Dein Baby ist 12 Monate alt. Kaum zu glauben, wie schnell das erste Babyjahr verflogen ist. Dein Schatz wird bald seine ersten freien Schritte machen, lernt jeden Tag neue Worte kennen und feiert demnächst seinen ersten Geburtstag! Erfahre mehr über Babys Entwicklung in diesem Monat.

Dein Baby mit 12 Monaten – Meilensteine

  • Dein Baby lernt bald zu laufen
  • Es spricht bald seine ersten Worte
  • Es zeigt verstärkt Interesse an anderen Kindern
  • Dein Baby feiert seinen 1. Geburtstag

Was sonst noch ansteht

Bis zum Ende des Monats solltest du die nächste U-Untersuchung die U6 – bei eurem Kinderarzt, eurer Kinderärztin vornehmen lassen.

So schwer und groß ist dein 12 Monate altes Baby

Dein 12 Monate altes Baby legt pro Woche zwischen 40 und 110 Gramm an Gewicht zu. Es isst am Familientisch mit und hat eventuell schon Vorlieben entwickelt. Bei der Zubereitung der Speisen solltest du wenig Salz verwenden. Milde Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Minze werden von den Kleinen meist gut vertragen. Nach und nach kannst du ab jetzt aber auch Thymian, Rosmarin, Lorbeer oder Muskatnuss ausprobieren. Nicht vergessen: Die Geschmacksknospen deines Babys nehmen Aromen sehr intensiv wahr. Würze das Essen also eher sparsam.

Größen- und Gewichtstabelle für Babys im 12. Monat

Größe:74 bis 75,5 cm
Gewicht:rund 8.900 bis 9.600 Gramm
Kleidergröße:80 bis 86
Sockengröße:19 bis 21
Mützengröße:50 bis 52

Die Tabelle zeigt dir Durchschnittswerte nach WHO-Statistiken. Das Gewicht oder/und die Größe deines Babys kann davon abweichen, ohne dass du dir Sorgen machen musst. Wenn du dennoch Fragen oder Bedenken hast, sprichst du am besten mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin.

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Der Schlaf bei deinem 12 Monate alten Baby

Ein Baby im Babyschlafsack
Viele Eindrücke lassen dein Baby eventuell jetzt schlechter schlafen. © Silke Wedler – stock.adobe.com

Im 12. Monat schlafen Babys durchschnittlich 11 bis 14 Stunden, wobei sich 1 bis 2 Stunden davon auf den Tag legen. Wenn dein Baby nachts wach wird, schafft es vielleicht, ganz von selbst wieder einzuschlafen. Wenn nicht, ist das aber völlig normal. Viele Kinder schlafen gegen Ende des 1. Lebensjahres plötzlich wieder schlechter. Das hängt mit den vielen Eindrücken zusammen, die die Kleinen täglich aufsaugen und nachts verarbeiten müssen. Besonders an aufregenden Tagen mit anderen Kindern oder neuen Erlebnissen wirst du bemerken, dass dein Kind nachts unruhig ist.

Übergangsobjekte – Wenn nichts mehr ohne Lieblingsteddy geht

Der Begriff „Übergangsobjekt“ stammt von dem amerikanischen Kinderarzt Donald Winnicott und klingt ganz schön sperrig. Gemeint ist ein Kuscheltier, eine Decke oder irgendein anderer Gegenstand, der für dein Kind plötzlich unverzichtbar scheint. Das geliebte Ding wird überallhin mitgeschleppt und tröstet bei kleinen und großen Katastrophen. Auch nachts ist es ein wichtiger Trostspender, der deinem Schatz hilft, ohne deine Hilfe weiterzuschlafen. Kleiner Tipp: Falls möglich, gibt es das Lieblingsding deines Kindes gleich mehrfach im Haushalt. Wenn Teddy, Püppi und Co. verloren gehen (oder gewaschen werden müssen), hast du ein Exemplar als Reserve parat.

