Na? Hast du heute schon die Kleinen geweckt, gefüttert und in saubere Klamotten gesteckt? Wir haben dich neulich via Instagram nach deiner Morgenroutine mit Kindern gefragt. Eins wurde klar: Der Tag startet für unsere Baddeldaddel-Moms früh und ohne entspanntes Morgenyoga.

Ob mit frisch geschlüpftem Baby, mit dem sich der Alltag gerade einspielt oder mehreren Schulkindern im Haus, die morgens Pausenbrote haben wollen – der Morgen als Mama oder Papa ist wuselig und mitunter echt anstrengend. Hier haben wir 9 Anti-Stress-Tipps für deine Morgenroutine mit Kindern gesammelt.

Morgenroutine mit neugeborenem Baby: Go with the flow

Dein Baby ist wenige Wochen alt und stellt deine Welt auf den Kopf. Wenn es dein erstes Kind ist, ist jeder Handgriff neu und muss sich erst noch einspielen. Gib dir Zeit, um den Alltag mit Baby kennenzulernen. Plane für Termine, die sich nicht vermeiden lassen viel Zeit (und Unterstützung) ein. Und frage dich, ob sonstige Termine, die dich gerade mehr stressen als freuen, wirklich sein müssen.

Kleidung am Abend vorher herauslegen

Trödelprinzen und -Prinzessinnen können stundenlang vor dem Kleiderschrank stehen und selbstvergessen in der Nase bohren. Darum legen Mamas und Papas gerne Sachen raus. Ein bisschen Zeit sparst du ein, wenn du das schon am Abend vorher erledigst. Dann können auch Streitigkeiten über Lieblingspullis in Ruhe geklärt werden. Profis machen das übrigens für die gesamte Woche und packen jedes Outfit in ein eigenes Fach oder eine Box.

Frühstück und Pausenbrote vorbereiten

Noch ein „Abend-vorher-Tipp“: Auch die Brotdosen für Kindergarten und Schule kannst du abends für den nächsten Tag vorbereiten. Gemüse schnippeln, Blaubeeren waschen, Käsebrot dazu – fertig. Overnight Oats (steckt schon im Namen) ziehen eine Nacht durch und schmecken morgens frisch und lecker. Weitere Ideen für ein gesundes Kinderfrühstück findest du in diesem Artikel.

Puffer, Puffer, Puffer einplanen

Auch wenn du absolut kein Frühaufsteher bist, solltest du bei deiner Morgenroutine mit Kindern viele Puffer einplanen. In Ruhe und Frieden Kaffee trinken – ganz ohne „Mama dies“ und „Mama das“ – entlohnt für den frühen Start in den Tag. Und auch die Kids sind besser drauf, wenn sie ein paar Minuten mehr Zeit zum Hose anziehen oder träumen bekommen.

Bei mir startet der Tag zwischen 6:00 und 6:30 – mit Kaffee für mich und meinen Mann. Meine Tochter schläft noch locker bis 7:00, daher können wir in Ruhe das Frühstück vorbereiten und organisatorische Dinge besprechen. Oder einfach die Stille genießen. Ist die Mini-Madame wach, wird noch eine Runde gekuschelt und dann geht’s zum Frühstück. Gegen 7:30 machen wir uns im Bad fertig. Dann kann die Kleine noch etwas spielen, während wir Großen arbeiten. Um 8:30 geht es in den Kindergarten.

Selbstständigkeit fördern

Mutter hilft ihrem Kind beim Anziehen.
Dein Kind lernt schnell, wie es sich selbstständig anziehen kann. © S.Kobold – stock.adobe.com

Die Versuchung ist groß, deinen Kleinen die Schuhe oder die Jacke anzuziehen oder zumindest dabei zu helfen. Schließlich geht es viel viel viel schneller. Doch auch wenn es quälend langsam vorangeht, sind diese kleinen Übungen in Selbstständigkeit enorm wichtig für dein Kind. Du wirst überrascht sein, was es bald schon alles ganz alleine bewältigen kann. Und alles, was dein Kind alleine kann, verschafft dir Zeit, um das jüngere Geschwisterchen zu wickeln oder schnell noch die Spülmaschine anzuwerfen.

