Dein Baby versucht es immer wieder, doch beim großen Toilettengang bleibt die Windel oft immer leer? Gleichzeitig quengelt dein Kleines beim großen Geschäft jedes Mal und leidet unter Schmerzen? Dann hat dein Baby Verstopfung! In der Regel brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn dein Schatz Verstopfung hat. Es gibt einige Hausmittel, die deinem Säugling bei Verstopfung schnell helfen und die Verdauung wieder in Schwung bringen können. Wir verraten dir, was du tun kannst.

Verstopfung bei Babys und Kleinkindern keine Seltenheit

Bei einer Verstopfung handelt es sich in der Medizin um eine sogenannte Obstipation. Per Definition haben Kinder eine Obstipation, wenn der Stuhlgang hart und trocken ist und der Darm nur einmal die Woche entleert wird. Oft sehen sich Menschen allerdings bereits als „verstopft“, wenn sie bei mehreren Stuhlgängen in der Woche einen harten Stuhl haben, der nur durch starkes Pressen und unter Schmerzen sich absetzen lässt. Bei der Definition handelt es sich also um keine eindeutige Definition. Verstopfung bei Babys und Kleinkindern ist zudem keine Seltenheit. Dr. Brigitte Dietz, Kinder- und Jugendärztin in Taufkirchen, verriet gegenüber Apotheken-Umschau, dass circa 20 bis 30 Prozent ihrer kleinen Patienten vorübergehend unter einer Verstopfung leiden. Neben einer vorübergehenden Verstopfung gibt es zudem eine chronische Variante. Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn seit mindestens drei Monaten eine Verstopfung vorliegt.

Eine allgemeine Regel für einen normalen Stuhlgang bei Kindern gibt es übrigens nicht. Säuglinge machen beispielsweise bis zu fünf Mal am Tag in die Windel, während Kinder mit sechs Jahren im Durchschnitt ein- bis zweimal am Tag auf die Toilette gehen. Die Häufigkeit vom Stuhlgang nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab.

Ursachen einer Verstopfung beim Baby

Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum dein Baby unter einer Verstopfung leidet. Eine der häufigsten Ursachen ist eine falsche Ernährung. So können vor allem die Aufnahme von zu wenig Ballaststoffen und keine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu einer Verstopfung führen. Weitere Ursachen für eine Verstopfung bei Babys und Kleinkindern:

  • Umstellung der Ernährung: Die Umstellung der Ernährung kann für Verstopfung sorgen. So reagieren Babys auf die Umstellung von Milch auf Beikost oft mit einer vorübergehenden Verstopfung.
  • Änderungen im normalen Tagesablauf: Änderungen im normalen Tagesablauf, wie beispielsweise lange Reisen, Bettlägerigkeit oder stressige Situationen können auf den Darm schlagen und so für eine Verstopfung sorgen.
  • Angst vor Schmerzen: Nach einem schmerzvollen Stuhlgang kann es sein, dass das Kind aus Angst vor weiteren Schmerzen seinen Stuhl zurückhält, wodurch es zu einer erneuten Verstopfung kommen kann.
  • Lernverstopfung: Beim Trockenwerden kann es zu einer sogenannten „Lernverstopfung“ kommen. Wenn sie es beispielsweise nicht rechtzeitig zur Toilette schaffen, kann es sein, dass sie sich schämen und versuchen, ihren Stuhlgang verstärkt zu kontrollieren. Dadurch kann es unbewusst zu einer Verstopfung kommen.
  • Milchunverträglichkeit: Hinter einer chronischen Verstopfung kann insbesondere eine Milchunverträglichkeit liegen.
  • Antibiotikabehandlung: Die Einnahme von Antibiotika kann auf Dauer für eine Verstopfung sorgen.

Es kann auch sein, dass eine Krankheit hinter einer Verstopfung liegt. So kann beispielsweise die Erbkrankheit Morbus Hirschsprung (angeborene Fehlbildung, die den Enddarm betrifft) eine Ursache von Verstopfung sein oder es kann auch eine Schilddrüsenunterfunktion dafür sorgen. Solltest du merken, dass dein Schatz über einen längeren Zeitraum an einer Verstopfung leidet, solltest du unbedingt einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren.

