Der Sommer naht! Was gibt es Schöneres, als gemeinsam mit der Familie ins Schwimmbad zu gehen? Besonders für Kinder ist es immer wieder ein riesengroßer Spaß, im Wasser zu planschen, schwimmen und herumzutollen. Bevor es jedoch ins Wasser geht, muss für die Sicherheit der Kleinsten gesorgt werden. Denn vor allem Kleinkinder und Babys können noch nicht allein schwimmen und benötigen Unterstützung. Schwimmhilfen können dabei helfen, dass auch die Jüngsten sich im Wasser sicher amüsieren können. Wir verraten dir, welche die richtige Schwimmhilfe für dein Baby oder Kleinkind ist und geben Tipps, worauf du beim Kauf achten solltest.

Schwimmhilfen für Kinder: Die richtige Klasse für dein Baby oder Kleinkind

Schwimmhilfen sind auch als Auftriebshilfen bekannt, weil ihre Kernfunktion darin liegt, Kindern im Wasser einen positiven Auftrieb zu geben. Kurz gesagt: Sie halten Kinder über Wasser. Zusätzlich unterstützen einige Schwimmhilfen dabei, die richtige Körperhaltung im Wasser beizubehalten. Nicht jede Schwimmhilfe ist aber für dein Baby oder Kleinkind geeignet. Schwimmhilfen werden nämlich in drei Klassen (A, B und C) eingeteilt. Je nach Klassifizierung wird eine größere Hilfe gewährleistet bzw. mehr Eigenaktivität vom Nutzer verlangt. Verschiedene Schwimmhilfen findest du auf unserem Familienmarktplatz.

Klasse A: Schwimmhilfen für Baby und Kleinkind

Schwimmhilfen der Klasse A sind für passive Nutzer gedacht und eignen sich für Nicht-Schwimmer wie Kleinkinder und Babys, die noch über keine Schwimmfähigkeit verfügen. Schwimmhilfen dieser Klasse halten den Körper über Wasser, beeinträchtigen aber die Bewegungsfreiheit stark. Daher sind sie lediglich für die Gewöhnung an das Wasser gedacht. Damit können Babys und Kleinkinder im Alter von bis zu zwei Jahren ihre ersten Erfahrungen im Wasser sammeln. Zu dieser Klasse zählen insbesondere Schwimmsitze und Schwimmringe mit Sicherheitsgurt, da sie eine stabile, selbstschwimmende Grundfläche zum Treiben auf dem Wasser bieten.

Klasse B: Schwimmhilfen für Kleinkinder und Schwimmanfänger

Schwimmhilfen dieser Klasse werden direkt am Körper getragen. Diese bieten nicht nur einen Auftrieb, sondern verlangen vom Nutzer auch erste Eigenaktivität. Sie sind für Kleinkinder und Schwimmanfänger geeignet, die sich bereits im Wasser halten können, aber noch nicht schwimmen können. Mit Schwimmhilfen der Klasse B kann dein Kind im Alter von bis zu vier Jahren erste eigenständige Erfahrungen bei der Fortbewegung im Wasser sammeln. In diese Kategorie lassen sich die klassischen Schwimmflügel einordnen. Auch Schwimmwesten und -Scheiben zählen zu dieser Klasse.

Klasse C: Schwimmhilfen für aktive Nutzer

In Klasse C sind Schwimmhilfen zusammengefasst, die auch häufig in Schwimmkursen verwendet werden. Schwimmlernhilfen dieser Klasse verlangen vom Nutzer aktive Bewegung, um sich über Wasser halten zu können. Daher eignen sich Klasse-C-Schwimmhilfen nur für Schwimmer*innen, die bereits mit der Bewegung im Wasser vertraut sind und sich gut selbst über Wasser halten können. Sie geben Kleinkindern Halt beim Schwimmen und unterstützen sie bei der Erlernung von Schwimmtechniken. Schwimmbretter und Schwimmnudeln gehören unter anderem zu dieser Klasse. Schwimmhilfen der Klasse C sind am ehesten dafür geeignet, schwimmen zu lernen.

