Du bringst dein Kind wie gewohnt zu Bett, liest dem Sprössling eine Gute-Nacht-Geschichte vor und dann schläft er friedlich ein. Doch plötzlich hörst du mitten in der Nacht bellenden Husten, der aus dem Kinderzimmer kommt. Dein Kind hat einen Hustenanfall, der mit pfeifenden Geräuschen beim Einatmen und Heiserkeit verbunden ist. Wenn dein Kind diese Symptome zeigt, dann leidet es höchstwahrscheinlich unter dem sogenannten Pseudokrupp. Was genau diese Krankheit ist, wann es gefährlich werden kann und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir hier.

Pseudokrupp: Was ist das?

Pseudokrupp ist eine Erkrankung der Atemwege. Dabei entzündet sich die Schleimhaut im Kehlkopfbereich und schwillt an, wodurch die Atemwege verengt werden. In Fachkreisen wird Pseudokrupp als stenosierende Laryngotracheitis (verengende Kehlkopfentzündung) bezeichnet.

Pseudokrupp sollte übrigens nicht mit dem sogenannten „echten Krupp“ verwechselt werden. Bei diesem handelt es sich um eine Entzündung des Kehlkopfes, der durch die Infektionskrankheit Diphtherie verursacht wird. Durch die Impfung gegen Diphtherie ist der „echte Krupp“ in Europa jedoch sehr selten geworden.

Von Pseudokrupp-Anfällen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder im Alter von etwa acht Monaten bis fünf Jahren betroffen. Der Grund dafür liegt in der Enge der Luftröhre und des Kehlkopfes. In diesem Altersabschnitt liegt der Durchmesser der Atemwege nämlich bei etwa acht Millimetern. Bei einer Schwellung durch Pseudokrupp wird dieser Bereich stark eingeengt, was besonders jungen Kindern das Atmen erschweren kann. Bei einem Erwachsenen haben die Atemwege übrigens einen Durchmesser von etwa 18 Millimetern. Sie sind dann so sehr geweitet, dass es in der Regel nicht zu Anfällen kommen kann.

Ursachen: Was kann einen Pseudokrupp-Anfall auslösen?

Hinter einem Pseudokrupp-Anfall steht meist eine Infektion durch einen Virus. Die häufigsten Ursachen von Pseudokrupp sind Erkältungsviren wie Parainfluenza-Viren. Es können auch Masernviren sowie bakterielle Erreger oder Allergien die Ursachen für einen Pseudokrupp-Anfall sein. Allerdings tritt dies nur in seltenen Fällen auf.

Symptome von Pseudokrupp

Es gibt einige typische Kennzeichen von Pseudokrupp. So zeigt sich die Krankheit vor allem durch einen ziemlich schlimm klingenden Husten. Es ist ein harter und trockener Husten, den viele Eltern mit dem Gebell eines Seehundes vergleichen. Daher wird er oft auch als ein bellender Husten bezeichnet. Zu den weiteren Symptomen zählen Heiserkeit und ein lautes Pfeifgeräusch, das beim Einatmen entsteht. Hinzu kommen Atemschwierigkeiten, die in schlimmen Fällen zu einer bläulichen Verfärbung der Lippen und Fingernägel sowie zu Herzrasen führen können. Ist dies der Fall, solltest du dein Kind sofort zu einem Arzt bzw. einer Ärztin bringen. Dort wird dein Kind genau untersucht und gegebenenfalls auch geprüft, ob eine andere Krankheit (z.B. Kehldeckelentzündung) dahintersteckt.

Was kann man gegen Pseudokrupp machen?

Die Symptome eines Pseudokrupp-Anfalls können Eltern viel Angst bereiten, vor allem wenn es das erste Mal ist, dass sie so etwas erleben. Bei einem Pseudokrupp-Anfall musst du dir aber in der Regel keine großen Sorgen machen. Nur in den seltensten Fällen kann Pseudokrupp lebensbedrohlich für dein Kind werden. Folgende Tipps zeigen dir, was du bei einem Pseudokrupp-Anfall tun kannst, damit sowohl du als auch dein Kind diese Situation gut überstehen könnt.

Ruhe bewahren

Während eines Pseudokrupp-Anfalls ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren. Versuche dein Kind so gut es geht zu beruhigen, denn Panik und Angst können den Anfall verschlimmern. Je ruhiger dein Kind ist, desto geringer ist die Atemnot, da es weniger Sauerstoff verbraucht.

Feuchtkühle Luft einatmen

Feuchtkühle Luft hat einen abschwellenden Effekt auf Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich. Es kann helfen, wenn du dein Kind vor dem offenen Fenster etwas frische und kalte Luft einatmen lässt. Alternativ kannst du deinen Sprössling die feuchtkühle Luft des Kühlschranks einatmen lassen. Dafür einfach die Kühlschranktür öffnen, damit dein Schatz die ausströmende Luft einatmen kann.

Kalte Getränke trinken

Kalte Getränke haben ebenfalls einen abschwellenden Effekt auf die Schleimhäute im Kehlkopfbereich. Gib deinem Kind etwas Kaltes zu trinken, am besten eignen sich stilles Mineralwasser oder Tee.

Aufrecht sitzen

Wenn dein Kind einen Pseudokrupp-Anfall hat, ist es wichtig, dass es genug Luft bekommt. In einer aufrechten Sitzposition bekommen Kinder deutlich besser Luft. Versuche deinen Schatz daher aufrecht hinzusetzen und habe dabei stets engen Körperkontakt. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die Atmung aus, da es ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.

Notfallmedikamente bereithalten

Wenn du schon mal wegen eines Pseudokrupp-Anfalls beim Arzt gewesen bist, dann hast du sicherlich Kortison-Zäpfchen bekommen. Diese kannst du bei besonders anstrengenden Anfällen verwenden, um die die Schleimhäute abschwellen zu lassen. Kortison hat bei einmaliger Nutzung pro Krankheitsfall keine nennenswerten Nebenwirkungen. Daher kannst du es ohne Bedenken nutzen.

Bei schwerer Atemnot: Notarzt rufen

Wenn du bei einem Pseudokrupp-Anfall deines Kindes das Gefühl hast, dass es erstickt, dann solltest du schnellstmöglich einen Notarzt rufen. Bei einer besonders schweren Atemnot helfen Notfallmedikamente nämlich nicht immer.

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Wie kann man Pseudokrupp vorbeugen?

Es gibt leider keine Maßnahmen, mit denen man einen Pseudokrupp-Anfall sicher verhindern kann. Du kannst allerdings das Risiko für einen Anfall senken. So solltest du vermeiden, dass sich dein Kind in Räumen aufhält, in denen geraucht wird. Tabakrauch und andere Luftschadstoffe begünstigen nämlich die Entwicklung von Pseudokrupp. Außerdem solltest du bei deinem Kind einen Allergietest machen lassen, um gegebenenfalls auslösende Allergene meiden zu können.

Quellen: Erste Hilfe für Kinder | Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | Lungenärzte im Netz | Meine-Gesundheit.de

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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