Vielleicht passiert es nur alle paar Tage; vielleicht macht dir dein harter Bauch in der Schwangerschaft ständig zu schaffen und du fragst dich: Ist das noch normal? Hier klären wir für dich Ursachen und Risiken ab und verraten dir, welche Hilfsmittel Linderung bringen.

Harter Bauch im 1. Trimester – Die Gebärmutter wächst

Manche Frauen erleben schon in den ersten Schwangerschaftswochen, dass ihr Unterbauch hart wird und sie spüren ein leichtes Ziepen oder Ziehen. Das hängt oft mit der wachsenden Gebärmutter zusammen.

Die Gebärmutter ist ein Muskel und kann sich wie Bizeps & Co. anspannen, zusammenziehen und wieder lockern. In den nächsten Wochen muss sie immer wieder kräftig arbeiten, um Platz für dein Kind zu schaffen. Auch die Mutterbänder, die sich jetzt dehnen, können ziepen und diesen unangenehmen harten Bauch in der Schwangerschaft auslösen.

Achte gut auf die Signale deines Körpers. Wird der feste Bauch im 1. Trimester von (stechenden) Schmerzen oder sogar Blutungen begleitet, solltest du dich unbedingt von deinem Frauenarzt / deiner Frauenärztin untersuchen lassen.

Harter Bauch im 2. Trimester – Erste Übungswehen trainieren deinen Körper

Im 2. Trimester wirst du vielleicht bald schon Übungswehen spüren. Die Gebärmutter zieht sich zusammen und lässt deinen Babybauch fest und hart werden. Diese Gebärmutter-Kontraktionen nennen sich auch Braxton-Hicks-Kontraktionen. Sie sind wie ein Trainingsprogramm, das deine Gebärmutter kräftigt und für den großen Tag vorbereitet.

Übungswehen von „echten“ Wehen unterscheiden

Alles nur eine Übung oder schon der Ernstfall? So unterscheiden sich Übungswehen von echten, vorzeitigen Wehen:

ÜbungswehenEchte Wehen
Treten in der Regel alle paar Stunden auf. Wenn vermehrt, dann ca. 1 bis 3 Mal pro Stunde.Kontraktionen dauern bis zu 60 Sekunden an. Die Abstände sind regelmäßig – alle 5-7 Minuten pro Stunde.
Schwächen bei Ruhe, einem warmen Bad etc. ab.Schwächen bei Ruhe, Wärme oder anderen Maßnahmen nicht ab. Werden stärker.
Unangenehm aber kaum schmerzhaft, du spürst vielleicht ein Ziehen oder Zucken.Vergleichsweise heftige Schmerzen. Du musst Gespräche einstellen, um die Wehe zu veratmen. Manche verspüren ein starkes Ziehen im Rücken und über dem Schambein.
Diese Tabelle zeigt dir Unterschiede zwischen Übungswehen und echten Geburtswehen.

Wenn du glaubst, dass du vorzeitige Wehen spürst, verständigst du deine Hebamme oder deinen Arzt / deine Ärztin. Halten die Wehen an und/oder kommt es zum Blasensprung, geht es für dich sofort in die Klinik.

Harter Bauch im 3. Trimester – Senkwehen bereiten die Geburt vor

Willkommen im Endspurt. Im letzten Trimester deiner Schwangerschaft wird der Bauch auch bei sogenannten Senkwehen hart und fest. Sie lassen dein Kind tiefer ins Becken rutschen, damit es dort die Position für die Geburt einnimmt. Vielleicht bemerkst du, wie dein Bauch oben flacher wird und dafür etwas nach unten ragt. Du kriegst leichter Luft, eventuelles Sodbrennen lässt nach, doch dafür musst du wahrscheinlich (noch) häufiger auf die Toilette.

Je nach persönlichem Schmerzempfinden oder Intensität der Senkwehen spürst du kaum etwas von diesem Vorgang. Senkwehen können aber auch schmerzhaft sein, ähnlich wie ein starker Muskelkater.

Wie die Übungswehe, verschwindet die Senkwehe, wenn du zum Beispiel ein warmes Entspannungsbad nimmst. Spürst du weiterhin starke, intensive Kontraktionen, die alle paar Minuten wiederkommen, handelt es sich wahrscheinlich um echte Geburtswehen.

Harter Bauch bei Stress und Überanstrengung

Ein harter Bauch in der Schwangerschaft kann auch ein Zeichen für übermäßigen Stress oder Überanstrengung sein. Natürlich wollen wir am liebsten zu 100 % leistungsfähig bleiben und es warten gefühlte 1000 Dinge auf der To-do-Liste, die nach unserer Aufmerksamkeit schreien. Belastbar im Job bleiben, für die „Großen“ in der Familie sorgen, Haushalt schmeißen – da ist schnell vergessen, dass der Körper gerade Höchstleistungen vollbringt.

Nimm seine Signale ernst, denn er zeigt dir sehr genau, wenn es gerade zu viel ist. Welche Aufgaben sind wirklich wichtig? Was kannst du liegen lassen? Und wer kann dich jetzt unterstützen? Partner, Freunde, Familie oder bezahlte Profis – es lohnt sich, früh ein gutes Netzwerk aus Helfern aufzubauen.

