Der Osterhase kommt und bringt Geschenke, im Garten wartet eine spannende Eiersuche auf die Kids: Vermutlich kennst du diese Traditionen zum Osterfest. Doch wie viel hat der Osterhase mit Ostern überhaupt zu tun? Warum feiern wir Ostern eigentlich? Hier findest du den Hintergrund von Ostern ganz leicht für Kinder erklärt. Und wie es zum Osterhasen kam, erfährst du ebenfalls.

Wann ist Ostern?

Die Osterfeiertage fallen jedes Jahr auf ein anderes Datum. Sie sind nicht fix, wie etwa Mariä Himmelfahrt oder Heiligabend. Grund dafür ist der Beschluss des Konzils von Nicäa im Jahre 325 nach Christus. Damals legte man fest, dass Ostern jedes Jahr auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Dadurch ist das Datum beweglich und Ostern findet frühestens am 22. März und spätestens am 25. April statt.

Das Christentum orientiert sich bei der Berechnung des Ostertermins also am Mondkalender. Der Termin kann um maximal 34 Tage schwanken, da man den Mondumlauf mit 28 Tagen plus sechs Werktage berechnet. Alle weiteren beweglichen christlichen Feiertage wie Pfingsten und Fronleichnam orientieren sich an Ostern.

Die orthodoxen Kirchen ziehen zur Berechnung des Ostertermins den julianischen Kalender heran. Nach diesem Kalender ist der Frühlingsanfang nicht am 21. März, sondern 13 Tage später. So ist Ostern auch einige Tage später.

Nach 50 Tagen – an Pfingsten – endet die Osterzeit.

Warum feiern wir Ostern? Die christliche Ostergeschichte für Kinder erklärt

Die Ostergeschichte für Kinder erklärt.
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Ostern ist das höchste Fest für Christen. Wir feiern es, um jedes Jahr an die Auferstehung Jesus Christus vom Tode zu erinnern. Und das ist die Geschichte dazu:

Palmsonntag: Die Geschichte beginnt

An Palmsonntag ritt Jesus nach Jerusalem, um dort das alljährliche jüdische Pascha-Fest zu feiern. Die Juden feiern an diesem Tag die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei – deswegen gilt es als eines der wichtigsten Feste des Judentums. Da Jesus selbst Jude war, feierte er auch mit.

Die Leute freuten sich sehr, Jesus zu sehen. Denn sie wussten von seinen heilsamen Kräften und den Wundern, die er bewirkt hatte. Er war so beliebt, dass die Menschen ihm Geschenke in Form von Kleidern und Palmzweigen machten und ihn geradezu verehrten. Den mächtigen Menschen, die über die Städte herrschten, machte das Angst. Sie wollten nicht, dass ihre Untergebenen in Jesus einen König sahen. Darum wollten sie Jesus aus dem Weg schaffen.

Gründonnerstag: Das letzte Abendmahl

Jesus ahnte bereits, dass so etwas passieren würde. Am Gründonnerstag trifft er sich mit seinen 12 engsten Freunden, auch als die 12 Apostel bekannt, zu einem Abendmahl. Er teilte Brot und Wein mit seinen Freunden. Dabei erklärte er, dass sie ein letztes Mal so beisammen sitzen würden, da ihn die mächtigen Stadtoberhäupter kreuzigen und töten wollen. Jesus wusste, dass es einer seiner Freunde sein würde, der ihn verrät. Er wusste aber auch, dass er den Tod bezwingen und die Stadt Galiläa zurückkehren würde.

Alle Apostel versprachen Jesus, ihn nicht zu verraten. Doch schließlich war es der Apostel Judas, der für Geld den Stadtoberhäuptern verriet, wo Jesus war. Jesus wurde festgenommen.

Karfreitag: Die Kreuzigung

Am nächsten Morgen – am Karfreitag – setzten ein paar Soldaten Jesus eine Krone aus stacheligen Dornenzweigen fest auf den Kopf. Dann schleppte Jesus ein schweres Holzkreuz auf den Berg, auf dem er gekreuzigt werden sollte. Ein Mann, der auf einem Feld arbeitete, half ihm dabei. Auf dem Weg dahin schlugen die Soldaten Jesus und spuckten ihn an. Auf dem Berg nagelten sie Jesus an das Kreuz, an dem er schließlich starb. Darüber waren das Volk und die 12 Apostel unendlich traurig.

Am Abend bat Josef, ein Freund Jesu, darum, Jesus in ein Grab legen zu dürfen. Josef wickelte Jesus in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, das er mit einem großen, schweren Stein verschloss.

Ostersonntag: Jesu Auferstehung

Zwei Tage später, am Ostersonntag, besuchten Maria Magdalena und Maria – Freunde von Jesus – das Grab. Dort sahen sie, dass der schwere Stein von dem Grab weggerollt wurde und das Grab leer war. Anstelle von Jesus saß da ein Engel. Er erklärte den Freunden, dass Jesus auferstanden und nach Galiläa gegangen war. So, wie Jesus es vorhergesagt hatte. Der Engel erklärte den Frauen, dass sie die Botschaft weitererzählen sollten. Das taten sie aber erst, als der lebendige Jesus Maria Magdalena persönlich erschienen war. Maria Magdalena erzählte den Jüngern Jesu davon, die ihr aber nicht glauben konnten.

