Manche Babys lieben es, andere können es so gar nicht ausstehen: das Wickeln. Egal, ob du dich dabei für Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln entscheidest, gerade bei einem Neugeborenen ist das häufige Wickeln und Saubermachen sehr wichtig. Wie du beim Wickeln deines Babys alles richtig machst, zeigen wir dir hier.

Beim Wickeln auf eine sichere Umgebung achten

Es ist dir überlassen, ob du dein Baby auf einer Wickelkommode oder lieber auf dem Bett oder Sofa wickeln möchtest. Bei jedem Wickelplatz ist es jedoch wichtig, dass er gemütlich und sicher für deinen Schatz ist, um ihn richtig wickeln zu können. Da schnell etwas daneben geht, solltest du zum Wickeln am besten eine waschbare Unterlage verwenden. Wechselst du deinem Baby auf einem höheren Wickelplatz die Windel, solltest du stets dabeibleiben und am besten immer eine Hand auf deinem Kind lassen. Denn auch Neugeborene können sich durch ruckartige Bewegungen drehen und so im schlimmsten Fall von der Wickelkommode stürzen. Damit du eine Hand auf deinem Baby lassen kannst, solltest du alle wichtigen Utensilien griffbereit haben. Wenn du als festen Wickelplatz für dein Baby eine Wickelkommode möchtest, ist die ideale Organisation sehr hilfreich.

Mit dem richtigen Griff das Baby hüftschonend wickeln

Beim richtigen Wickeln des Babys kommt es auch auf den Griff an. Beim Anheben der Beine solltest du es vermeiden, die zarten Sprunggelenke zu greifen. Am besten hältst du beim Wickeln und Saubermachen den Oberschenkel deines Babys fest.

So geht der richtige Wickel-Griff:

  1. Lege das Baby auf den Rücken.
  2. Greife mit der rechten Hand den rechten Oberschenkel des Babys (von deiner Sicht aus der linke Oberschenkel).
  3. Das linke Bein liegt dabei auf deinem Unterarm.
  4. Hebe nun die Beine leicht zum Kopf deines Babys hin an.

Rechtshänder nehmen entsprechend die andere Hand und das andere Bein des Kindes.

Mit diesem Griff schonst du beim Wickeln Gelenke und Hüfte deines Babys.

Tipp: Greife dein Baby sicher und sieh ihm während des Saubermachens in die Augen. Erzähle deinem Schatz außerdem, was du gerade machst. Wenn es deine ruhige Stimme hört, fühlt es sich garantiert wohler.

Windelbereich richtig sauber machen

Auch beim Saubermachen gibt es einige Dinge zu beachten, damit dein Baby sich wohlfühlt und das häufige Wickeln nicht als lästig empfindet.

Wenn dein Schatz eine volle Windel hat, gehst du wie folgt vor:

  1. Lege zunächst eine frische Windel auf die Wickelunterlage.
  2. Darauf legst du nun dein Baby.
  3. Öffne die volle Windel und klappe das Vorderteil um. Bei Stuhlgang kannst du mit dem vorderen Teil der Windel direkt größere Verschmutzungen abnehmen. Klappe die Vorderseite schließlich so um, dass sich dein Kind nicht an dem Windelinhalt beschmutzen kann.
  4. Säubere den Genitalbereich und Po deines Babys mit einem feuchten Waschlappen oder Feuchttüchern. Achte bei Feuchttüchern darauf, dass sie keine unnötigen Zusatzstoffe oder allergieverdächtige Duftstoffe enthalten. Wische mit dem Tuch stets von vorne nach hinten, damit keine Darmbakterien an die Geschlechtsteile kommen.
  5. Wenn das Baby sauber ist, legst du den Waschlappen beiseite. Benutzte Feuchttücher kannst du direkt in der Windel lassen.
  6. Ziehe nun die benutzte Windel unter dem Po deines Babys heraus und rolle sie zusammen. Mit den Klebeverschlüssen verschließt du sie zu einem festen Päckchen und beförderst es in den Mülleimer.

Wenn du mit Stoffwindeln wickelst, entsorgst du ein großes Geschäft zusammen mit der ersten Lage Papiervlies, die sich in er Windel befindet. Beim Saubermachen gehst du mit der richtigen Grifftechnik genau wie bei Einwegwindeln vor. Benutzte Einlagen kommen schließlich in die Wäsche.