Wenn alles eskaliert: Stoppen, Atmen, Kuscheln

An manchen Tagen will nichts klappen und alle sind schon schlecht gelaunt wach geworden. Du merkst, dass du hektisch und laut wirst und deine Kids trödeln und bocken (gefühlt) mehr als sonst. Auch wenn es dir erst einmal kontraproduktiv erscheint: Halte mal alles kurz an. Alle hören auf herumzulaufen, alle atmen tief durch und kommen zum Kuscheln. Der Puls geht runter, die Gedanken sammeln sich und Kinder, die sich gerade noch ungerecht behandelt fühlen, sind im nächsten Moment getröstet. Klappt vielleicht nicht immer, aber oft!

Den Startschuss rechtzeitig ankündigen

Große Menschen vergessen gern, dass kleine Menschen ein anderes Gefühl für Zeit haben. Während Erwachsene vor allem in die Zukunft blicken und entsprechend planen, leben junge Kinder im Hier und Jetzt. Zeitgefühl und der planvolle Umgang mit Zeit entwickeln sich ungefähr ab dem Schulalter. Kein Wunder also, wenn dein Kita-Kind motzig reagiert, wenn es aus einem Spiel herausgerissen wird, weil „wir jetzt losmüssen.“ Melde den Startschuss rechtzeitig und altersgerecht an. Zum Beispiel 10 Minuten vorher: „Du hast jetzt noch Zeit für eine Folge Paw Patrol und dann gehen wir in den Flur und ziehen uns an“ oder „Noch drei Runden mit den Matchboxautos durchs Zimmer düsen, dann gehen wir frühstücken.“

Morgenroutine für Kinder mit Checkliste visualisieren

Erst Frühstücken, dann Zähneputzen – oder wie war das nochmal? Mit Bildkarten kannst du Kindern die wichtigsten Schritte eurer Morgenroutine visualisieren. Suche dir im Internet passende Bilder aus: zum Beispiel ein Marmeladenbrot für Frühstück und eine Zahnbürste fürs Zähneputzen. Drucke die Bilder auf Karton aus. Wenn du sie mit Klettpunkten oder kleinen Magneten ausstattest, kannst du sie einfach auf einer Filz- oder Magnettafel aufreihen. Dein Kind sieht genau, was alles am Morgen ansteht und kann die Bildkarten abnehmen, sobald eine Aufgabe erledigt ist. Solche Tagesplaner gibt es übrigens auch fix und fertig zu kaufen, beispielsweise über Etsy.com

Mach Schluss mit Perfektionismus

Ok, der Socken von Kind X hat ein Loch, und die Haare von Kind Y sitzen heute etwas … wild. Du selbst hast noch gar nicht in den Spiegel geschaut. Ach ja, und in der Küche machen wir jetzt das Licht aus, dann sieht man das Elend nicht mehr.

Natürlich ist es schön, wenn wir Kinder, Job und Haushalt gewuppt kriegen und dabei am besten noch fantastisch aussehen. Noch schöner ist aber eine ordentliche Portion Großzügigkeit mit sich (und anderen). Perfekt? Was ist schon perfekt?

Quellen:

Fink, Michael (2017). Im Hier und Jetzt. Kleinstkinder in Kita und Tagespflege, (5), S. 32

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Über den Autor

Tanja Silber

Hi! Ich bin Tanja. Seit 2018 bin ich Mama einer kleinen Tochter, die für jede Menge Randale und Hurra in unserer Familie sorgt. Gesunde Kinderernährung, neue Spielideen und einfach nur Überleben im Familienwahnsinn machen gerade meinen Alltag aus. Deinen auch? Dann bist du bei mir genau richtig.

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