Milch im Kühlschrank vergessen oder zu viel Gemüse gekauft? Bestimmt hast du auch schon Reste in der Tonne entsorgt. Doch oft kannst du altes Brot, Schrumpel-Gemüse oder Reis vom Vortag noch in etwas Leckeres verwandeln. Diese 5 Rezepte mit schlauer Resteverwertung und unsere Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Küche helfen dir dabei.

3 Gründe, warum sich schlaue Resteverwertung lohnt

  • Du produzierst weniger Müll und lebst nachhaltiger
  • Du sparst jede Menge Geld (z. B. Für schöne gemeinsame Aktionen)
  • Du lernst, wie man Zutaten kreativ und neu verarbeiten kann.

Rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Deutschland weggeworfen – davon über die Hälfte in Privathaushalten. Und kennt das nicht jeder? Joghurt im Kühlschrank vergessen, zu viel Obst gekauft oder mit mehr Essern gerechnet. Ratzfatz haben sich Lebensmittel angehäuft. Doch meistens sind Brot, Bananen oder Nudeln vom Vortag eigentlich viel zu gut für die Tonne!

Zero waste Küche: Vermeide Reste – oder mach was draus!

Klar, noch besser als Reste zu verkochen ist Reste zu vermeiden. Denn meistens sind es schon kleine Änderungen im Alltag, die den Lebensmittel-Müll sichtbar verkleinern.

Plane deinen Einkauf

Du rennst gestresst durch den Supermarkt, mit Kindern im Schlepptau, die KEINE Lust auf Einkaufen haben. Und eigentlich weißt du gar nicht, was ihr braucht. Kennst du? Ich auch. Am Ende ist der Einkaufswagen voll, aber vieles impulsiv und „auf Verdacht“ gekauft. So geht’s besser:

  • Mach dir einen Wochenplan mit Mahlzeiten von Montag bis Sonntag (oder kürzer). So weißt du genau, was ihr an Lebensmitteln verbrauchen werdet.
  • Check deine Vorratskammer, Kühlschrank und Gefriertruhe. Oft findest du in Schränken und Schubladen noch Zutaten, die du völlig vergessen hast.
  • Schreib dir in aller Ruhe einen Einkaufszettel. Egal ob echte Handarbeit mit Stift und Papier oder als App, die auch andere Familienmitglieder nutzen können.

Nachhaltigkeit hört nicht in der Küche auf. Auch bei Spielzeug, Kleidung und Co. kannst du Ressourcen schonen – zum Beispiel, indem du auf nachhaltige Produkte oder Second-Hand-Ware achtest. Auf unserem Familienmarktplatz kannst du schnell und easy deine Sachen an andere Familien verkaufen oder „neue“ Schätze entdecken.

Lagere Lebensmittel richtig

Wenn du Lebensmittel richtig lagerst, hast du länger was davon. Aber wie geht das eigentlich? Alles in den Kühlschrank oder luftdicht verpackt? Was für manche Zutaten eine gute Idee ist, funktioniert bei anderen Zutaten leider nicht. Ein paar Tipps zur richtigen Lagerung:

