luft beim Trinken geschluckt und du kannst es bedenkenlos ohne Bäuerchen hinlegen.

Stellst du allerdings fest, dass dein Säugling sehr unruhig schläft und sich zu quälen scheint, dann könnte da doch ein ungemütliches Bäuerchen quersitzen, dass du deinem Baby entlocken solltest.

Ist es gefährlich, wenn mein Kind kein Bäuerchen macht?

Nein, es ist nicht gefährlich. Ein Bäuerchen kommt nicht unbedingt nach jeder Mahlzeit. Übrigens ist der Effekt, den ein Bäuerchen haben soll, vielleicht gar nicht so groß, wie wir vermuten. In einer Studie, die im Magazin Child: Care, Health and Development im Jahre 2014 veröffentlicht wurde, verglichen Wissenschaftler das Schreiverhalten und die Neigung zu Koliken von Babys, die nach dem Trinken aufstoßen sollten mit Babys, die das nicht gemacht haben. Das Ergebnis: Es war kein großer Unterschied erkennbar.

Das heißt nicht, dass du das Bäuerchen bei deinem Baby ganz bleiben lassen sollst. Vermutlich ist es jedoch nicht nach jeder Mahlzeit notwendig. Wenn du das Gefühl hast, das Aufstoßen könnte deinem Baby helfen, dann kannst du das natürlich machen. Hat dein Baby allerdings nach drei bis fünf Minuten immer noch kein Bäuerchen gemacht, wird wahrscheinlich auch keines mehr kommen.

Hilfreiche Tipps, die dem Baby beim Bäuerchen machen helfen

Flasche ausgetrunken oder von der Brust abgelassen, schon legst du das Kind über deine Schulter und klopfst sanft auf seinen Rücken – das ist vermutlich der Standard-Handgriff der allermeisten Eltern. Doch nicht immer ist die klassische Position auch die effektivste.

Ist dein Baby an deiner Schulter nicht zufrieden, kannst du diese Positionen ausprobieren:

1. Fliegergriff: Lege den Bauch deines Säuglings auf deinen Unterarm, das Gesicht zeigt dabei zu deinem Ellenbogen. Der Kopf sollte etwas höher liegen als sein Körper. In dieser Position kannst du den Rücken deines Babys sanft streicheln und etwas mit ihm herumlaufen, bis das Bäuerchen kommt.
2. Auf dem Schoß kreisen lassen: Setze dein Baby auf deinen Schoß oder ein weiches Kissen und stütze sein Gewicht dabei mit deinen Händen, indem du es unter seinen Ärmchen festhältst. Achte darauf, auch den Kopf sicher zu stützen. Dann machst du mit dem Oberkörper deines Babys sanft kreisende Bewegungen.
3. Seitlich auf den Schoß setzen: Setze dein Baby seitlich auf deinen Schoß. Es sollte leicht nach vorne geneigt sein. Sein Kinn stützt du mit deiner Hand ab. In dieser Position klopfst du deinem Schatz dann mit einer gewölbten Hand ganz sachte auf den Rücken.

Neben der richtigen Position können deinem Baby außerdem folgende Tipps beim Aufstoßen helfen:

• Nutze Pausen: Versuche deinem Baby ein Bäuerchen zu entlocken, wenn es von der Flasche oder der Brust ablässt und lass es danach weitertrinken.
• Aufrechte Position: Luft steigt nach oben, daher solltest du dein Baby in einer aufrechten Position halten, wenn es ein Bäuerchen machen soll. Liegt es dazu auf dem Bauch, solltest du darauf achten, dass der Kopf etwas höher liegt.
• Nehmt euch Zeit: Lass dein Baby genüsslich trinken und gib ihm für jede Mahlzeit ausreichend Zeit. Wenn es langsam und ruhig trinkt, schluckt es weniger Luft und ein Bäuerchen ist nicht notwendig.

Ganz wichtig: Spucktuch nicht vergessen! Auch wenn du vielleicht kein Spuckbaby hast, kann durch das Aufstoßen etwas Milch hochkommen.

Quellen

Brigitte.de: Bäuerchen machen – hilft es Babys wirklich?
Elterngeld.de: Baby Bäuerchen: Das sind die besten Tipps!
Kaur, R., Bharti, B. and Saini, S.K. (2015), Role of burping in colic and regurgitation. Child Care Health Dev, 41: 52-56.