„Immer wieder kommt ein neuer Frühling…“ Hach, der Frühling ist ja meine absolute Lieblingsjahreszeit. Nach dem kalten, grauen Winter werden die Tage länger, es wird wärmer und die Natur erstrahlt in kunterbunten Gute-Laune-Farben. Kein Wunder, dass etliche Dichter:innen ganz zauberhafte Werke über den Frühling erschaffen haben. Viele der zeitlosen Zeilen können sich auch unsere Kids leicht merken. Welche das sind? Wir stellen dir die schönsten Frühlingsgedichte für Kinder vor – kurze, lustige und unvergessene Klassiker.

Kurze Gedichte über den Frühling für Kinder

Auch unsere Kleinen können sich bereits Gedichte merken – sofern sie kurz sind, sich reimen und dadurch leicht einzuprägen sind. Diese Frühlingsgedichte können sich Kinder im Kitaalter merken:

Frühlingsgezwitscher

Die Vöglein zwitschern am Himmelsbogen,
kommen von ihrer langen Reise
durch tanzende Frühlingswölkchen gezogen
ganz auf ihre lustige Weise.

© Jo M. Wysser

Bald summts

Bald  summt’s  in  der  Luft  und die   Sonne   lacht.
Der   Winter geht    und    der    Frühling    erwacht.
Die    Wiesen    werden gelb,  die  Blumen  duften,
die Bienchen werden lebendig und schuften.

© Jo M. Wysser

Lob des Frühlings

Frühlingsgedicht für Kinder.
Text zum Kopieren:
Saatengrün, Veilchenduft, 
Lerchenwirbel, Amselschlag,
Sonnenregen, linde Luft!
Wenn ich preis den Frühlingstag.
Ludwig Uhland (1787-1862)

Ländlich

Die Nachtigall, sie war entfernt,
Der Frühling lockt sie wieder;
Was Neues hat sie nicht gelernt,
Singt alte, liebe Lieder.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), 1. Strophe

Will dir den Frühling zeigen

Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.

Rainer Maria Rilke (1875-1926), 1. Strophe

Lustige Gedichte über den Frühling für Kinder

Mit ein bisschen Humor können Kids selbst längere Gedichte über den Frühling leicht auswendig lernen. Kennst du diese lustigen Frühlingsgedichte für Kinder schon?

Sie war ein Blümlein hübsch und fein

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.

Ein alter Esel frass die ganze
Von ihm so heiss geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Rotkehlchen

Rotkehlchen auf dem Zweige hupft,
wipp, wipp,
hat sich ein Beerlein abgezupft,
knipp, knipp,
läßt sich zum klaren Bach hernieder,
tunkt’s Schnäblein ein und hebt es wieder,
stipp, stipp, stipp, stipp,
und schwingt sich wieder in den Flieder.

Es singt und piepst
ganz allerliebst,
zipp,zipp, zipp, zipp, tirili,
sich seine Abendmelodie,
steckt’s Köpfchen dann ins Federkleid
und schlummert bis zur Morgenzeit.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Frühlingsbotschaft

Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald.

Kuckuck, Kuckuck lässt nicht sein Schrei’n:
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle dich ein!

Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter räumet das Feld.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)

Frühlingsgedichte für Kinder: Klassische Gedichte

Natürlich dürfen auch klassische Werke über den Lenz nicht fehlen. Bekannte Dichter und Dichterinnen schwärmen meist in einigen Strophen über den Frühling in ihren Gedichten, weshalb die Lyrik eher etwas für Kinder ist, die bereits die Schule besuchen. Zumindest, wenn es um das Auswendiglernen und Vortragen geht. Zum Vorlesen eignen sich die Frühlingsgedichte für Sprösslinge aller Altersklassen.

Der Frühling ist da!

Der Frühling hat sich eingestellt,
wohlan, wer will ihn sehen?
Der muss mit mir ins freie Feld,
ins grüne Feld nun gehn.

Er hielt im Walde sich versteckt,
dass niemand ihn mehr sah;
ein Vöglein hat ihn aufgeweckt,
jetzt ist er wieder da.

Jetzt ist der Frühling wieder da.
Ihm folgt, wohin er zieht,
nur lauter Freude fern und nah
und lauter Spiel und Lied.

Und allen hat er, groß und klein,
was Schönes mitgebracht,
und sollt’s auch nur ein Sträußchen sein,
er hat an uns gedacht.

Drum frisch hinaus ins freie Feld,
ins grüne Feld hinaus!
Der Frühling hat sich eingestellt,
wer bliebe da zu Haus?

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)

Er ist’s

Er ist's: Gedicht über den Frühling für Kinder.
Text zum Kopieren:
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Frühling

Was rauschet,  was rieselt,  was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
“Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!”

Was knospet, was keimet,  was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
“Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!”

Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
“Der Frühling, der Frühling!” – Da wusst’ ich genug!