Ein kleines Mädchen schwimmt mit einer Schwimmnudel als Schwimmhilfe
In Schwimmkursen werden Schwimmhilfen der Klasse C verwendet, damit die Kinder verschiedene Schwimmtechniken erlernen können. © Seventyfour – stock.adobe.com

Schwimmhilfen für Babys und Kleinkinder: Experten warnen vor unsicheren Schwimmhilfen

Nicht alles, was für Auftrieb im Wasser sorgt, eignet sich als Schwimmhilfe für Babys und Kleinkinder. Der Prüfdienstleister TÜV Rheinland hat in einem großen Produkttest mehrere Schwimmhilfen getestet, die als solche deklariert wurden. Das Ergebnis: 20 von 50 Artikeln sind durchgefallen und können sogar lebensgefährlich für Kinder sein. Dabei sind die Test-Dummys zum Teil aus dem Sitz gerutscht oder im Wasser sofort gekentert. Auch in der Verarbeitung einiger Produkte wurden gefährliche Mängel entdeckt. So fielen bei einigen Modellen Kleinteile leicht ab, die eigentlich für die Sicherheit zuständig sind. Diese Kleinteile bergen auch eine Erstickungsgefahr, da diese leicht verschluckt werden können. Zudem fand man in einigen Produkten auch Schadstoffe.

Oft werden auch fälschlicherweise Gummitiere oder anderes Wasserspielzeug mit Schwimmsitz oder -ring als eine Schwimmhilfe angenommen. Diese eignen sich keineswegs als Schwimmhilfe. Wasserspielzeug darf nicht mit Schwimmhilfen verwechselt werden! Wie „Presseportal“ berichtet, kann sowas im schlimmsten Fall tödlich enden. Wie berichtet wurde, gab es mehrere Fälle, in denen insbesondere in offenen Gewässern Kinder ums Leben kamen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) spricht sich gegen die Nutzung von Wasserspielzeug als Schwimmhilfe für Kleinkinder aus. So erklärte Helmut Stöhr von der DLRG: „Als Hilfsmittel für die Wassergewöhnung sind die Sitze völlig ungeeignet, weil sie den direkten Kontakt mit dem Wasser verhindern und zudem eine trügerische Sicherheit vermitteln“.

Ein Gummitier mit Loch im Wasser
Ein Gummitier mit Schwimmring ist keine Schwimmhilfe. Achte stets auf die DIN EN-Kennzeichnung. © Evrymmnt – stock.adobe.com

Schwimmhilfen für Kinder: Beim Kauf auf Prüfsiegel achten

Beim Kauf von Schwimmhilfen für dein Baby oder Kleinkind solltest du auf die Kennzeichnung DIN EN 13138 Teil 1-3 achten. Hinter dieser Kennzeichnung verbirgt sich die Sicherheitsnorm, nach der alle Schwimmlernhilfen geprüft werden müssen. Diese muss auf der Verpackung und dem Produkt gut sichtbar vermerkt sein. Trägt es die Kennzeichnung DIN EN 71, handelt es sich lediglich um ein Wasserspielzeug und ist als Schwimmhilfe nicht zulässig.

Außerdem solltest du beim Kauf auf Prüfsiegel achten. Neben der obligatorischen CE-Kennzeichnung spielt insbesondere das GS-Zeichen eine große Rolle hinsichtlich der Sicherheit des Produktes. Es wird von unabhängigen Prüforganisationen wie TÜV Rheinland vergeben und steht für geprüfte Sicherheit. Es garantiert, dass bei einem Artikel unter anderem die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe eingehalten wurden und Aufblasventile mit Rückschlagkappen vorhanden sind. Diese verhindern, dass die Luft beim unabsichtlichen Öffnen auf einen Schlag entweicht.

Zusätzlich kannst du beim Kauf einer Schwimmhilfe für deinen Nachwuchs auch selbst das Produkt prüfen. Stinkt das Produkt beim Riechtest? Hat es scharfe Kanten? Oder ist der Kunststoff sehr dünn? Dann solltest du die Finger davonlassen.

Schwimmhilfen: Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen

Die richtige Schwimmhilfe kann dein Baby oder Kleinkind definitiv beim Badespaß unterstützen und für mehr Sicherheit sorgen. Doch selbst wenn es sich um ein qualifiziertes und qualitativ hochwertiges Produkt handelt, solltest du deinen Nachwuchs trotz Schwimmhilfe nie unbeaufsichtigt lassen – auch wenn dein Kleines nur in flachem Wasser planscht. Passt du gut auf und hast die richtige Schwimmhilfe parat, dann steht dem Badespaß mit der ganzen Familie nichts mehr im Weg.

Quellen

TÜV 1 | TÜV 2 | Kindersicherheit.de | Presseportal | DIN.de

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Über den Autor

Ahmet Dönmez

Hi! Ich bin Ahmet und als Medien-Experte informiere ich dich zu allerlei Themen im Bereich der Unterhaltung und Medienerziehung. Mit meinen Ratgeber-Artikeln zeige ich dir zudem, wie du dich im Medienkosmos zurechtfinden kannst.

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