Viele Frauen sind in den ersten Monaten der Schwangerschaft ständig müde und erschöpft. Erfahre hier, welche Ursachen dahinter stecken und was du gegen die extreme Müdigkeit in der Schwangerschaft tun kannst.
Inhalt
Schwangerschaftsmüdigkeit im ersten, zweiten und dritten Trimester
Frühschwangerschaft: Müdigkeit im 1. Trimester#
Ungewohnte Müdigkeit gehört zu den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Sobald sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet, beginnt dein Körper mit den hormonellen Umbauarbeiten. Das Hormon Progesteron steigt an und macht dich schlapp und müde.
Auch dein Stoffwechsel verändert sich. Blutdruck und Blutzucker sinken ab. Deshalb fühlst du neben der Müdigkeit ggf. einen leichten Schwindel. Wenn du außerdem an Schwangerschaftsübelkeit leidest, schlaucht das deinen Körper umso mehr. Aber Kopf hoch, nach der 12. Schwangerschaftswoche geht es den meisten Frauen besser.
Halbzeit: Neue Energie im 2. Trimester
Hurra, der Progesteron-Wert sinkt. Typische Beschwerden der ersten Monate nehmen ab oder verschwinden ganz. Viele Mamas fühlen sich nun deutlich fitter. Hält die Erschöpfung an, solltest du andere Ursachen dafür ärztlich abklären lassen. Dazu später mehr.
Endspurt: Im 3. Trimester kehrt die Müdigkeit zurück
Im letzten Schwangerschaftsdrittel stellt das zusätzliche Gewicht eine große Herausforderung für deinen Körper dar. Frauen nehmen in ihrer Kugelzeit durchschnittlich ca. 12 kg zu. Außerdem lässt dich der Babybauch vielleicht nicht mehr so gut schlafen. Hier ein Tipp: Ein Stillkissen kann dir helfen, eine bequeme Schlafposition zu finden.
Müdigkeit durch Eisenmangel?
Wenn du nach der 12. Schwangerschaftswoche weiterhin an starker Müdigkeit und Erschöpfung leidest, liegt eventuell ein Eisenmangel vor. Während der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf besonders hoch, da dein Körper zusätzlich die Plazenta, Gebärmutter und das Baby versorgen muss. Sind die körpereigenen Depots erschöpft, macht sich das unter anderem durch Müdigkeit bemerkbar. Weitere Symptome sind:
- Kopfschmerzen
- brüchige Fingernägel
- gerissene Mundwinkel
- Konzentrationsschwierigkeiten
- blasse Haut
Bei deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin werden deine Blutwerte regelmäßig untersucht und dabei auch der Eisengehalt bestimmt. Die Ergebnisse kannst du in deinem Mutterpass sehen: Gegen Anfang und Ende der Schwangerschaft sollte der Wert über 11 Gramm pro Deziliter liegen. Im 4. bis 6. Monat sind 10,5 Gramm pro Deziliter noch in Ordnung.
Ein schwerer Eisenmangel kann Blutarmut (Anämie) verursachen und muss behandelt werden. Dabei reichen meist hochdosierte Eisenpräparate aus, um deine Speicher wieder aufzufüllen. Sprich mit deinem Frauenarzt / deiner Frauenärztin über deine Müdigkeit. Lass deinen aktuellen Eisenwert bestimmen und sollte sich ein Mangel zeigen, kannst du dir passende Präparate verschreiben lassen.
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Regelmäßige Ruhepausen
Gar nicht so einfach, wenn du noch arbeitest und/oder weitere Kinder im Haushalt versorgen musst: Gönn dir so oft du kannst kleine Ruhepausen. Ein Mittagsschlaf – auch wenn es nur 20 Minuten sind – hilft gegen die größte Müdigkeit. Im Zweifelsfall bleibt der Abwasch halt stehen oder die Medienzeit der Kinder wird ausgeweitet.
Ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich nie verkehrt. Doch besonders in der Schwangerschaft solltest du auf nährstoffreiche Mahlzeiten achten. Frische und leichte Gerichte versorgen dich mit neuer Energie und belasten den Magen nicht zu sehr. Übrigens: In unserem Magazin findest du jede Menge gesunde Rezepte für die ganze Familie.
Sanfte Sportarten
Sport hält dich beweglich und stärkt deinen Körper für die nächsten, herausfordernden Monate. Auch wenn du dich eigentlich zu müde für Sporteinheiten fühlst, werden sie dir helfen, neue Kraft zu tanken. Besonders geeignet sind beispielsweise Schwangerschaftsyoga, Schwimmen oder Walking. Diese sanften Sportarten kannst du problemlos die ganze Schwangerschaft über beibehalten. Noch mehr Tipps zu Sport in der Schwangerschaft findest du in diesem Artikel.
Bewegung an der frischen Luft
Versuche, mehr Bewegung in deinen Alltag zu integrieren. Am besten an der frischen Luft. Strammes Spazierengehen – auch wenn du nur eine kleine Runde um den Block drehst – kurbelt den Kreislauf an. Tageslicht und eine extra Portion Sauerstoff helfen dir tagsüber wacher zu werden und nachts erholsamer zu schlafen.
Wechselduschen für den Kreislauf
Wechselduschen bedeutet sich abwechselnd mit lauwarmem und kühlem Wasser unter der Dusche abzubrausen. Beginne bei Armen und Beinen und arbeite dich zum Herzen vor. Der Kreislauf wird auf diese Weise angekurbelt und der Körper besser durchblutet. Das Ganze kannst du übrigens auch tagsüber zwischendurch mit den Unterarmen an einem Waschbecken wiederholen.
Ausreichend Trinken
Achte darauf, ausreichend zu trinken. Am besten eignet sich schlichtes Mineralwasser. Aber auch Saftschorlen oder Tees versorgen deinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit und sorgen für Abwechslung. Die Versuchung ist groß, mit Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränken gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Doch während der Schwangerschaft solltest du, wenn überhaupt, Koffein nur in Maßen zu dir nehmen. Mehr zu dem Thema kannst du in diesem Artikel nachlesen.
In meiner zweiten Schwangerschaft war ich in den ersten Wochen dauermüde. Morgens aus dem Bett aufstehen? Bitte nicht! Nachmittags mit der Großen durch den Park gehen? Nur wenn ich auf der Parkbank liegen bleiben darf und mir jemand eine Decke überwirft! Mit der 13. SSW wurde es zunehmend besser und die Energie kam zurück. Wie erging es dir in deiner Kugelzeit? Schreib es uns in unseren Kommentaren.
Quellen:
TK.de: Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Wie viel ist normal? | gesundheitsinformation.de: Eisenmangel in der Schwangerschaft | familienplanung.de: Beschwerden in der Schwangerschaft: Müdigkeit