Heinrich Seidel (1842 – 1906)

Schöner Frühling

Schöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling komm doch bald,
bring uns Blumen, Laub und Lieder,
schmücke wieder Feld und Wald.

Auf die Berge möcht ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möcht in Gras und Blumen liegen
und mich freun am Sonnenstrahl.

Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien,
an der Vögel süßem Sang.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Frühlingsgruss

Es steht ein Berg in Feuer,
in feurigem Morgenbrand,
und auf des Berges Spitze
ein Tannenbaum überm Land.

Und auf dem höchsten Wipfel
steh ich und schau vom Baum.
O Welt, du schöne Welt du,
man sieht dich vor Blüten kaum!

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)

Maler Frühling

Der Frühling ist ein Maler,
er malet alles an,
die Berge mit den Wäldern,
die Täler mit den Feldern:
Was der doch malen kann!

Auch meine lieben Blumen
schmückt er mit Farbenpracht:
Wie sie so herrlich strahlen!
So schön kann keiner malen,
so schön, wie er es macht.

O könnt ich doch so malen,
ich malt ihm einen Strauß
und spräch in frohem Mute
für alles Lieb und Gute
so meinen Dank ihm aus!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)

Winter ade!

So hört doch, was die Lerche singt!
Hört, wie sie frohe Botschaft bringt!
Es kommt auf goldnem Sonnenstrahl
Der Frühling heim in unser Tal,

Er streuet bunte Blumen aus
Und bringet Freud’ in jedes Haus.
Winter, ade!
Frühling, juchhe!

Was uns die liebe Lerche singt,
In unsern Herzen wiederklingt.
Der Winter sagt: Ade! Ade!
Und hin ist Kälte, Reif und Schnee

Und Nebel hin und Dunkelheit
Willkommen, süße Frühlingszeit
Winter, ade!
Frühling, juchhe!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)

Der Frühling ist die schönste Zeit

Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im goldnen Sonnenschein.

Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.

Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.

Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?

Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848)

Frühlingsbotschaft

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag ich laß sie grüßen.

Heinrich Heine (1797 – 1856)

Unser Storch

Habt ihr ihn noch nicht vernommen?
Auf dem Dache sitzt er schon.
Unser Storch ist heimgekommen,
Hört doch! Hört den frohen Ton!
Klappre du, klappre du klapp klapp klapp!
Klapp klapp klapp!
Klappre du, klappre du immerzu!

Ja, du bist nun eingetroffen
Nach so langer Winternacht,
Hast erfüllet unser Hoffen
Und den Frühling mitgebracht.
Klappre du, klappre du klapp klapp klapp!
Klapp klapp klapp!
Klappre du, klappre du immerzu!

Ach, wie tönt in unsre Ohren
Doch so süß der frohe Ton:
Ja, wir sind wie neugeboren,
Denn der Winter ist entfloh’n.
Klappre du, klappre du klapp klapp klapp!
Klapp klapp klapp!
Klappre du, klappre du immerzu!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

April, April, der weiß nicht was er will

April! April!
Der weiß nicht, was er will.
Bald lacht der Himmel klar und rein,
Bald schau’n die Wolken düster drein,
Bald Regen und bald Sonnenschein!
Was sind mir das für Sachen,
Mit Weinen und mit Lachen
Ein solch’ Gesaus’ zu machen!
April! April!
Der weiß nicht, was er will.

O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!
Und schneit mir in den Blütenbaum,
In all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist’s, man glaubt es kaum:
Heut’ Frost und gestern Hitze,
Heut’ Reif und morgen Blitze;
Das sind so seine Witze.
O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!

Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!
Und kriegt der rauhe Wintersmann
Auch seinen Freund, den Nordwind, an
Und wehrt er sich, so gut er kann,
Es soll ihm nicht gelingen;
Denn alle Knospen springen,
Und alle Vöglein singen.
Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!

Heinrich Seidel (1842-1906)

Im Märzen der Bauer

Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt
Er setzt seine Felder und Wiesen in Stand.

Er pflüget den Boden er egget und sät
und rührt seine Hände früh morgens und spät

Die Bäu´rin, die Mägde sie dürfen nicht ruh´n
sie haben in Haus und Garten zu tun.

Sie graben und rechen und singen ein Lied
sie freu´n sich, wenn alles schön grünet und blüht.

So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei
Da erntet der Bauer das duftende Heu

Er mäht das Getreide dann drischt er es aus
Im Winter da gibt es manch fröhlichen Schmaus.

Volksgut

Frühlingsahnung

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis.

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

Christian Morgenstern (1871-1914)

Welches ist dein liebstes Gedicht über den Frühling? Die Jahreszeit bietet nicht nur Raum für schöne Poesie, sondern auch für allerlei Frühlings-Basteleien. Und Ostern steht auch schon vor der Tür! In unserem Magazin zeigen wir dir kleine Oster-DIYs, Rezepte und schöne Osterfilme für die ganze Familie.

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Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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