Du hast gerade erfahren, dass du ein Baby erwartest. Dein Bäuchlein zeigt das vielleicht noch nicht, aber die mehr oder weniger starken ersten Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit und Müdigkeit machen es dir Tag für Tag bewusst. Doch ab wann spürt man das Baby, für das wir schließlich jegliche Stimmungsschwankungen, körperliche Veränderungen und kleinere wie größere Wehwehchen in Kauf nehmen? Hier erfährst du es.

Ab wann spürt man das Baby? Davon hängt es ab

Es war so um die 17. Schwangerschaftswoche, als ich meine Jungs im Bauch das erste Mal gespürt habe. Als ganz leichtes, zartes Stupsen. Der Zeitraum war übrigens bei beiden Minimännern sehr ähnlich. Manche beschreiben die ersten, von innen spürbaren Bewegungen als platzende Luftblasen, oder als sanftes Streicheln – wie von einer Feder oder einem Schmetterlingsflügel. Wie es sich anfühlt und ab wann man das Baby spürt, ist sehr individuell und von einigen Faktoren abhängig:

  • Die Lage der Plazenta: Üblicherweise liegt die Plazenta – also der Mutterkuchen, der das Kind versorgt – gegenüber dem Muttermund. Dort kann sie entweder deinem Rücken zugewandt sein (Hinterwandplazenta) oder aber deinem Bauch (Vorderwandplazenta). Hast du eine Vorderwandplazenta, kann es sein, dass du die Tritte deines Kindes später und schwächer spürst, da die Plazenta einen zusätzlichen Puffer zwischen deiner Bauchdecke und deinem Baby darstellt.
  • Die Kindslage: Zeigt das Baby mit seinem Rücken zu deinem Bauch, sind Bewegungen des noch sehr kleinen Ungeborenen möglicherweise weniger spürbar für dich. Es kickt und tritt sozusagen ins Leere. Zunächst zumindest – denn wenn dein Kleines an Größe zunimmt und in dieser Position bleibt, erwartet dich vielleicht der ein oder andere kräftige Rippenkick.
  • Menge des Fruchtwassers: Auch eine recht hohe Fruchtwassermenge kann der Grund dafür sein, dass du dein Baby später spürst. Doch je größer dein Schatz wird, umso stärker nimmst du seine Bewegungen wahr.

Wo genau spürt man das Baby zum ersten Mal?

Das erste Stupsen oder Streicheln deines Babys – das sich bei vielen Schwangeren zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche bemerkbar macht – spürst du knapp oberhalb des Schambeins. Die Größe der Gebärmutter erreicht zu diesem Zeitpunkt ungefähr deinen Bauchnabel und dein Baby ist in etwa so groß wie eine Mango.

Erwartest du dein zweites (oder drittes, viertes…) Kind, kann es sein, dass du die ersten sanften Kindsbewegungen schon etwas früher spürst – bereits um die 16. Schwangerschaftswoche.

Ab wann spürt man das Baby von außen?

Spannend, wenn auch Geschwister die ersten Babytritte spüren können. © georgerudy – stock.adobe.com

Wie aufregend es ist, wenn du selbst das Baby zum ersten Mal fühlst und (ziemlich) sicher sagen kannst, dass es sich dabei um deinen Schatz handelt (und nicht vielleicht um Darmbewegungen, die sich anfangs sehr ähnlich anfühlen können). Jetzt dauert es auch nicht mehr lange, bis dein Baby groß und stark genug ist, dass Tritte von außen sicht- und spürbar sind. Bei vielen Schwangeren ist das um die 28. Schwangerschaftswoche herum der Fall. Für deinen Partner:in wird das wachsende Leben in dir nun auch greifbarer und realistischer.

Ab wann spürt man Zwillinge zum ersten Mal?

Mehrlingsschwangerschaften können sich eher bemerkbar machen. In Schwangerschaftsforen ist hier teilweise bereits von der 14. Schwangerschaftswoche die Rede. Darüber erzählen allerdings meist Schwangere, die mit den Zwillingen ihr zweites und drittes oder aber ihr drittes und viertes Kind erwarten. Viele Mütter spüren ihre Zwillinge auch erst in der 20. SSW zum ersten Mal. Solltest du deine Babys also nicht bereits kurz nach dem ersten Trimester spüren und es ist sonst alles in Ordnung mit deinen Schätzen, kannst du ganz entspannt bleiben.

Wie oft bewegt sich das Baby im Bauch?

Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Auch das hängt vom Charakter deines Babys ab: Ein wilder Hüpfer wird sich häufiger bemerkbar machen, als ein gemütlicher Genosse. Meist kristallisieren sich jedoch bestimmte Zeiten heraus, in denen das Baby besonders aktiv ist. Oft ist das in den Abendstunden der Fall, wenn man selbst zur Ruhe kommt und sich gemütlich aufs Sofa setzt.  Dein ungeborenes Baby schläft bis zu 20 Stunden am Tag – die Wachphasen sind somit eher kurz und die Ruhephasen lang.

Was ist, wenn ich keine Kindsbewegungen spüre?

Es kann durchaus sein, dass die ersten Bewegungen deines Babys bis zur 24. SSW auf sich warten lassen. Wie bereits erwähnt, spielen Faktoren wie eine Vorderwandplazenta hier eine große Rolle. Wenn alle Vorsorgetermine in Ordnung waren und du dein Baby im Ultraschall treten und boxen sehen konntest, musst du dir keine Sorgen machen. Früher oder später wirst du dein Baby spüren – und dann vielleicht sogar doller, als es dir lieb ist. Je nachdem, ob du ein lebhaftes Bündel Freude in dir trägst oder eher ein Baby von der gemütlichen Sorte hast, fallen die Tritte und Boxhiebe deines Schatzes stärker oder weniger stark aus.

Auch dein Frauenarzt / deine Frauenärztin wird sich nach den Kindsbewegungen erkundigen. Im dritten Trimester solltest du dein Ungeborenes regelmäßig spüren. Zeigt dein Baby länger als 24 Stunden keinerlei Regungen, solltest du zur Sicherheit deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin konsultieren.

So kannst du Kindsbewegungen anregen

  • Den Bauch streicheln und sanft in die Gegend stupsen, in der du häufig Tritte oder Boxhiebe deines Babys spürst.
  • Etwas essen oder trinken.
  • Sing deinem Baby etwas vor, sprich mit ihm oder lass eine Spieluhr auf deinem Bauch laufen.

Ich konnte es gar nicht glauben, als ich meinen Erstgeborenen damals zum allerersten Mal gespürt habe. Und ganz sicher war ich mir zunächst auch nicht, obwohl dieses Stupsen von innen heraus ein Gefühl war, dass ich so noch nicht kannte. Wie haben sich die ersten Kindsbewegungen bei dir geäußert? Wie würdest du das Gefühl beschreiben? Ich bin gespannt auf deine Antwort!

Quellen

NetDoktor.de: Kindsbewegungen
NotdienstHebamme.de: Deine 18. Schwangerschaftswoche
Urbia- & Rund-ums-Baby-Forum

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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