Die Haut spannt, ist gerötet und vielleicht sogar entzündet und bereitet deinem Schatz sichtlich Schmerzen. Ein eingewachsener Zehennagel beim Baby ist eine gemeine Sache, kommt allerdings gar nicht mal so selten vor. Besonders der große Zeh ist davon betroffen. Wenn sich dein kleiner Fratz mit diesem Problem quält, hilft dir unser Beitrag weiter. Wir erklären dir, wie es zu der Entzündung kommt und wie du sie am besten behandelst.

Ursachen für eingewachsene Zehennägel beim Baby

Die Nägel von neugeborenen Babys sind noch sehr weich. So weich, dass du die Nagelspitzen in den ersten Wochen einfach abziehen kannst (und dem Schneiden mit einer Nagelschere vorziehen solltest). Dennoch kann es sein, dass sich der weiche Nagel in die umliegende Haut bohrt und sie so verletzt. Entzündungen und Schmerzen sind die unschöne Folge.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  1. Zu enge Socken: Zu eng anliegende Socken können ein Grund für eingewachsene Nägel bei Babys sein. Sie drücken den weichen, aber spitzen kleinen Nagel in die Haut und verursachen so Entzündungen. Um das zu vermeiden, solltest du stets die passende Sockengröße für dein Baby wählen und es so oft wie möglich barfuß strampeln lassen.
  2. Zu enge Schuhe: Ist dein Baby schon mobiler, solltest du darauf achten, ihm keine zu engen Schuhe anzuziehen. Denn das begünstigt ebenfalls das Einwachsen der Zehennägel.
  3. Mit eingewachsenem Zehennagel geboren: Manche Babys kommen mit einem eingewachsenen Nagel am großen Zeh zur Welt. Die Haut schließt dabei den Zehennagel komplett ein und es ist vorauszusehen, dass sich das Nagelbett entzündet, sobald sich der Nagel seinen Weg nach außen bahnt.
  4. Den Zehennagel falsch geschnitten: Wir haben oft das Bedürfnis, den Nagel passend zu der Form der Fingerkuppen – oder in diesem Fall die Zehenkuppen – also rund, bzw. oval, zu schneiden. Nimmst du dabei an den Rändern zu viel vom Zehennagel deines Babys weg, kann er leicht in die umliegenden Hautkanten – den Nagelwall – einwachsen.

Dazu kommt, dass Babys oft schwitzige Füßchen haben, obwohl sich der Fuß womöglich kalt anfühlt. Das liegt daran, dass sie die Regulation ihrer Körperwärme noch trainieren müssen. Gleichzeitig haben sie bereits so viele Schweißdrüsen an den Füßen wie ein Erwachsener – auf deutlich kleinerer Fläche. Die Feuchtigkeit weicht die Haut auf und erhöht so das Risiko für einen eingewachsenen Zehennagel beim Baby.

Eingewachsener Zehennagel beim Baby kann sich entzünden

Die durch den eingewachsenen Nagel verursachte Wunde lässt Bakterien oder Pilze einfach in die Haut eindringen. Eine Infektion ist schließlich die Folge, die sich durch

  • Rötungen,
  • Druckempfindlichkeit,
  • einem Spannungsgefühl
  • und womöglich Eiter auf dem Nagelbett zeigt.
Eingewachsener Zehennagel beim Baby mit entzündetem Nagelbett.
Ein eingewachsener Nagel am großen Babyzeh bahnt sich seinen Weg nach außen – und quält den kleinen Schatz mit einer Entzündung. © baddeldaddel

Eingewachsenen Zehennagel beim Baby richtig behandeln

Gerade weil es das unschuldige Baby betrifft, wirkt die Verletzung oft schlimmer, als sie tatsächlich ist. Hat dein Baby aufgrund eines eingewachsenen Nagels einen entzündeten Zeh und hat sich vielleicht sogar Eiter unter dem Nagel gebildet, solltest du in jedem Fall ärztlichen Rat suchen.

