Lesen zu können stellt einen großen Meilenstein in der Entwicklung von Kindern dar und wenn es dann auch wirklich so weit ist, sind die Eltern besonders stolz auf ihren Nachwuchs. Doch wie die meisten Eltern wissen, kann der Weg bis dahin eine ziemlich große Herausforderung sein. Es fällt Kindern nicht immer leicht, die einzelnen Buchstaben zu entschlüsseln. Oft stolpern sie immer über die gleichen Wörter und bis ein vollständiger Satz gelesen wird, kann viel Zeit vergehen. Mit einigen Methoden und Übungen kannst du allerdings deinem Nachwuchs dabei sehr gut helfen. Wir geben dir Tipps, mit denen du deine Kinder dabei unterstützen kannst, lesen zu lernen.

Lesen: Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Kinder

Lesen zu können ist wichtig für Kinder. Die Erschließung der Welt des geschriebenen Wortes stellt nämlich eine wichtige Grundkompetenz für das Lernen im Allgemeinen dar. Denn durch das Lesen werden Kinder in einem umfassenden Maß gefördert. Sie verbessern damit nicht nur ihren Wortschatz und kommen an neue Informationen, sie fördern durch das Lesen auch die eigene sprachliche Entwicklung, Konzentrationsfähigkeit und ihr Gedächtnis. Zusätzlich hilft es ihnen beim Entwickeln von analytischen Fähigkeiten und beim Entspannen. Deshalb ist die Fähigkeit, Lesen zu können, ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Kinder.

Wenn Eltern anfangen, ihren Kindern die Welt der Buchstaben zu zeigen, brauchen sie besonders am Anfang viel Geduld. Für den Lesestart deiner Kinder haben wir hier für dich einige Tipps, wodurch dein Nachwuchs einfacher lernen kann zu lesen.

Lesen lernen mit Vorlesen unterstützen

Studien der Stiftung Lesen zeigen, dass Vorlesen viele Vorteile mit sich bringt. Neben der Förderung von sozialen Kompetenzen kann das Vorlesen Kindern auch den Lesestart erleichtern. Demnach haben Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, einen deutlich größeren Wortschatz als andere Kinder ohne Vorleseerfahrung. Zudem haben sie später mehr Freude am Lesen und können mit Texten besser umgehen. Bereits in der frühkindlichen Phase können Eltern ihren Nachwuchs damit unterstützen. In der Regel kannst du schon ab dem dritten Lebensmonat beginnen, deinem Baby regelmäßig etwas vorzulesen.

Kinderbücher zum Lesenlernen nutzen

Es gibt zahlreiche Kinderbücher, die Kinder motivieren, lesen zu lernen. Bei der Auswahl solltest du darauf achten, dass der Schwierigkeitsgrad des Buches dem Wissensstand und dem Alter deines Nachwuchses entspricht. Hast du passende Bücher gefunden, solltest du deinem Sprössling die Bücherauswahl überlassen. Denn mit einem Kinderbuch, woran das Kind besonders viel Interesse hat, vermeidest du Langeweile beim Lesenlernen. Für Leseanfänger:innen eignen sich übrigens Kinderbücher mit großer Schrift und vielen Bildern.

Eine Mutter liest ihrem Kind ein Buch vor.
Kinderbücher zum Lesenlernen gibt es auf unserem Marktplatz. © Prostock-studio – stock.adobe.com

Kinder beim Lesenlernen mit Anlauttabelle helfen

In Schulen werden häufig sogenannte Anlauttabellen benutzt. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von einzelnen Buchstaben oder Silben, die Dingen oder Lebewesen zugeordnet sind. In so einer Tabelle ist neben dem Buchstaben bzw. der Silbe eines Wortes ein passendes Bild abgebildet. So ist beispielsweise neben dem Buchstaben A ein Affe oder neben dem Buchstaben E eine Eule. Damit können Kinder ihre ersten Leseerfahrungen sammeln und einzelne Buchstaben kennenlernen. Eine Anlauttabelle kann man für Kinder auch zum Lesenlernen für Zuhause besorgen. Allerdings kann eine Anlauttabelle mit zu vielen Buchstaben bzw. Silben für den Lesestart den Nachwuchs überfordern. Am besten ist es, wenn du eine Anlauttabelle selbst erstellst und den Lernerfolgen deines Kindes entsprechend nach und nach mit weiteren Buchstaben- und Silben-Bilder-Kombinationen ergänzt.