  • Obst und Gemüse: Heimisches Obst wie Äpfel oder Kirschen hält sich am besten im Kühlschrank. Exotische Früchte wie Bananen oder Zitrusfrüchte lagerst du besser bei Zimmertemperatur. Beim Gemüse sind die meisten Sorten – abgesehen von Aubergine, Tomate, Kürbis und Kartoffeln – ebenfalls kühlschranktauglich. Aber nicht nur der falsche Ort, auch die „Nachbarn“ können Obst und Gemüse schneller faul werden lassen. Einige Obst- und Gemüsesorten setzen das Reifegas Ethylen frei, zum Beispiel Tomaten, Äpfel, Aprikosen und Pflaumen. Ethylen lässt Obst und Gemüse in unmittelbarer Nähe schneller verderben. Da hilft nur klare Obst- bzw. Gemüsetrennung.
  • Milchprodukte: Gut verschlossen, dicht verpackt und im mittleren Bereich des Kühlschranks gelagert – so halten Käse, Butter, Joghurt und Milch am längsten. Verschiedene Käsesorten solltest du separat verpacken und am besten am Stück kaufen. Denn einzelne Käsescheiben trocknen schnell aus und verlieren dann an Aroma.
  • Brot: Ähnlich wie beim Käse, bleibt Brot am Stück länger frisch und aromatisch. In einem Brotkasten oder Tontopf fühlt sich der Brotlaib am wohlsten. Hier kann die Luft zirkulieren und es bildet sich nicht so schnell Schimmel, gleichzeitig wird er vorm Austrocknen geschützt. Bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit packst du Toast und anderes Weißbrot besser in den Kühlschrank. Im Notfall geht fast immer einfrieren und später nochmal aufbacken.
  • Fleisch und Wurst: Fleisch und Wurstwaren gehören direkt nach dem Einkauf in den Kühlschrank und sollten dann bald verbraucht werden. Hackfleisch ist übrigens am empfindlichsten und kommt am besten noch am selben Tag (oder eben einen Tag später) in die Pfanne. Frisches Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch hält sich etwa 1-2 Tage im Kühlschrank. Aufgeschnittene Wurst ca. 3 Tage, Wurst am Stück dagegen rund 1 Woche. Bei Fleisch setzt du also am besten auf schnellen Verbrauch oder deine Tiefkühltruhe.

5 Rezepte mit köstlicher Resteverwertung

Pasta-Muffins mit Gemüse

Nudel-Reste im Kühlschrank? Bloggerin Katja hat das perfekte Resteessen für dich parat: Herzhafte Pasta-Muffins mit Gemüse. Die goldigen Küchlein kommen in der Räuberküchen-Variante mit Erbsen und Möhrchen aus dem Ofen. Aber du kannst natürlich auch anderes Lieblingsgemüse verwenden. Eins ist klar: Beim Stichwort „Muffin“ sind kleine Gourmets auf jeden Fall dabei. Hier geht’s zum Resteessen.

Pasta-Muffins mit Gemüse
Pasta-Muffins mit Gemüse © Räuberküche.de

3 schnelle Fragen an Katja von Räuberküche.de

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© Räuberküche.de

1. Welches Reste-Essen kommt in deiner Familie besonders gut an?
Es gibt kein bestimmtes Essen. Was ich aber sagen kann „Nudeln gehen immer“ und das in jeglicher Form. Mein Sohn isst die Nudeln am liebsten kalt und ohne Soße und besonders gerne als Snack für zwischendurch. Da dies nicht besonders nahrhaft ist, versuche ich aber viele Variationen einzubringen. Daher mache ich die Pasta-Muffins immer wieder gerne.

2. Warum ist dir sinnvolle Resteverwertung wichtig?
Das ist schwierig, in kurze Worte zu verpacken, aber ich versuche es. 🙂
Ich finde, das Thema Resteverwertung ist ein wichtiges Thema. Im Supermarkt ist das Angebot einfach riesig und wir werden dazu verführt, Unmengen zu kaufen. Oft gibt es die Menge der Lebensmittel auch nicht in den entsprechenden Größen zu kaufen, so dass ein Teil der Lebensmittel oft liegen bleibt und dann im Kühl-, Gefrier- oder Vorratsschrank versauert. Ich möchte zeigen, wie man den Überblick über seine Vorräte behält und wie man dann noch zeitnah was Leckeres daraus zaubern kann (bevor sie dann schlecht werden). Man soll achtsam mit den Lebensmitteln umgehen und das sollen auch schon die Kleinsten lernen.

3. Welche Zutat findest du besonders knifflig zu verwerten?
Zutaten, die bei uns zu Hause nicht gerne gegessen werden, wie z. B. gekochte Tomaten. Diese mögen meine beiden Jungs gar nicht und das führt immer wieder zu langen Gesichtern. Ich esse sie unheimlich gerne und versuche es immer wieder in meine Gerichte einzubauen. 😉 Notfalls esse ich die Tomaten dann von ihnen.

