Sie sind praktisch für unterwegs, schnell und sauber aufgegessen und scheinen durch den angepriesenen hohen Fruchtgehalt gesund: Quetschies – also Fruchtmus im Plastikbeutel – für Babys aus der Drogerie oder dem Supermarkt. Bio steht drauf und ist vermutlich auch drin, neben vielen Konservierungsstoffen und mehr Zucker als nötig. Also lieber komplett auf die Fruchtbeutel verzichten? Das musst du nicht – du kannst gesunde und leckere Quetschies für dein Baby ganz einfach selber machen. Wie das geht und warum das eine bessere und günstigere Alternative zu dem Tüten-Fruchtpüree aus dem Drogeriemarkt ist, erklären wir dir hier.

Quetschies – Fruchtpüree aus Plastikbeuteln für Babys

Bestimmt ist dir der Begriff Quetschies längst geläufig. Falls nicht, hier eine kurze Aufklärung: Bei Quetschies oder Quetschbeuteln handelt es sich um püriertes Obst- und Gemüsemus in einem Plastikbeutel mit wiederverschließbarem Plastikdeckel, der ein praktischer Snack für Babys unterwegs ist. Zusätzlich zum Obst sind in einigen Quetschies Hafer, Reis, Dinkel, Vollkorn und weitere Getreidearten enthalten und werden hier und da als „Porridge-to-go“  oder „Frühstück für unterwegs“ angepriesen. Mittlerweile finden wir Quetschies sogar im Kühlregal mit Joghurt und Pudding. Eine Mahlzeit ist diese Art von Quetschies für Babys längst nicht mehr, sondern eine zuckerreiche Süßigkeit.

5 Gründe, warum du Quetschies besser selber machen solltest

Eine Süßigkeit für Babys als Snack zum Nuckeln? Darüber rümpft vermutlich jeder Kinderzahnarzt die Nase. Und auch Kinderärzte warnen vor dem übermäßigen Verzehr der Quetschbeutel. Denn:

1. Quetschies aus der Drogerie enthalten viel zu viel Zucker

Dass die Beutelchen mit Pudding und Joghurt kein gesunder Snack sein können, liegt wohl auf der Hand. Doch auch die vermeintlich gesunden Bio-Frucht-Quetschies enthalten mehr Zucker, als vielleicht gedacht. Zwar handelt es sich hier um den natürlichen Fruchtzucker, der nun mal in Obst steckt. In Quetschies ist jedoch oftmals Fruchtkonzentrat enthalten und somit auch der Fruchtzucker konzentriert, also erhöht. Wie der NDR schreibt, kann so in manchen Quetschbeuteln mehr Zucker enthalten sein als in einer Cola.

2. Nuckeln an Quetschies begünstigt Karies

Das Konzept von Quetschies ist ebenso genial wie verheerend, wenn es um die Zahnpflege geht. Genial deshalb, weil Kleinkinder selbstständig aus dem Beutelchen essen bzw. trinken können, indem sie das Fruchtpüree einfach aus dem Beutel saugen. Bei einem längeren Supermarktaufenthalt oder einem Besuch in einem Möbelhaus sind die Fruchtbeutel so manchmal Retter in der Not für uns Eltern, wenn sich der kleine Hunger durch Quengeln bemerkbar macht. Doch genau wie das langfristige Nuckeln an der Milchflasche kann das Dauersaugen an Quetschies Karies begünstigen. Dazu kommt, dass viele Hersteller ihren Quetschies Zitronensaftkonzentrat beimengen, um das Produkt länger haltbar zu machen. Der hohe Säuregehalt beeinflusst den pH-Wert des Speichels, was den Zahnschmelz angreifbar macht. So haben Karies und Co. leichteres Spiel. Zähneputzen also nicht vergessen!

3. Manche Zusätze in Quetschies sind unnötig für Babys

Einige Hersteller von Fruchtbeuteln für Kinder reichern ihr Produkt mit Vitamin C an und bewerben es dementsprechend. Für die Kleinen ist das eigentlich unnötig, da die wenigsten Babys einen Mangel an Vitamin C haben. Zumindest dann nicht, wenn sie ausreichend frisches Obst und Gemüse zu sich nehmen.

4. Quetschies sind teuer

Das konzentrierte Fruchtpüree aus dem Einweg-Plastikbeutel kostet bis zu dreimal so viel wie Fruchtmus aus dem Gläschen oder frisches Obst.

