Wenn es mit dem Stillen nicht so klappt wie geplant oder du dich bewusst dagegen entscheidest, ist das Fläschchen fürs Baby normaler Bestandteil deines Mama-Alltags. Und kann – entgegen mancher Vorurteile – auch innig und bindungsorientiert gefüttert werden wie bei Stillkindern. Wir verraten dir Tipps und Tricks, wie das liebevolle Baby Bonding mit Fläschchen funktioniert.
Inhalt
Was ist eigentlich Baby Bonding?
Unter „Bonding“ (dt. Bindung oder Verbindung) versteht man diese besondere „Kennenlernphase“, in der Baby und Eltern (oder eine andere wichtige Bezugsperson) eine liebevolle Beziehung aufbauen. Viele Kliniken ermöglichen Eltern kurz nach der Geburt erst mal reine Kuschelzeit, bevor es mit der Grundversorgung – waschen, wickeln, anziehen – losgeht. Viel Hautkontakt, Streicheleinheiten und sanfte Worte geben dem kleinen Erdenbürger von Anfang an das Gefühl von Geborgenheit. Doch keine Sorge, auch später haben Eltern und Kind noch Gelegenheit für viele Bonding-Momente.
Viel Kuscheln und Hautkontakt fördern das Bonding
Babys, die an der Brust gestillt werden, haben automatisch ganz viel Hautkontakt. Sie spüren die Körperwärme, atmen den Duft ihrer Mutter ein und hören den vertrauten Herzschlag. Das kannst du alles auch beim Fläschchen geben ermöglichen: Lass dein Baby, während es sein Fläschchen bekommt, auf deiner nackten Haut liegen. Wenn es dabei selbst nur eine Windel trägt, spendet eine Decke oder ein praktisches Bonding-Top Wärme. Das können übrigens auch Papas anziehen, wenn sie mit ihrem Baby kuscheln. Streicheleinheiten oder sanftes Wiegen erhöhen den Kuschelfaktor und helfen ebenfalls beim Bonding.
Fläschchen füttern in entspannter Umgebung
Für manche Babys ist ein trubeliger IKEA-Parkplatz gar kein Thema und sie lassen sich dennoch entspannt mit der Flasche füttern. Doch laute Hintergrundgeräusche, Licht oder Bewegungen von anderen Personen lenken ab und können dein Baby irritieren. Ein kuscheliger Ort ist nicht immer greifbar, aber mach’s dir so oft wie möglich gemütlich beim Fläschchen füttern. Ein bequemer Sessel, gedämpftes Licht und eine geräuscharme Umgebung verschaffen euch beiden eine kleine, wohl verdiente Verschnaufpause.
Tiefe Blicke für mehr Bindung
Kurz nach der Geburt ist das Sehvermögen deines Babys noch sehr eingeschränkt, doch das wird sich in wenigen Wochen ändern. Dein Baby liebt es, dich genau zu beobachten und sucht deinen Blick. Und auch du spürst dieses besondere Band zwischen euch, wenn du deinem Kind in die Augen schaust. Beim Fläschchen füttern lassen sich solche Momente besonders gut herstellen.
Bequeme Position beim Fläschchen geben
Leicht erhöht im Wiegegriff oder etwas aufrechter im halben Sitz – probiere unterschiedliche Positionen aus, wenn du dein Baby mit der Flasche fütterst. Es zeigt dir schnell, welche Haltung ihm am liebsten ist. Aber auch für dich ist eine bequeme, unverkrampfte Position beim Füttern wichtig. Schließlich kann so eine Fläschchen-Mahlzeit auch mal 30 Minuten dauern. Wechsle beim Fläschchen geben zwischendurch die Position. Beim Stillen an der Brust wechseln Babys auch mal die Seite.
Nur ausgewählte Lieblingsmenschen füttern
Natürlich können die Oma oder der Babysitter auch mal das Fläschchen geben. Aber die meisten Babys mögen hier Beständigkeit. Speziell wenn sich dein Baby mit dem Trinken schwertut, sollten anfangs nur wenige Bezugspersonen das Füttern übernehmen. Sobald sich Baby und Fläschchen eingespielt haben, könnt ihr den Kreis eventuell erweitern.
Fläschchen geben ohne Zeitdruck
Wer wird schon gern beim Essen gehetzt? So geht es auch deinem Baby, wenn es sein Fläschchen bekommt. Nimm also, wann immer es möglich ist, die Hektik raus und lass dein Baby in seinem eigenen Tempo trinken. Dabei macht es zwischendurch vielleicht kurze Pausen, setzt dann aber wieder an und trinkt weiter. Pack die Flasche also nicht direkt wieder ein, denn eventuell ist dein Schatz noch nicht satt. Wenn du aufmerksam auf seine Reaktionen achtest, wirst du bald seine Signale verstehen und merken, wann die Fläschchen-Mahlzeit nur pausiert oder zu Ende ist.
Was viele nicht wissen: Auch für „Fläschchenkinder“, die mit Startschwierigkeiten kämpfen, gibt es zertifizierte Ansprechpartner. Ähnlich wie in einer Stillberatung können sich Eltern zu Fragen rund ums Füttern helfen lassen und wichtige Tipps holen, wie sie ihr Baby entspannt mit dem Fläschchen füttern. Weitere Infos findest du zum Beispiel hier.
Nachts muss es mit dem Fläschchen schnell gehen. Schließlich wollen du und dein Baby möglichst schnell wieder in den Schlaf finden. In diesem Artikel findest du jede Menge Tipps, wie du die Milchflasche für die Nacht vorbereiten kannst.
Quellen:
https://www.stillen-institut.com/de/begleitung-von-eltern-die-ihr-kind-mit-der-flasche-fuettern.html
https://www.stillen-institut.com/de/bonding-und-self-attachment.html