Baby-Mädchen richtig wickeln

Das Saubermachen ist bei Mädchen und Jungen weitestgehend gleich. Wenn du dein Baby-Mädchen wickelst, solltest du allerdings besonders darauf achten, von vorne nach hinten zu säubern, da sie schneller zu Entzündungen im Genitalbereich neigen. Stelle sicher, dass sich keine Stuhlreste in den Schamlippen befinden, und säubere sie bei Bedarf sowie alle Hautfalten vorsichtig. Trockne den Windelbereich danach gut ab.

Baby-Jungen richtig wickeln

Bei Baby-Jungen ist eine gründliche Säuberung aller Hautfalten an Beinen sowie Hodensack und Penis wichtig. Reinige vorsichtig die Penisspitze, ohne die Vorhaut zurückzuziehen. Diese ist in den ersten beiden Lebensjahren natürlich verengt und schützt die Eichel so vor Verunreinigungen und Verletzungen. Achte darauf, die Haut danach gut abzutrocknen.

Bei kleinen Jungs kann es schnell passieren, dass sie dich beim Wickeln anpinkeln. Legt dein kleiner Junge direkt beim Öffnen der Windel los, klappe sie schnell wieder zu, bis er fertig ist. Um ein Anpinkeln während des Wickelvorgangs zu vermeiden, kannst du einfach einen weichen, trockenen Waschlappen auf den Penis legen. Vor dem Verschließen der Windel sollte der Penis immer nach unten zeigen, damit kein Urin auf der Haut landet.

Baby richtig wickeln: Trockentupfen nicht vergessen!

Gerade Wegwerfwindeln halten dicht und die Feuchtigkeit damit in der Windel. Schließt du eine frische Windel direkt nach dem Säubern mit Feuchttüchern oder einem feuchten Waschlappen, bleibt der Windelbereich deines Babys feucht und kann so einen wunden Po begünstigen. Trockne daher den Babypo nach jedem Windelwechsel mit einem trockenen Tuch gut ab oder lass dein Baby nackt an der Luft strampeln, bis der Po trocken ist.

Achtung: Föhne den Windelbereich deines Babys nicht, um Unfälle zu verhindern.

Nur bei Bedarf eincremen

Du musst dein Baby nicht bei jedem Windelwechsel eincremen. Das solltest du nur machen, wenn Hautstellen leicht gerötet sind. Dann eignet sich eine Wundschutzcreme mit Zink gut, die du vorsichtig auf der wunden Haut verteilst.

Frische Windel richtig anlegen

Wenn der Babypo sauber, trocken und bei Bedarf eingecremt ist, kannst du die frische Windel, auf der dein Schatz bereits liegt, schließen. Dafür klappst du die Vorderseite der Windel über den Bauch deines Babys. Wenn du ein Neugeborenes wickelst, das seinen Nabel noch nicht verloren hat, solltest du den Bund vor dem Verschließen nach innen umklappen, sodass er sich unter dem Nabel befindet. Verschließe dann die Windel mit den Klettverschlüssen so, dass zwischen Bauch und Windel noch ca. zwei Finger Platz haben.

Ziehe dann die gerafften Bündchen an den Beinabschlüssen nach außen, um ein Auslaufen der Windel zu verhindern.

Regelmäßig wickeln, um wunden Po vorzubeugen

Kein Baby fühlt sich wohl, wenn es lange in einer nassen Windel liegen bzw. sitzen muss. Regelmäßiges Wickeln ist daher wichtig, um Hautentzündungen zu vermeiden. Nach jedem Stuhlgang solltest du deinem Sprössling möglichst sofort die Windel wechseln. Bei Neugeborenen ist es üblich, sechs bis acht Mal täglich zu wickeln.

Alternative zum Wickeln: das Baby windelfrei erziehen

Durch die Windelfrei-Methode kannst du weitgehend auf das Wickeln mit Windeln verzichten. Ziel der Methode ist es, genau auf die Signale deines Babys zu achten und ein Gespür dafür zu entwickeln, wann sich das kleine und große Geschäft des Babys ankündigt und es dann rechtzeitig über der Toilette oder einem Topf abzuhalten. Du kannst die Methode auch kombinieren und beispielsweise Teilzeit-Windelfrei praktizieren. Zuhause verzichtest du dabei auf Windeln und packst lediglich für unterwegs Stoff- oder Einwegwindeln ein.

Übrigens: Nachhaltige Stoffwindeln kannst du auch gut secondhand auf unserem Familienmarktplatz Baddeldaddel.de kaufen.

Quellen

Apotheken-Umschau.de: Richtig Wickeln: Schritt für Schritt erklärt
Kindergesundheit-info.de: Immer gut gewickelt
lilies-diary.com: Stoffwindeln für Anfänger – nachhaltig & bunt mit Stoffwindeln wickeln

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Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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