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Symptome einer Verstopfung beim Baby

Es gibt zahlreiche Symptome, die bei einer Verstopfung auftreten können. Zu den häufigsten Symptomen bei Babys und Kleinkindern zählen vor allem diese:

  • (wiederkehrende) Bauchschmerzen
  • Trockener, harter und großkalibriger Stuhl
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Verminderte Frequenz des Stuhlgangs (kein Muss)
  • Krämpfe
  • Hauteinrisse oder Entzündungen in der Umgebung des Afters
  • Blut im Stuhl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • vergrößerter Bauch
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit

Hausmittel gegen Verstopfung beim Säugling

Es gibt Medikamente, die man nutzen kann, um gegen eine Verstopfung anzukämpfen. Doch es gibt auch einige Hausmittel, die genauso gut helfen können, eine Verstopfung zu lösen, sodass dein Säugling endlich ohne Beschwerden zu Potte kommen kann.

Einem Baby werden die beine angehoben.
Mit einfachen Handgriffen und Hausmitteln kann man effektiv gegen eine Verstopfung ankämpfen. © Prostock-studio – stock.adobe.com

Diese Hausmittel helfen gegen eine Verstopfung beim Säugling

  • Ballaststoffreiche Nahrung und ausreichend Flüssigkeit:
    Vollkornprodukte und andere ballaststoffreiche Nahrungsmittel können die Verdauung in Kombination mit ausreichend Flüssigkeit wieder in den Gang bringen. Die Flüssigkeit sollte dein Kleines am besten in Form von Mineralwasser oder ungesüßten Kindertees aufnehmen. Mit dieser Ernährungsweise kannst du gut einer Verstopfung vorbeugen.


  • Stuhlauflockerndes Obst und Gemüse:
    Als ein wahres Hausmittel gegen akute Verstopfung beim Säugling und Kleinkind konnten sich Pflaumen, Birnen, Äpfel, Aprikosen, Pfirsiche sowie Spinat, Kohlgemüse, Fenchel und Zucchini beweisen. Sie wirken abführend und gelten als stuhlauflockerndes Obst und Gemüse.


  • Mild gesäuerte Milchprodukte:
    Mild gesäuerte Milchprodukte wie Kefir, Joghurt oder Buttermilch enthalten Probiotika, die die Darmtätigkeit unterstützen und das Immunsystem stärken. Eine tägliche Portion kann dabei helfen, aktiv gegen Verstopfung zu wirken.


  • Bauchmassage mit Babyöl:
    Eine sanfte Bauchmassage mit Babyöl kann die Darmaktivitäten anregen. Massiere das Bäuchlein deines Schatzes mit etwas Babyöl im Uhrzeigersinn in kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel.


  • Bewegung:
    Bewegung kann dabei helfen, den Darm in Schwung zu bringen. Wenn dein Baby auf dem Wickeltisch liegt, nimm die kleinen Beinchen in die Hand und bewege sie vorsichtig so, als ob du mit ihnen Fahrrad fährst. Das entkrampft den Körper und regt die Darmtätigkeit an.


  • Wärmflasche oder warme Wickel:
    Auch Wärme kann dabei helfen, die Darmmotorik anzuregen. Für Babys und Kleinkinder klappt es am besten in Form einer Wärmeflasche oder warmen Wickel.

Bei keiner Besserung ärztlichen Rat einholen

Gibt es keine Besserung, obwohl du bereits diverse Hausmittel ausprobiert hast, oder kommt es sehr häufig zu einer Verstopfung, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen. Dein Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin untersucht deinen Schatz und kann ihm gegebenenfalls Medikamente gegen Verstopfung verschreiben.

Wenn du wissen möchtest, was die Farbe, der Geruch und die Konsistenz des Babystuhls über den Gesundheitszustand aussagt, dann schau dir diesen Artikel an.

Quellen: Weichs, Barbara: Verstopfung – ein schweres Geschäft | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Verstopfung | Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Verstopfung bei Kindern | Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.: “Mein Kind hat Verstopfung”

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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