Lesen lernen: Kinder spielerisch unterstützen

Eines der besten Mittel, um die Lesefähigkeit von Kindern zu fördern, sind Spiele. Damit können Kinder spielerisch an die Welt der Buchstaben herangeführt werden und haben neben dem Lerneffekt auch Spaß daran. Es gibt zahlreiche Lernspiele in Form von Brettspielen wie „Die Lese-Ratte“ oder „Wort für Wort“. Zudem gibt es auch digitale Spiele, die Kinder dabei unterstützen können, Lesen zu lernen. So gibt es für Handys und Smartphones diverse Lern-Apps wie „Lesestart zum Lesenlernen“. Diese App bietet Schulanfänger:innen fünf kleine Geschichten an, mit denen sie auf interaktive und spielerische Art und Weise die Freude am Lesen vermittelt bekommen. Weitere Lern-Apps für Kinder findest du im entsprechenden Artikel.

Alternativ kannst du auch selbst kleine Lernspiele für dein Kind erstellen. Zwei Ideen für Lernspiele haben wir hier.

Das Lesenlernen-Hüpfspiel

Für dieses Spiel erstellst du zunächst DIN A4 große Buchstabenkärtchen. Dafür brauchst du für jeden einzelnen Buchstaben ein Blatt Papier. Schreibe auf jedes Blatt in sehr großer Schrift einen Anfangsbuchstaben auf. Daneben malst du ein passendes Bild zum Buchstaben. So ist beispielsweise auf dem Blatt mit dem Buchstaben B eine Banane abgebildet. Sind alle Buchstaben da, kann das Spiel losgehen.

So funtktioniert’s:

  1. Verteile alle Buchstabenkärtchen quer auf dem Boden.
  2. Sage den kleinen Mitspieler:innen ein Wort. Notfalls ganz langsam und Buchstabe für Buchstabe.
  3. Die Mitspieler:innen müssen nun auf die einzelnen Buchstabenkärtchen hüpfen, um das Wort zu bilden.
  4. Wurde das Wort richtig nachgehüpft, gibt es einen Punkt.
  5. Am Ende werden alle Punkte zusammengezählt. Wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Silbenkarten

Silbentraining ist ein wichtiger Bestandteil für Kinder, die angefangen haben, Lesen zu lernen. Mit dem Silbenkarten-Spiel kannst du sie dabei gut unterstützen.

Fertige hierfür zunächst mehrere kleine Silbenkärtchen an. Schreibe Silben mit zwei und drei Buchstaben auf kleine Kärtchen auf. Achte darauf, dass du Silben verwendest, mit denen gut kurze Wörter gebildet werden können.

So funktioniert das Spiel:

  1. Die Karten werden offen auf den Tisch gelegt.
  2. Die Mitspieler:innen nehmen zwei Kärtchen pro Runde und lesen die Silben laut vor.
  3. Passen die Silben zusammen und ergeben ein Wort, dürfen die beiden Kärtchen behalten werden.
  4. Wer am Ende die meisten Kärtchen hat, hat das Spiel gewonnen.

Übrigens kann man mit Silbenkärtchen auch eine Art Memoryspiel veranstalten. Erstelle zu jeder Silbe zwei Kärtchen und lege sie verdeckt auf den Tisch. Jetzt kann das Memoryspiel losgehen!

Lesen zu lernen, braucht seine Zeit

Lesen lernt man nicht über Nacht. Wenn du anfängst, deinem Kind das Lesen beizubringen, solltest du genug Geduld mitbringen. Denn Lesen zu lernen braucht viel Zeit. Setze dein Kind bei Fehlern nicht unter Druck, denn sonst verliert es die Lust am Lesen. Schaffe lieber Erfolgserlebnisse für dein Kind. Lobe deinen Sprössling regelmäßig – auch bei kleinen Fortschritten. Das motiviert und sorgt dafür, dass dein Nachwuchs mehr Freude daran hat, das Lesen zu lernen.

Du bist auf der Suche nach Brettspielen oder Kinderbüchern, um deinem Kind das Lesen beizubringen? Dann schau doch auf unserem Familienmarktplatz vorbei. Dort wirst du bestimmt fündig!

Quellen: Vorlesetag.de | Smarticular.net

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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