Eine Massage kann nach einem anstrengenden Tag oder bei einer verspannten Muskulatur sehr wohltuend sein. Eine Massage entspannt und wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Auch Babys können von zärtlichen Massageeinheiten profitieren. Eine Babymassage tut nämlich nicht nur der Gesundheit gut, sondern hat auch positive Effekte auf die Entwicklung. Wir verraten dir, ab wann eine Babymassage sinnvoll ist und zeigen dir mit unserer Anleitung, wie du dein Baby am besten massierst.

Die positiven Effekte einer Babymassage

Das Baby mit sanften Handgriffen zu massieren hat durchaus positive Effekte, wovon nicht nur das Kind profitiert. Aus der Bindungsforschung geht nämlich hervor, dass eine Babymassage die Bindung zwischen Baby und Eltern stärken kann. Die Massage vermittelt dem Baby nämlich Geborgenheit, Nähe und Wärme. Durch die Berührungen wird zudem das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, welches auch als Liebeshormon bzw. Stillhormon bekannt ist. Dieses Hormon ist dafür bekannt, positive Gefühle zu verstärken.

Eine Babymassage wirkt sich zudem auf die Entwicklung verschiedener Körperfunktionen des Kindes aus. Das Körperbewusstsein des Kindes wird gestärkt. Das heißt, das Baby lernt seinen eigenen Körper besser kennen, was sich unter anderem positiv auf die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten auswirken kann.

Neben den positiven Effekten auf die Entwicklung und auf emotionaler Ebene kann eine gezielte Massage bei diversen Beschwerden wie Koliken oder Bauchweh schmerzlindernd wirken. Zudem wirkt eine Babymassage auch bei Blähungen wahre Wunder. Darüber hinaus beruhigt eine Massage bei allgemeiner Unruhe und hilft dem Baby beim Entspannen.

Ab wann ist eine Babymassage sinnvoll?

Viele Eltern fragen sich, ab wann man sein Baby massieren darf und ab wann es überhaupt sinnvoll ist. Laut Experten kann man bereits direkt nach der Geburt damit anfangen. Allerdings schlafen Babys kurz nach der Geburt noch viel, sodass sich kaum eine Gelegenheit bietet, eine Babymassage durchzuführen. Wenn man es dennoch machen möchte, sollte die Massage gerade zu Beginn nur kurz, sehr sanft und mit großer Vorsicht ausgeführt werden. Je älter dein Kind wird, desto länger und intensiver kannst du die Massagen durchführen.

Gegenüber „Ökotest“ verriet eine Kursleiterin der Deutschen Gesellschaft für Baby- und Kindermassage allerdings, dass der ideale Zeitpunkt für die Babymassage ein anderer ist. Demnach kann man etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt mit der Babymassage beginnen. Ab dem sechsten bzw. siebten Lebensmonat lohnt sich die Babymassage eher weniger. Babys in diesem Alter sind in der Regel viel ungeduldiger und wollen die Welt um sich herum erkunden, statt sich massieren zu lassen. Daher kannst du ab diesem Zeitpunkt auf eine Babymassage verzichten. Auch wenn dein Baby krank ist, solltest du von einer Massage absehen.

Ein Baby weint, weil es Bauchschmerzen hat.
Eine gezielte Massage bewirkt auch bei Bauchschmerzen wahre Wunder. © Анна Волгина – stock.adobe.com

Babymassage: Methoden

Es gibt viele verschiedene Methoden einer Babymassage. Zu den beliebtesten zählen unter anderem die indische Babymassage nach Leboyer, Baby-Shiatsu und die Schmetterlingsmassage.

Indische Babymassage nach Leboyer

Die Babymassage nach Frédérick Leboyer beruht auf seinen Beobachtungen in Indien. Dort sah er, wie Mütter ihre Babys mit der eingeölten, flachen Hand massierten. Bei seiner Methode werden die einzelnen Körperteile nach einem bestimmten Ablauf massiert. Ziel ist es, dass Baby mit entspannenden und belebenden Streicheinheiten zu verwöhnen und das kindliche Immunsystem zu stärken.