Ostermontag: Die Jünger verbreiten die frohe Botschaft

Einen Tag später, am Ostermontag, gingen zwei Jünger in das Dorf Emmaus. Auf dem Weg dahin trafen sie selbst den lebendigen Jesus und freuten sich sehr. Voller Freude erzählten sie allen in Jerusalem die frohe Botschaft, dass Jesus auferstanden sei.

Woher kommt das Ostereierfärben?

Eier gelten in vielen Kulturen als ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. In Verbindung mit Jesus Christus soll es auch für seine Wiedergeburt stehen. Denn verschlossen hinter der harten Schale versteckt sich neues Leben.

Da die Menschen während der Fastenzeit keine Eier essen durften, wurden sie gekocht um sie so haltbar zu machen. Denn einen Kühlschrank gab es damals noch nicht. Die Eier, die in der Karwoche – der letzten Woche der Fastenzeit – gelegt wurden, galten als heilig. Um die hartgekochten Eier von den frischgelegten zu unterscheiden, malte man sie rot an. Dabei wurde die Farbe Rot nicht zufällig gewählt: Sie soll an das Blut erinnern, dass Jesus für die Menschen vergossen hat, als er gekreuzigt wurde.

Am Ostersonntag war die Fastenzeit offiziell beendet und die Menschen durften auch wieder Eier essen. Die „heiligen“ Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, weihte man zunächst und verschenkte sie schließlich. Im Laufe der Zeit wurden die Eier in weiteren Farben gefärbt.

Was hat es mit dem Osterhasen auf sich?

Osterhase mit bunten Ostereiern.
Wieso bringt eigentlich der Hase die Eier an Ostern? © drubig-photo – stock.adobe.com

Es ranken sich ein paar Mythen darum, wieso gerade ein Hase die bunt gefärbten Eier an Ostern bringt.

Erklärung 1: Ostergebäck sieht aus wie ein Hase

Einer Behauptung nach soll ein Hase aus einem misslungenen Osterlamm-Gebäck entstanden sein. Denn das Lamm gilt seit jeher als Symbol für Ostern: Noch bevor Jesus gekreuzigt wurde, war es Brauch als Opfergabe ein Lamm zu schlachten.

Ob das mit dem misslungenen Ostergebäck stimmt, ist wohl unwahrscheinlich. Der Osterhase ist eher ein protestantischer Brauch, der sich im 18.  Jahrhundert verbreitete. Denn zu dieser Zeit entwickelte sich das Suchen der Eier an Ostern zu einer Familientradition, die abseits der Kirche stattfand. Die Eier wurden also nicht geweiht und heiliggesprochen, sondern zur Freude der Kinder versteckt und an sie verschenkt.

Übrigens färbten und versteckten in Vergangenheit noch andere Tiere die Eier. In Tirol war für lange Zeit die Osterhenne die Eiermalerin. In Bayern, Niedersachsen, Westfalen und Schleswig-Holstein war es der Fuchs oder der Osterhahn. In Thüringen brachte der Storch die Eier und in der Schweiz der Kuckuck.

Erklärung 2: Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit

Planet Wissen liefert ein paar Erklärungsversuche, wieso gerade der Hase im 19. Jahrhundert so beliebt geworden und uns bis heute geblieben ist. Einerseits gilt der Hase – ebenso wie Eier – als Symbol der Fruchtbarkeit. Hasen paaren sich sehr früh im Jahr und können bis zu fünf Jungen zur Welt bringen. Außerdem hocken Feldhasen oft in Gruben in der Wiese und verstecken sich dort, bis sie bei Gefahr in letzter Sekunde weghüpfen. Die Menschen stellten sich vor, wie der Hase an eben dieser Stelle ein buntes Ei hinterließ.

Zudem kamen im Frühjahr Feldhasen, die eigentlich recht scheu sind, oft zur Nahrungssuche in die Gärten der Bauern. Das erweckte den Anschein, als würden sie zum Verstecken der Ostereier in die Dörfer kommen.

Erklärung 3: Dreihasenbild auf Ostereiern

Das Dreihasenbild soll im Christentum ein verstecktes Symbol für die göttliche Dreieinigkeit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist sein. Auf der Abbildung sind drei Hasen zu sehen, die kreisförmig im 120-Grad-Winkel angeordnet sind. Die drei Hasen teilen sich insgesamt nur drei Ohren – durch die Anordnung der Hasen scheint es aber so, als würde jeder Hase zwei Ohren zeigen. Die drei Hasenohren sind dabei als Dreieck dargestellt.

Das Dreihasenbild fand sich häufig als Schmuck auf Ostereiern. So dachten die Menschen, dass der Hase auch die Eier bringt.

Die Ostereiersuche wird jedes Jahr beliebter bei meinen Jungs und ich liebe ihre strahlenden Gesichter, wenn sie ein Versteck gefunden haben. Um Osterfreude weiterzugeben, sind schöne Basteleien zu Ostern eine tolle Sache. Und natürlich dürfen auch Leckereien wie Osterhasen aus Hefeteig und Buchteln nicht fehlen. Was ist bei dir ein absolutes Muss zum Osterfest? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Quellen

Planet Wissen: der Osterhase
Planet Wissen: Ostern
Katholisch.de: Die Ostergeschichte für Kinder erzählt
Geo.de: Bunte Eier! Warum eigentlich?

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Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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