Sprachentwicklung: Babys erste Worte

Nun dauert es nicht mehr lange und dein Kind spricht seine ersten Worte. Wahrscheinlich brabbelt es ausgiebig vor sich hin, ohne dass man etwas versteht. Dabei ahmt dein Baby Rhythmus, Töne und Laute seiner Umgebung und Bezugspersonen nach. Besonders Tierlaute sind bei Babys in diesem Alter sehr beliebt. Kein Wunder also, dass bei den Kleinen die „Kuh“ anfangs noch die „Muh“ und der „Hund“ der „Wauwau“ sind.

Die meisten Kinder beginnen zwischen 12 und 18 Monaten zu sprechen. Frühstarter sind schon mit 8 bis 12 Monaten bereit. Andere Kinder lassen sich bis zum 30. Monat mit dem Sprechen Zeit. Mehr zum Thema Sprechen lernen kannst du auch in diesem Artikel nachlesen.

Wenn das Baby mit mehreren Sprachen aufwächst

Ein Kind, das mit zwei oder mehreren Sprachen aufwächst, braucht dafür etwas mehr Zeit als Kinder, die einsprachig aufwachsen. Doch kann die frühe Mehrsprachigkeit fürs spätere Leben riesige Vorteile bringen. Multilingual erzogenen Kindern fällt es oft leichter, weitere Fremdsprachen zu lernen und ihre kommunikativen Fähigkeiten scheinen ausgeprägter. Eine Grundvoraussetzung dafür ist: Sie erleben und erlernen Sprachen fehlerfrei und bekommen diese authentisch vermittelt. Also zum Beispiel, wenn Eltern unterschiedliche Muttersprachen sprechen und diese gleichwertig in die Erziehung mit einbringen.

Laufen lernen: Ein großer Meilenstein

Ein Kind zieht sich an einem Tisch hoch.
Die meisten Kinder machen zwischen 12 und 14 Monaten ihre ersten Schritte. © very_ulissa – stock.adobe.com

Die Spannweite, wann ein Kind laufen lernt, ist besonders groß. Manche Kinder machen bereits mit 8 bis 10 Monaten ihre ersten Schritte. Andere sind erst mit rund 18 Monaten bereit dafür. Die meisten Kinder lernen zwischen 12 und 14 Monaten zu laufen. Dieser riesige Meilenstein nimmt in Babys Entwicklung jede Menge Raum ein und es kann sein, dass es erst mal nichts anderes machen möchte als zu laufen.

In wenigen Wochen oder Monaten macht dein Schatz enorme Fortschritte. Er geht nicht mehr so breitbeinig wie zu Beginn. Richtungswechsel, über Hindernisse steigen, mal schnell und mal langsam gehen, – dein Baby wird beim Laufen immer sicherer und wagemutiger. Wie du es beim Laufen lernen unterstützen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Laufen lernen an der Hand: Ist das schädlich?

Laufen lernen an der Hand wird von einigen Experten kritisch betrachtet: Das Gleichgewicht wird abgefangen, sodass dein Baby sich weniger selbst ausbalancieren muss. Auch die Körper- und Fußhaltung kann sich durch stützende Hände leicht verändern. „Schädlich“ scheint hier weit gegriffen. Als sicher gilt, dass Laufen lernen an der Hand das freie Gehen nicht beschleunigt.

Wenn dein Baby immer wieder deine Hände für seine Lauf-Übungen sucht, reichst du ihm die Hände am besten auf Babys Hüfthöhe. Das ist für Eltern ungemütlich, schont aber die Gelenke deines Lieblings und bringt ihn in eine günstige Laufhaltung.

Babys im 12. Monat spielerisch fördern – 3 Ideen

Steck- oder Fädelspiele

Steck- und Fädelspiele sind bei vielen Babys in diesem Alter beliebt. Du kannst aus Toilettenpapierrollen und einer breiten Kordel schnell und easy ein DIY-Fädelspiel basteln. Dafür schneidest du zunächst die Toilettenpapierrollen in ca. drei fingerbreite Ringe. Wenn du magst, kannst du sie anschließend noch bunt anmalen und trocknen lassen. Dann befestigst du das eine Ende der Kordel an einem Toilettenpapier-Ring und legst die restlichen Ringe zum Auffädeln bereit. Zeige deinem Kind, wie es Ring für Ringe an der Kordel auffädeln kann.