Reis vom Vortag? Mach knusprige Reis-Bratlinge draus

Du öffnest deinen Kühlschrank und findest gekochten Reis vom Vortag? Schnapp dir deine Reis-Reste und mach daraus diese knusprigen Reis-Bratlinge. Dabei kannst du gleich noch das Gemüsefach plündern und zum Beispiel Frühlingszwiebeln und Paprika aufbrauchen. Wetten, dass sich selbst hartnäckige Gemüse-Muffel mit den goldbraunen, würzigen Reis-Gemüse-Puffer anfreunden? Hier geht’s zum Resteessen.

Resteverwertung mit Reis: Schnelle Reis-Bratlinge mit Joghurt-Dip
Reis-Bratlinge © baddeldaddel

Das große Reste-Backen: Reife Bananen werden zu veganem Bananenbrot

Was ist luftig, lecker, süß und passt in jede Brotdose? Unser Banana Bread ganz ohne tierische Zutaten. Bestimmt hast du auch schon mal Bananen im Obstkorb gefunden, die schon ziemlich braun und weich wirken. Zum Schälen und direkt Essen nicht mehr ideal, aber für das vegane Bananenbrot genau richtig. Denn je süßer die Frucht, desto leckerer der Frühstückskuchen, den du im Nullkommanix aus der Kastenform schüttelst. Hier geht’s zum Resteessen.

Veganes Bananenbrot auf einem Holzbrett serviert
Veganes Bananenbrot © baddeldaddel

Schnelle Resteverwertung: Spaghetti vom Vortag und „Schrumpel“-Paprika

Bei uns gibt es mindestens einmal pro Woche Spaghetti und vorzugsweise in rauen Mengen. Am Ende bleiben Nudeln über, aber die Soße ist restlos aufgefuttert. Mit etwas Glück finde ich aber noch ein paar rote Paprika. Die dürfen ruhig schon schrumpeln, denn sie backen mit Zwiebeln und Knoblauch im heißen Ofen und werden anschließend mit etwas Sahne püriert. Eine super Alternative zur klassischen Tomatensoße! Hier geht’s zum Restessen.

Pasta vom Vortag werden zu Spaghetti mit Paprikasoße
Spaghetti mit Paprikasoße © baddeldaddel

Aus altem Brot wird süßer French Toast

Ein echter Klassiker der Resteküche und genau das Richtige für den süßen Hunger am Morgen: Armer Ritter! Brot, das für die morgendliche Stulle etwas zu hart ist, verwandelt sich mit Milch, Ei und Ahornsirup in das perfekte Frühstück. Dazu passen kühler Skyr oder Joghurt und ein paar frische Heidelbeeren. Und ein bisschen Zimt? Das stimmt. Hier geht’s zum Resteessen.

Schlaue Resteverwertung: French Toast aka Armer Ritter
French Toast oder Armer Ritter © baddeldaddel

Ich hab in meiner Familie einen „Reste-Tag“ eingeführt. Da schauen wir, was sich ganz hinten im Küchenschrank versteckt und was sich daraus machen lässt. Gibt’s bei dir auch regelmäßig Tage, an denen sich alles um Resteverwertung dreht ? Was essen deine Kids am liebsten und was bleibt regelmäßig liegen?

Quellen:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: In Deutschland entstehen jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle [Pressemeldung 01.07.2022]

Zu gut für die Tonne!

Über den Autor

Tanja Silber

Hi! Ich bin Tanja. Seit 2018 bin ich Mama einer kleinen Tochter, die für jede Menge Randale und Hurra in unserer Familie sorgt. Gesunde Kinderernährung, neue Spielideen und einfach nur Überleben im Familienwahnsinn machen gerade meinen Alltag aus. Deinen auch? Dann bist du bei mir genau richtig.

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