Folgende Behandlungen können dann Linderung bei deinem Baby schaffen:

  • Fußbad: Durch regelmäßige warme Fußbäder weicht die Haut auf und du kannst sie sanft massieren und etwas zurückschieben, um das Herauswachsen des Nagels zu unterstützen. Außerdem bereiten Fußbäder den Zeh auf die weitere Behandlung vor. Als Badezusatz kannst du etwas abgeriebene Kernseife oder ganz einfach Muttermilch verwenden – beides wirkt antiseptisch und hilft so die Entzündung in Schach zu halten. Dann einfach das Babyfüßchen für ein paar Minuten in das warme Wasser halten.
  • Warme Umschläge: Gestaltet sich ein Fußbad bei deinem zappelnden Würmchen eher schwierig, kannst du den wunden Zeh ebenso in einen Umschlag wickeln, den du zuvor in warmes Wasser mit Kernseife oder Muttermilch tunkst und gut ausdrückst. Für den Babyzeh reicht ein kleiner Umschlag aus einem Stück Mullkompresse, die du um den entzündeten Zeh wickeln und mit einem Pflaster etwas fixieren kannst. Löse die Kompresse nach einer kurzen Weile wieder und trockne den Zeh gut ab.
  • Mit Jod behandeln: Jodlösungen schaffen Abhilfe bei einem entzündeten Zeh: Ein Antiseptikum wie bspw. Betaisodona desinfiziert die Wunde, bekämpft Keime und brennt zudem nicht. Die kleinen Zehen lassen sich damit gut behandeln. Achte jedoch darauf, nur eine winzig kleine Menge für den winzig kleinen Babyzeh zu benutzen. Tupfe mit einem Wattestäbchen etwas von der Lösung auf die Haut um den Zehennagel und lass sie an der Luft trocknen.
  • Wundbehandlung mit Octenisept: Octenisept wirkt ähnlich wie eine Jodlösung und lässt Rötungen durch seine desinfizierende Wirkung schnell abklingen. Sprühe einmal auf den entzündeten Zeh und lass ihn an der Luft trocknen.

Über Dauer und Häufigkeit der Anwendung klärt dich dein Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin auf. Betaisodona, Octenisept und andere Arzneimittel für Kinder kannst du ganz entspannt online kaufen:

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Hat sich die Entzündung allerdings über den Zehennagel hinaus ausgebreitet und dein Baby fiebert, kann die Einnahme eines Antibiotikums notwendig sein, um die Keime im Körper zu bekämpfen.

Entfernen des eingewachsenen Zehennagels beim Baby nicht notwendig

„Vermutlich muss der Nagel deines Babys gezogen werden, damit er gesund nachwachsen kann.“ Schockierend zu hören, oder? Die gute Nachricht ist, dass eine Operation bei den ganz kleinen Patienten zum Glück oftmals gar nicht notwendig ist. Und auch bei Kindern und Erwachsenen ist eine sogenannte Nagelextraktion längst überholt, wenn der betroffene Zehennagel keine problematische Nagelform wie etwa einen Rollnagel hat. Die konservative Behandlung mit einer Jodlösung oder einem anderen Antiseptikum reicht bei einem eingewachsenen Zehennagel beim Baby in den meisten Fällen vollkommen aus.

Durch richtigen Schnitt eingewachsenen Zehennägeln vorbeugen

Ist die Entzündung abgeklungen und der Nagel gesund weitergewachsen, solltest du einer erneuten Nagelwall- oder Nagelbettentzündung vorbeugen. Wichtig ist dabei, die Fußnägel deines Babys richtig zu schneiden. Knipse oder schneide die Zehennägel nicht rund, sondern gerade ab. So bleiben die scharfen Ecken über der Nagelhaut und können nicht wieder einwachsen.

Die eingewachsenen Nägel an den großen Zehen sind mir bei meinem Würmchen direkt aufgefallen – er kam damit auf die Welt. Mir wurde ganz mulmig, als der Satz fiel, man müsse das nigelnagelneue Nägelchen meines Schatzes vielleicht entfernen. Zum Glück hat die Kinderärztin sofort eine konservative Behandlung empfohlen und wir haben die Entzündung durch antiseptische Lösungen schnell in den Griff bekommen, bis der Nagel über die Haut hinausgewachsen war.

Hatte auch dein Baby bereits mit einer Entzündung am Zehennagel zu kämpfen? Was hat in deinem Fall am besten geholfen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Quellen

Netdoktor.de: Eingewachsener Zehennagel
Deximed.de: Akute Nagelfalzentzündung
S. Läuchli, C. Riess (2014): Eingewachsene Zehennägel: Nagelextraktion ist „out“. Der Allgemeinarzt, (8):34-36.

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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