Karton anmalen

Das nächste Mal, wenn du einen großen Karton hast, schmeiß ihn nicht weg! Der lässt sich noch wunderbar von außen und innen bemalen. Für kleine Hände eignen sich am besten große Wachsmalstifte oder ungiftige Fingerfarbe. Setz dein Baby einfach in den Karton und zeige ihm, was es mit Farbe alles bewirken kann.

Schütten und gießen

Noch eine Idee, die die motorischen Fähigkeiten deines Kindes spielerisch fördert: Du brauchst eine Kiste voll Sand, Trockenlinsen oder Reis, einen Behälter und eine kleine Tasse oder Kanne. Zeige deinem Baby, wie es Linsen mithilfe der Tasse in den Behälter schütten kann. Bleibe während dieses Spiels auf jeden Fall dabei, um zu verhindern, dass dein Baby den Kisteninhalt in den Mund nimmt.

Der erste Geburtstag: Wie wollen wir feiern?

Bald steht der 1. Geburtstag deines Kindes und du fragst dich: Wie sollen wir diesen Tag feiern? In großer Runde mit Verwandten, Freunden und weiteren Kindern? Oder ganz gemütlich im kleinen Rahmen? Folgende Fragen können dir helfen, einen wunderschönen ersten Geburtstag zu planen.

  • Wie trubelig mag es dein Kind? Manche Babys lieben die Aufregung um sich herum. Andere sind schnell überreizt und empfinden (große) Feiern eher als Stress und werden quengelig.
  • Wie viel Aufwand möchtest du betreiben? Mottopartys, Kuchenbuffets und kunstvolle Deko sind auf Pinterest toll anzusehen, machen aber jede Menge Arbeit. Und offen gesagt: Dein Baby braucht das nicht. Ein paar Ballons, ein Kuchen (den vielleicht die Oma backen könnte?) und entspannte Lieblingsmenschen reichen völlig aus.
  • Wen willst du WIRKLICH einladen? Idealerweise ist es ganz einfach und die Gästeliste schnell geklärt. Vielleicht erwarten aber einige Freunde oder Verwandte eine Einladung, die du nicht aussprechen willst oder kannst. Höre auf dein Bauchgefühl und lade nur ein, wen du bei der Feier dabei haben möchtest. Oder strecke die Feier über den Tag, sodass sich die Gäste auf vormittags und nachmittags verteilen.

Dein Baby wird den Moment sicherlich genießen, aber später keine Erinnerungen an seinen ersten Geburtstag haben. Dennoch ist dieser besondere Tag eine tolle Gelegenheit, erste Geburtstagsrituale einzuführen und viele Fotos zu knipsen. Happy Birthday, kleiner Schatz!

Endlich Kleinkind! Bald läuft dein Kind wie ein Wirbelwind durch die Gegend und wird stärker seinen Willen einfordern. Die gefürchtete Trotz- bzw. Autonomiephase steht an. Vielleicht auch die Krippenzeit mit neuen Freunden und Bezugspersonen. Es bleibt spannend.

Quellen

Largo, Remo H.(2019): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper Taschenbuch

Nolden, Anette/ Dr. med. Nolte, Stephan Heinrich (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr, Gräfe und Unzer Verlag, München

kindergesundheit-info.de: Wie das Baby wächst und gedeiht | World Health Organization.: Child growth standards | Spiegel.de: Mommy, my knee tut weh!

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Über den Autor

Tanja Silber

Hi! Ich bin Tanja. Seit 2018 bin ich Mama einer kleinen Tochter, die für jede Menge Randale und Hurra in unserer Familie sorgt. Gesunde Kinderernährung, neue Spielideen und einfach nur Überleben im Familienwahnsinn machen gerade meinen Alltag aus. Deinen auch? Dann bist du bei mir genau richtig.

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