5. Quetschies produzieren viel Müll

Jeder Quetschie hinterlässt nach dem Verzehr Plastikdeckel und Plastikbeutel. Viel Müll also, der sich vermeiden lässt. Von manch kleinen Quetschie-Deckelchen geht zudem sogar eine echte Gefahr aus: Sie können leicht von Babys verschluckt werden.

Die Lösung: Quetschies für dein Baby einfach selber machen

Baby isst selbstgemachten Quetschie.
Selbstgemacht schmeckt’s doch am besten! © Maria – stock.adobe.com

Viele Gründe gegen Quetschies kannst du entspannt sehen, wenn du sie ganz einfach selber für deine Kinder machst. Dazu findest du online und in Drogeriemärkten wiederverwendbare, auswaschbare Quetschbeutel, die sich mit frisch püriertem Obst und Gemüse zu Hause befüllen lassen. Dadurch fallen Konservierungsstoffe, Konzentrate und Zusatzstoffe weg und du hast weiterhin einen praktischen Snack für unterwegs, der wirklich gesund ist. Achte allerdings darauf, dass dein Kind ihn möglichst bald verzehrt und lagere ihn im Kühlschrank. Brauchst du nicht das ganze Fruchtpüree, kannst du es auch einfrieren und später verwenden.

ABER: Auch wenn selbstgemachte Quetschies gesünder sind und viel mehr Vitamine enthalten als die Beutel aus dem Supermarkt, sollte das Fruchtmus-to-go ein gelegentlicher Snack bleiben. Denn das Kariesrisiko durch das Nuckeln besteht auch bei selbstgemachten Quetschies.

Wie lange sind selbstgemachte Quetschies haltbar?

Willst du den Inhalt der Quetschies für deinen Schatz selber machen, sollte dein Kind das Obstpüree innerhalb eines Tages essen. Du kannst allerdings auch das Fruchtmus direkt in dem wiederverwendbaren Quetschbeutel in den Gefrierschrank stecken, wenn du es erst einmal nicht brauchst und lagern möchtest. Bei – 18 °C ist der Quetschie ca. drei Monate haltbar.

Quetschies selber machen: So geht‘s

Du kannst in die wiederverwendbaren Quetschbeutel jedes Obst füllen, das du möchtest und es mit Getreide wie Haferflocken oder Dinkel anreichern, um das Mus noch nahrhafter und sättigender zu machen. Außerdem solltest du etwas Gemüse untermischen – das verweigern die Kids ja gerne mal und durch das Obst schmecken sie es nicht heraus. Beeren sind eine gute Wahl für selbstgemachtes Fruchtmus, da sie viele Vitamine enthalten, den meisten Kindern schmecken und verhältnismäßig zuckerarm sind.

Und so machst du die Quetschies selber:

  1. Wasche alle Zutaten gründlich.
  2. Entferne Kerngehäuse oder Grünzeug von Obst und Gemüse und schnippel es klein.
  3. Jetzt kommen alle Zutaten in den Smoothie-Maker, Mixer oder Thermomix oder du pürierst alles mit einem Pürierstab in einem hohen, schmalen Gefäß. Je nach gewünschter Konsistenz kannst du das Fruchtmus mit etwas Wasser verdünnen oder mit Getreideflocken oder Joghurt andicken.
  4. Fülle schließlich das Püree in einen wiederverwendbaren Quetschbeutel und verschließe ihn vollständig. Fertig!

3 leckere Rezepte für selbstgemachte, gesunde Quetschies

Frischer Quetschie mit Apfel, Himbeeren, Karotte

  • 1 Apfel
  • 1 Handvoll Himbeeren
  • 1 kleine Karotte

etwas Wasser, wenn zu dickflüssig

Sättigender Quetschie mit Banane, Erdbeeren und Haferflocken

  • 1 Banane
  • 5 Erdbeeren
  • 3 EL Haferflocken

etwas Wasser, wenn zu dickflüssig

Joghurt-Quetschie mit Banane und Blaubeeren selber machen

  • Eine halbe Banane
  • 100 g Blaubeeren
  • 5 EL Naturjoghurt
  • 50 ml Milch (Kuhmilch, Pflanzendrink oder Kokosmilch)

Hast du Quetschies für deine Kinder schon selber gemacht? Welches Rezept ist der Hit bei deinen Kleinen? Schreib es uns gerne als Kommentar!

Quellen

NDR.de: Quetschies: Wie gesund ist Fruchtpüree?
verbraucherzentrale.de: Quetschies – der ideale Snack to go?

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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