Harter Bauch bei Verdauungsproblemen

Unschön, lästig und leider ein Klassiker unter den Schwangerschaftsbeschwerden: Die Verdauung streikt und lässt den Bauch hart werden. Schuld an Blähungen und Verstopfung ist ein veränderter Hormonhaushalt. Aber du kannst mit einer ausgewogenen Ernährung gegensteuern. Folgende Lebensmittel enthalten jede Menge Ballaststoffe, die deine Verdauung ankurbeln:

  • Trockenobst (ungeschwefelt, dazu viel Trinken nicht vergessen)
  • Vollkornbrot statt Weißmehlbrot
  • Getreideflocken (zum Beispiel Haferflocken)
  • Leinsamen, Flohsamenschalen
  • Obst und Gemüse
  • Hülsenfrüchte (erst einmal dosiert, da diese die Beschwerden auch verstärken können)

Leckere Rezepte, die du später auch prima in die Ernährung der Kleinen einbinden kannst, findest du in unserem Magazin.

Was hilft bei einem harten Bauch in der Schwangerschaft?

Auch wenn ein harter Bauch in der Schwangerschaft in der Regel harmlos ist, fühlt er sich unangenehm an. Folgende Tipps helfen dir, deinen Babybauch zu entspannen und vorzubeugen:

Sanfte Sportarten

Yoga, Pilates oder ein paar Runden Schwimmensanfte Sporteinheiten stärken deinen Körper, ohne ihn zu überfordern. So kann er die extra Belastung, die in den kommenden Wochen auf ihn zukommt, besser wegstecken und lässt den Bauch auch nicht so schnell hart werden.

Magnesium

Magnesium-Präparate können gegen einen harten Bauch in der Schwangerschaft helfen.

Während der Schwangerschaft braucht dein Körper mehr Magnesium als sonst. Ein Mangel kann Bein- und Wadenkrämpfe auslösen, aber auch die Gebärmutter verkrampfen lassen. Lass dir in Abstimmung mit deinem Frauenarzt/ deiner Frauenärztin Magnesium-Präparate verschreiben. Sie bringen deine Nährstoffversorgung wieder ins Lot.

Wärme

Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad entspannt die Muskeln und lässt deinen Körper zur Ruhe kommen. Achte darauf, dass das Badewasser nicht zu heiß wird und tauche nur rund 10-15 Minuten im Badeschaum ab. Zu heißes und zu langes baden kann den Kreislauf belasten und Schwindel auslösen.

Gute Ernährung

Wie im Kapitel zu den Verdauungsschwierigkeiten beschrieben: Die Ernährung spielt für dein Wohlbefinden eine große Rolle. Ballaststoffreiche, gesunde Mahlzeiten unterstützen deinen Darm (und können auch andere typische Wehwehchen wie Sodbrennen ausschalten).

Viel trinken

Außerdem solltest du ausreichend trinken – mindestens 2 Liter pro Tag. Am besten stillst du deinen Durst mit Mineralwasser oder Tees. Übrigens: Es gibt eine ganze Reihe von Getränken, die du in der Schwangerschaft besser meidest oder wirklich nur in Maßen genießt. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.

Tief durchatmen

Lege dich entspannt auf den Rücken und lagere die Beine hoch. Oder setz dich aufrecht und entspannt hin. Atme langsam und bewusst tief in den Bauch ein. Stell dir vor, dein Atem schließt dein Baby in einer sanften Umarmung ein. Atme langsam wieder aus. Wenn du möchtest, kannst du dabei die Augen schließen. Diese kleine Entspannungsübung kannst du prima zwischendurch in deinen Alltag einbauen.

Persönliche Erfahrung: Harter Bauch in der Schwangerschaft als Dauerzustand

Während meiner zweiten Schwangerschaft war ein harter Bauch ab dem 2. Trimester mein Dauerbegleiter. Besonders abends fühlte sich das Ganze wie ein Stein an, den ich ständig durch die Gegend schleppe. Meine Ärztin hat mir Magnesium-Präparate verschrieben, die leider nicht viel brachten. Ein Zirkeltraining für werdende Mamas tat gut, fand aber nur 1x die Woche statt. Was mir letztendlich geholfen hat, war Extra-Unterstützung im Haushalt und vor allem in der Kinderbetreuung. Unsere Babysitterin kam regelmäßig vorbei, um mit der Großen zu toben, im Park zu spielen oder auch mal einfach nur zu basteln. So konnte ich in der Zeit die Füße hochlegen und mich ausruhen.

Quellen:

Apotheken-Umschau.de | Kita.de

Über den Autor

Tanja Silber

Hi! Ich bin Tanja. Seit 2018 bin ich Mama einer kleinen Tochter, die für jede Menge Randale und Hurra in unserer Familie sorgt. Gesunde Kinderernährung, neue Spielideen und einfach nur Überleben im Familienwahnsinn machen gerade meinen Alltag aus. Deinen auch? Dann bist du bei mir genau richtig.

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