Babys können noch nichts mit festem Obst oder Gemüse anfangen. Im Gegenteil: Für den zahnlosen Säuglingsmund und die Beginner-Schluckkünste können Weintrauben, Apfelstücke, rohe Karotte und Co. bei Verschlucken schnell zur Gefahr werden. Dank Fruchtsauger müssen jedoch selbst die Kleinsten nicht auf den Geschmack vieler Obst- und Gemüsesorten verzichten. Doch ist ein Fruchtsauger fürs Baby sinnvoll? Ab wann kann man das Baby auf diese Weise an Früchte heranführen? Hier erfährst du alles über den Fruchtnuckel.
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Fruchtsauger: Was ist das?
Fruchtsauger sehen ein bisschen wie überdimensionale Schnuller aus. Sie haben einen großen Griff aus Kunststoff – perfekt für kleine Kinderhände – an dessen Ende sich ein Sauger aus Silikon- oder Netzstoff befindet. In den Nuckel kannst du Gemüse und Obst in kleinen Stücken füllen und deinen Schatz nach Herzenslust darauf herumbeißen und saugen lassen. Mit einem Deckel lassen sich die Fruchtsauger praktisch für unterwegs verschließen.
Anwendung: So gibst du dem Baby den Fruchtsauger
Bevor du den Fruchtsauger verwendest, sterilisierst du alle Teile für 5 Minuten in einem Topf mit kochendem Wasser oder in einem Dampfsterilisator. Wenn der Fruchtnuckel sauber und kühl ist, kannst du mit dem Befüllen starten. Dazu schneidest du Obst oder Gemüse deiner Wahl in kleine Stücke und füllst sie in das Netz- oder Silikonteil des Saugers. Stecke dann den Sauger auf die Halterung und stelle sicher, dass sie gut befestigt ist. Jetzt kannst du deinem Schatz den Fruchtsauger geben.
Ab wann kann man dem Baby einen Fruchtsauger geben?
Die meisten Hersteller empfehlen einen Fruchtsauger für Babys ab 6 Monaten – manche allerdings sogar schon ab 3 oder 4 Monaten. Vor Beginn der Beikostreifezeichen, die sich für gewöhnlich nicht vor 6 Monaten bei deinem Baby einstellen, solltest du allerdings auch auf den Fruchtschnuller verzichten. Bis dahin sollte die alleinige Nahrung für dein Baby Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung aus der Flasche sein.
Welches Gemüse und Obst darf in den Fruchtsauger?
Alles, was für das Baby mit Beginn der Beikost bekömmlich ist. Das wären also z.B.
- Banane
- Birne
- Erdbeere
- Melone
- Blaubeeren
- weicher Brokkoli
- gedünstete Zucchini
- Avocado
Grundsätzlich eignet sich jedes Obst und Gemüse für den Fruchtsauger. Am besten kann dein Baby aber an weichem Obst und Gemüse saugen. Ein hartes Stück kühle Karotte im Fruchtsauger kann allerdings eine kleine Zahnungshilfe sein, wenn deinen kleinen Schatz neue Beißerchen quälen.
Muttermilch-Eis als Zahnungshilfe im Fruchtsauger
Als Zahnungshilfe eignen sich übrigens auch eingefrorene Muttermilch-Eiswürfel im Fruchtsauger ideal. Pumpe dafür etwas Muttermilch ab und fülle sie am besten in kleine, runde Eiswürfelförmchen. Dann steckst du einen Eiswürfel in deinen Fruchtnuckel. So kann dein Baby nicht nur sein wundes Zahnfleisch kühlen, sondern hat direkt einen gesunden Snack.
Achtung: Verwende für diesen Hack nur Fruchtsauger mit einem Saugteil aus Silikon. Dadurch ist der Eiswürfel nicht so kalt wie bei einem Fruchtsauger mit Netzteil. Hier drohen Gefrierungen der zarten Babyhaut.
Nicht machen: Säuglingsanfangsnahrung einfrieren. Milchpulver ist dafür nicht geeignet!
Sinnvoll oder nicht? Vor- und Nachteile von Fruchtsaugern
Wenn man in Foren zum Thema Fruchtsauger stöbert, scheinen sich zwei Lager aufzutun: Diejenigen, die Fruchtsauger lieben und die anderen, die sie für völligen Quatsch halten. Wie sinnvoll sind also die Dinger? Wir haben ihre Vor- und Nachteile aufgelistet:
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Baby lernt ohne Gefahr jegliches Obst und Gemüse kennen | Baby braucht lange zum „Essen“ des Fruchtstücks → das begünstigt Karies |
| Kein Pürieren oder Zerdrücken notwendig – spart Zeit | Das Kind lernt die eigentliche Konsistenz des Obst- oder Gemüsestückes nicht richtig kennen |
| Praktischer und gesunder Snack für unterwegs | Zu früh eingesetzt, könnte das Saugen am Fruchtsauger zu Problemen beim Stillen oder Füttern mit der Flasche führen |
| Kann als Beißring dienen und bei Zahnschmerzen helfen | Nuckelt das Baby nur am Fruchtsauger, kann das der Mundmuskulatur schaden |
| Sehr essinteressierte junge Babys können damit gut am Abendessen teilnehmen | Fruchtsauger mit Netz lassen sich nur schwer gründlich reinigen |
Zahnärzte und –ärztinnen raten aufgrund des erhöhten Kariesrisikos klar von Fruchtsaugern ab. Denn genau wie beim Dauernuckeln an Milchfläschchen werden die Zähne dadurch lange von Fruchtzucker und Säure umspült, was Karies auf den Milchzähnen begünstigen kann.
Auch Logopäden sehen wenig Sinn in Fruchtsaugern, da sie befürchten, dass an den Saugern mehr genuckelt als herumgekaut wird. Und Kauen ist wichtig für die Mundmuskulatur und schließlich das Sprechenlernen.
Fazit: Sind Fruchtsauger fürs Baby sinnvoll?
So wie viele andere Babyprodukte sind Fruchtsauger vermutlich kein Must-Have fürs Baby. Aber sie können dein Gewissen beruhigen, wenn du dir große Sorgen bei den ersten Kauversuchen deines Schatzes machst. Denn auch wenn Verschlucken und Würgen zum Kennenlernen fester Nahrung dazugehört, ist die Angst vor einem Erstickungsnotfall gerade bei neuen Eltern groß. Ab und an dem Baby den Fruchtsauger mit einem Stück Obst oder Gemüse zu geben kann dann durchaus sinnvoll sein.
Wie sieht es bei dir aus? Bist du Team „Ich liebe Fruchtsauger“ oder Team „Weg mit dem Teil!“? Und was findest du daran besonders gut oder eben nicht? Wir freuen uns auf deine Meinung!
Quellen
BeipackWissen.de: Eis aus Muttermilch hilft Babys beim Zahnen
Physio.de: Fruchtsauger
Meinungen aus Fruchtsauger-Foren von Babycenter & Urbia