Die indische Babymassage nach Leboyer hilft insbesondere bei:

  • Blähungen und Koliken
  • Schlafstörungen und Unruhe 
  • Zahnungsphasen
  • Nach einem Krankheitsfall (für eine schnellere Erholung)

Baby-Shiatsu

Baby-Shiatsu kommt aus dem asiatischen Raum. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Babymassage, bei der bestimmte, noch nicht ausgereifte Energiebahnen (Meridiane) durch eine sanfte Druckmassage stimuliert werden. Diese Babymassage-Methode soll insbesondere das körperliche, seelische und emotionale Gleichgewicht stärken.

Baby-Shiatsu hilft insbesondere bei:

  • Verarbeitung von äußeren Reizen
  • Stärkung der Sinne
  • Stärkung des Immunsystems
  • Blähungen und Koliken
  • Zahnungsphasen

Schmetterlingsmassage

Die Schmetterlingsmassage geht auf die US-amerikanische Ärztin Eva Reich zurück. Babys sollen mit Berührungen massiert werden, die so sanft sind wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Gekennzeichnet durch viele Streicheinheiten, gehört auch diese Massage zu den beliebtesten Varianten der Babymassage. Durch diese Babymassage sollen Eltern lernen, die Grenzen ihres Babys zu kennen. Gleichzeitig sollen sie ein Gefühl dafür bekommen, wo ihr Kleines gerne massiert werden möchte. Die Schmetterlingsmassage wird als sehr beruhigend beschrieben.

Die Schmetterlingsmassage hilft insbesondere bei:

  • Schreibabys
  • Schreckhaftigkeit
  • Schlafstörungen
  • Blähungen und Koliken
  • Vertiefung der Eltern-Kind-Beziehung

Babymassage: Anleitung

Die meisten Babymassage-Methoden verwenden spezielle Griffe, die Laien auf Anhieb nicht ausführen können. Falls du gerne eine spezielle Babymassage ausführen möchtest, raten wir dir daher, einen Kurs zu besuchen. Dort lernst du alles, was du wissen musst. Dennoch wollen wir dir hier drei Grundtechniken zeigen, die auch ein Anfänger leicht schaffen kann. Nutze für unsere Babymassage-Anleitung immer Babyöl oder ein anderes Baby-geeignetes Öl.

Fußreflexzonenmassage

Dein Baby liegt auf dem Rücken. Hebe ein Bein leicht hoch. Jetzt übst du mit einem Daumen etwas Druck auf die Mitte der Fußsohle des angehobenen Beines aus. Bewege deinen Daumen kreisend Stück für Stück im Uhrzeigersinn bis nach außen hin, um alle wichtigen Reflexzonen zu erfassen. So gehst du auch beim anderen Fuß des Kleinen vor.

Mit dieser Massage unterstützt du die Organfunktion und den Stoffwechsel deines Sprösslings.

Handreflexzonenmassage

Streiche mit sehr leichtem Druck auf die Handinnenfläche deines Babys. Streiche dabei von unten bis zu den Fingerspitzen. Dann massierst du einzelne Finger in kleinen kreisenden Bewegungen von unten bis zu den Fingerspitzen.

Diese Massage unterstützt unter anderem die Körperwahrnehmung deines Babys und wirkt beruhigend.

Bauchmassage

Dein Baby liegt auf dem Rücken. Lege deine Hände seitlich an den Bauch deines Kindes. Platziere deine Daumen rechts und links neben dem Bauchnabel. Jetzt kreise sanft mit leichtem Druck mit beiden Daumen.

Diese Bauchmassage wirkt beruhigend und kann  sich positiv auf die Darmfunktion auswirken (z.B. gegen Verstopfung).

Babymassage: Übung macht den Meister

Bis man den Dreh bei der Babymassage raushat, braucht man Übung. Es ist daher vollkommen normal, wenn du dich am Anfang damit schwertust. Taste dich langsam voran, denn nur so bekommst du selbst ein Gefühl dafür, was deinem Baby nicht nur guttut sondern auch gefällt. Das Wohl deines Babys hat höchste Priorität und deshalb solltest du beim Ausführen einer Massage stets auf die Zeichen deines Schatzes achten. Fühlt dein Baby sich während der Massage unwohl oder fängt sogar an zu weinen, solltest du sofort aufhören es zu massieren. 

Quellen: Ökotest | Familienhandbuch.de | Babymassage nach Leboyer | Yacool Physiotherapie | Babyshiatsu.aceki.de | Pampers.de

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Über den Autor

Ahmet Dönmez

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